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Hamilton mahnt Mercedes: „Brauchen die besten sechs Monate“

Formel 1 Lewis Hamilton Mercedes Suzuka Japan GP 2023

Lewis Hamilton. Credit: Mercedes

Kurios: Ausgerechnet der Höhenflug der Konkurrenz macht Lewis Hamilton Mut. Mercedes mahnt der Brite trotzdem, ihm in einer Sache endlich zuzuhören.

Es sind eindrückliche Worte, die Lewis Hamilton nach dem Japan GP wählt – fast als hätte er Angst, er könnte sonst wieder überhört werden, vor allem vom eigenen Team: „An Wochenenden wie diesen ist es hart, besonders wenn das Auto so schwierig ist. Ehrlich gesagt, es fühlt sich genauso an wie letztes Jahr, es hüpft und rutscht herum“, erklärt Hamilton: „Das ist hart, wenn man bedenkt wie viel Arbeit wir reingesteckt haben, um Fortschritte zu erzielen. Und wir sind zumindest hier kein Stück näher dran an der Spitze.“

Über seine Sekunde Rückstand im Qualifying. Nur Platz fünf im Rennen, fast 50 Sekunden hinter Sieger Max Verstappen: Es sind Zahlen, die Hamilton, einst selbst gefeierter Dauersieger, sichtlich wehtun. In Suzuka ist Mercedes eindeutig nur vierte Kraft. Während der Brite Ferraris Form noch am kürzlich eingeführten Upgrade der Italiener festmacht, ist es in erster Linie McLarens Leistungsexplosion, die Hamilton neidisch werden lässt.

Lewis Hamilton und George Russell. Credit: Mercedes

Neben Dauerdominator Red Bull ist die Papaya-Truppe aktuell das Team der Stunde in der Formel 1: Nach denkbar schwachem Saisonstart hat sich McLaren zuletzt zur zweiten Kraft gemausert – und führt damit vor allem das große Mercedes-Werksteam vor: Von den Stuttgartern bezieht McLaren zwar seine Motoren, beim Rest des Autos hängt der Traditionsrennstall aus Woking Mercedes im Moment aber ab.

Hamilton sieht McLaren als „Beweis“

Superstar Lewis Hamilton schlägt deshalb Alarm, wenngleich er dem Aufschwung seines Ex-Teams auch etwas Gutes abgewinnen kann: „Der Beweis ist da, dank der McLarens. Da dürfen wir nicht mit verschlossenen Augen draufschauen. Wir müssen uns ansehen, wie sie das gemacht haben und auch in diese Richtung gehen. Das ist DIE Richtung“, sagt Hamilton. Kurios: Ausgerechnet die starke Konkurrenz macht dem Briten jetzt Hoffnung!

„Wir haben eine große Lücke zu schließen für nächstes Jahr, aber man kann ja sehen, was Aston Martin zu Saisonbeginn geschafft hat. Große Schritte sind machbar. Und jetzt sehen wir, was McLaren dieses Jahr gelungen ist, dadurch dass sie Red Bulls Weg eingeschlagen haben. Deshalb sind sie jetzt auf so einer Strecke vor uns“, schlussfolgert Hamilton.

Lewis Hamilton. Credit: Mercedes

Einmal mehr geht es dabei ums Grundkonzept des Autos, denn wo die Schwächen bei Mercedes liegen, das hat der Charakterkurs von Suzuka für den siebenmaligen Champion ganz klar offenbart: „Die sieben Zehntel Rückstand, die wir im ersten Sektor aufreißen, das ist alles das Heck. Wir haben sehr viel Last auf der Front, aber nicht so viel wie wir brauchen auf dem Heck, dort mangelt es uns an Grip. Da sind wir wirklich weit hinten und für mich liegt das zu einhundert Prozent am Konzept“, sagt Hamilton, der fordert: „Wir müssen sicherstellen, dass wir das für nächstes Jahr ändern.“

Erfüllt Mercedes Hamiltons Wünsche?

Bleibt die Frage, wie sehr er sich dabei von den Mercedes-Ingenieuren erhört fühlt? Auffallend: Bei diesem Thema druckst Hamilton herum. Wer den Briten kennt, weiß: Im Sinne des guten Teamklimas will er keinen Aufriss machen oder weitere Schlagzeilen produzieren, zufrieden ist er aber nicht. „Es gibt Dinge, die wir langsam…“, Hamilton unterbricht sich selbst, setzt neu an: „Es gibt Dinge, nach denen ich gefragt habe, die teilweise in die Richtung für nächstes Jahr eingeflossen sind. Ich denke schon, dass alle Punkte, die George (Russell; d. Red.) und ich so aufgeführt haben, angehört worden sind.“

Das Problem dabei: Angehört ist nicht gleich umgesetzt. Deshalb zuckt Hamilton mit den Schultern: „Ich habe keine Ahnung, wo das Auto nächste Saison sein wird. Klar ist, dass wir zu weit (von der Spitze; d. Red.) weg sind. Um diese Lücke zu schließen und vorne wirklich wieder an die Türe zu klopfen, müssen wir darauf hoffen, dass die nächsten sechs Monate in Sachen Entwicklung die besten sechs Monate werden, die wir jemals hatten.“

Doch wie realistisch ist das? Hamilton mahnt: „Die Entscheidungen, die in diesem Zeitraum getroffen werden, sind kritisch für unseren weiteren Verlauf.“

Lewis Hamilton. Credit: Mercedes

Immerhin: Den Glauben an seine Mannen scheint der Rekordchampion noch nicht verloren zu haben: „Dieses Team kann das, ich vertraue allen hier. Wir waren immer großartig darin, Downforce aufs Auto zu bringen. So wie die Autos jetzt aber sind, funktioniert das nicht, weil es das Auto zum hüpfen bringt“, verrät Hamilton: „Deshalb hoffe ich, dass wir mit einem Philosophiewechsel wieder dahin kommen, wo dieses Team hingehört: Denn wir sind ein Weltmeisterteam!“


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Formel 1 Grand Prix von Japan
Ergebnis

1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:30:58,421 Std.
2. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +19,387 Sek.
3. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +36,494
4. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +43,998
5. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +49,376
6. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +50,221
7. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +57,659
8. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +1:14,725 Min.
9. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1:19,678
10. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine +1:23,155

Fahrer-Wertung
Stand nach 16 von 22 Rennen

1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 400 Pkt.
2. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 223
3. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 190
4. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin 174
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 150
6. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 135
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 115
8. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 115
9. Oscar Piastri (Australien) – McLaren 57
10. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 47

Konstrukteurs-Wertung
Stand nach 16 von 22 Rennen

1. Red Bull 623 Pkt.
2. Mercedes 305
3. Ferrari 285
4. Aston Martin 221
5. McLaren 172
6. Alpine 84
7. Williams 21
8. Haas 12
9. Alfa Romeo 10
10. Alpha Tauri 5

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