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Ferrari-Teamchef beklagt Vorteil für Aston Martin

Aston Martin F1 2020 Design. Credit: Stag Designs

Aston Martin F1 2020 Design. Credit: Stag Designs

WM-Rang sechs mit ganzen 50 Punkten Rückstand auf den Fünftplatzierten Renault: Die Saison 2020 war für Ferrari eine zum Vergessen. Der Druck ist deshalb groß – auch jetzt schon in der Winterpause.

Nach dem Rücktritt von Ferrari-Präsident Louis Camilleri rund um den GP in Sakhir steht auch Teamchef Mattia Binotto unter Beobachtung. Ferrari-Insider Leo Turrini verriet bereits in seinem italienischen Blog: Noch hat Binotto den Rückhalt von Konzernchef John Elkann – aber es gebe auch ranghohe Skeptiker, was die Fähigkeiten des Teamchefs angeht.

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Fest steht: Für 2021 muss Binotto liefern. Helfen soll dabei ein neuer Antrieb mit kolportierten 30 PS mehr. Hintergrund: Der Motor war der große Schwachpunkt der Scuderia, nachdem die Italiener aufgrund eines immer noch mysteriösen Deals mit der FIA zurück rüsten mussten.

Ferrari-Boss Binotto peilt WM-Rang drei an

Binotto peilt jetzt WM-Rang drei an, sagt: „Dieses Team war in den letzten fünf Jahren in der Lage, Zweiter zu werden – außer einmal Dritter. Also denke ich, dass der dritte Platz nicht völlig unmöglich ist. Und ich denke, das sollte zumindest unser Minimalziel für die nächste Saison sein.“

Allein: Der Platz an der Sonne hinter Mercedes und Red Bull ist heiß umkämpft. McLaren will beim Comeback mit Mercedes-Motoren auftrumpfen. Aston Martin mit Sebastian Vettel hinterm Steuer. Und genau das ist Binotto ein Dorn im Auge.

Mattia Binotto, Credit: Ferrari credit: @Scuderia Ferrari Press Office

Nicht nur, dass sein Ex-Pilot nun gegen die einstigen Heilsbringer in Rot kämpft, Aston Martin profitiert auch von der engen Zusammenarbeit mit Mercedes. Weil es bereits 2020 ein Upgrade auf die aktuellen Versionen von Getriebe und Hinterachse gab, muss das ehemalige Racing Point-Team für diese Bereiche keine Entwicklungspunkte mehr ausgeben.

Zur Erklärung: Für 2021 ist die Entwicklung im Bereich des Chassis begrenzt. Insgesamt dürfen die Teams nur zwei sogenannte Token ausgeben.

Binotto sieht Nachteil gegenüber Aston Martin

Binotto: „Wir haben nur zwei Token zur Verfügung und versuchen, die Schwächen dieses Jahres anzugehen und zu modifizieren. Es gibt aber Teams, die im Moment nicht durch Token limitiert sind, sie haben freie Token – Racing Point (also Aston Martin; d. Red.) oder Alpha Tauri.“ Auch das Red Bull-Schwesterteam bekommt gewisse Teile von Red Bull Racing und muss dafür keine Entwicklungs-Wertmarken herschenken.

Binotto: „Diese Teams werden also einen Wettbewerbsvorteil gegenüber uns und anderen Teams haben, was die Entwicklung angeht, dessen wir uns voll bewusst sein müssen.“

Und auch McLaren hat der Ferrari-Capo im Visier: „Andere Teams werden den Motorenhersteller wechseln und vielleicht ein Upgrade in Bezug auf die Motorleistung haben, worüber wir uns wiederum bewusst sein müssen.“ Mehr noch: McLaren darf durch den Wechsel zum Mercedes-Antrieb Umbauten im Bereich des Motors vornehmen, die sonst verboten sind.

Heißt auch: Der Kampf zwischen McLaren, Aston Martin und Ferrari wird sich zuspitzen. Binottos Stuhl wird entsprechend immer heißer. „Die Konkurrenz wird nächstes Jahr wieder sehr stark sein. Aber wie ich schon sagte, glaube ich, dass wir hier in Maranello ein starkes Team haben und ich vertraue ihnen voll und ganz, dass wir einen besseren Job machen können, als wir es heute getan haben.“

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