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Mercedes lässt Duell Verstappen-Hamilton neu prüfen

Formel 1 Verstappen Hamilton Duell Brasilien GP

Max Verstappen verteidigt mit allen mitteln gegen Lewis Hamilton. Credit: Formel 1 / Twitter

Nach dem GP Brasilien kochte Mercedes-Teamchef Toto Wolff vor Wut. Jetzt zieht das Team das „Right of Review“

Jetzt ist er endgültig ausgebrochen, der Krieg der Sterne in der Formel 1! Bereits nach dem GP Brasilien kündigte Mercedes-Teamchef Toto Wolff an, dass die Zeit der Diplomatie vorbei sei. Um 16.40 Uhr deutscher Zeit hat Mercedes heute (Dienstag) endgültig den Krieg der Sterne ausgerufen.

MEHR LESEN: F1-Rennleiter reagiert auf Wolff-Kritik

Hintergrund: Das Weltmeisterteam zieht die Möglichkeit für ein sogenanntes „Right of Review“ (Recht auf Revision) gemäß Artikel 14.1.1 des International Sporting Codes. Stein des Anstoßes: das Abdrängmanöver von Max Verstappen gegen Lewis Hamilton in Runde 48 des GP von Brasilien in Sao Paulo. Heißt: Die FIA um Rennleiter Michael Masi muss sich erneut mit der Szene befassen, weil Mercedes neue Beweise vorlegt.

Lewis Hamilton im Duell mit Max Verstappen. Credit: LAT/Pirelli

Verstappen hatte Hamilton in Turn vier von der Strecke gedrängt, weil er selbst die Kurve im Vollgas-Duell Ende der zweiten Geraden nach einem extrem späten Bremsmanöver nicht mehr gekriegt hat. Eigentlich muss ein Pilot seinem Konkurrenten im Zweikampf auf der Außenbahn allerdings eine Wagenbreite Platz lassen. In Spielberg wurden deshalb sowohl Sergio Perez als auch Lando Norris mit Zeitstrafen belegt, weil sie ihre Rivalen von der Piste gedrängt haben.

In Interlagos hatte FIA-Rennleiter Michael Masi die Szene allerdings gar nicht erst an die Rennkommissare weitergeleitet. „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir sie Rennen fahren lassen wollen“, erklärte der Australier am Sonntagabend. „Das haben wir hier angewandt. Beide Autos haben die Strecke verlassen, aber ihre Position nicht verloren. Die Kommissare haben sich wie immer alle verfügbaren Bilder genau angesehen.“

Allerdings räumte er auch ein, keine Onboard-Video-Aufnahmen gesehen zu haben. Masi: „Diesen Zugang haben wir während des Rennens nicht. Um ehrlich zu sein, habe ich über die schwarz-weiße Flagge (Verwarnung; d. Red.) für Verstappen nachgedacht, mich aber dagegen entschieden.“

Mittlerweile hat die Formel 1 selbst die Videos der Onboard-Kameras auf ihren Social Media-Kanälen verfügbar gemacht. Allerdings: Dort ist deutlich zu erkennen, dass Verstappen nicht absichtlich nach rechts lenkt, sondern die Kurve einfach nicht kriegt.

Mercedes-Boss Toto Wolff hatte dennoch schon in Brasilien angekündigt: „Max‘ Verteidigung war über dem Limit. Er hätte eine 5-Sekunden-Strafe verdient. Aber das einfach unter den Teppich zu kehren, ist die Spitze des Eisbergs {…} peinlich für die Rennleitung. Das wird jetzt alles aufgearbeitet. Das können wir nicht auf uns sitzen lassen.“

Toto Wolff. Credit: S. Kawka/Mercedes

Sollte das Right of Review zugelassen werden, kommt es zu einer erneuten Untersuchung des Falls. Da das Rennen bereits beendet ist, müsste sich eine mögliche nachträgliche Strafe auf das kommende Rennen in Katar beziehen. Gut möglich aber auch, dass Mercedes ein Exempel statuieren will, um selbst für kommende fragwürdige Situationen gerüstet zu sein.

Die Formel-1-Macher dürften sich freuen. Zu den ständigen Wortgefechten zwischen Red Bull-Teamchef Christian Horner und dem Wiener Wolff hat F1-Sportchef Ross Brawn im F1-Podcast gerade erst gesagt: „Der Spitzenkampf ist wirklich intensiv geworden. Mercedes hat in der Hybrid-Ära bisher dominiert, und wenn man einen Zweikampf im eigenen Team hat, ist das nicht dasselbe. Nun haben wir diese brillante Dynamik zwischen Toto Wolff und Christian Horner, die eine weitere Zutat im Spitzenkampf darstellt. Das ist eine andere Situation als in den letzten Jahren und es ist definitiv unterhaltsamer.“

Übrigens: Auch Red Bull hatte nach der Zehn-Sekunden-Zeitstrafe gegen Lewis Hamilton nach dessen Kollision mit Max Verstappen in Silverstone eine erneute Untersuchung gefordert, war aber an der hohen Hürde, neue Beweise vorlegen zu müssen, gescheitert.

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