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Red Bulls Corona-Camp: Marko stellt Aussage klar

Red Bull Corona Camp

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Red Bull-Motorsportchef Helmut Marko rechtfertigt sich für die Zitate über das Corona-Camp, das von vielen Medien übertrieben dargestellt wurde.

Helmut Marko (76) ist im vergangenen Jahr wegen seiner Verdienste im Motorsport zum Ehrenbürger seiner Heimatstadt Graz ernannt wurden. Das macht ihn stolz. Weil seine jahrzehntelange Arbeit mit geholfen hat, der Steirischen Hauptstadt nicht nur durch seine Motorsportaktivitäten im Ausland ein Gesicht zu geben.

Allein: Das schützt den Red-Bull-Motorsport-Chefberater im Moment nicht davor, als Buhmann der Formel-1-Nation zu gelten. Der Grund: In einem Interview mit dem ORF hatte er mehr spaßeshalber als ernsthaft den Vorschlag gemacht, dass sich die Red-Bull-Piloten in einem geplanten Trainingscamp mit dem Corona-Virus anstecken könnten, um dann resistent zu sein, wenn wieder Rennen gefahren werden.

Im ORF hörte sich das so an: „Wir haben vier Formel-1-Fahrer, und acht oder zehn Junioren. Die Idee war, dass wir ein Camp veranstalten, wo wir diese doch etwas tote Zeit geistig und körperlich überbrücken.“ Und wenn Corona dann zugeschlagen hätte? Marko: „Dann wäre es natürlich ideal, dass dann die Infektion kommt.“

Seitdem wird der Doktor der Rechtswissenschaften europaweit für sein Corona-Camp kritisiert. Sogar die altehrwürdige BBC berichtet davon, dass Marko seine Fahrer „absichtlich“ infizieren wollte.

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Marko zu F1-Insider.com: „Das stimmt so natürlich nicht. Es ging nicht darum, jemanden bewusst anzustecken. Das kam im Interview falsch rüber, weil es auch zusammengeschnitten wurde. In Österreich wird man gerade von Corona medial erdrückt. Egal ob Fernsehen, Radio oder Zeitungen: Es geht nur noch um das Virus. Sogar der ureigene Schmäh, für den man Österreich über die Grenzen hinaus sonst durchaus schätzt, wird in Zeiten wie diesen im Keim erstickt. Fest steht jedenfalls: Ich schicke meine Kinder nicht freiwillig in den Krieg.“

Marko erklärt, warum er die Idee für ein Trainingscamp in Corona-Zeiten hatte: „Natürlich muss man vorsichtig sein und so schnell wie möglich versuchen, die Pandemie in den Griff zu bekommen. Aber bitte mit Augenmaß. Ich bin sicher, mich hat das Virus im Februar erwischt. Ich hatte eine zehntägige Erkältung mit allen Symptomen, die man dem Virus zuordnet. Als ich zum geplanten Grand Prix nach Melbourne flog, ging es mir wieder besser. Auf dem Rückflug musste ich in Dubai zwischenlanden. Dort herrschten Bedingungen, die kann man sich nicht vorstellen. Zigtausende Menschen verschiedenster Nationen wuselten auf engstem Raum umher. Ich wurde aber gegen jede Logik nicht angesteckt. Wahrscheinlich weil ich schon resistent war.“

Das solle auch älteren Menschen etwas die Panik nehmen. Marko: „Wenn Leute in meinem Alter, die höchste Risikogruppe überhaupt, die Krankheit überstehen können, kann man also doch durchaus behaupten, dass junge durchtrainierte Leistungssportler wie unsere Rennfahrer zumindest weniger Angst vor den Folgen haben müssten. Nur deshalb zogen wir es in Betracht, trotz der Gefahr durch Corona das Trainingscamp zu veranstalten. Es sollte die Jungs vor allem ablenken und fit halten. Von bewusstem Anstecken war aber nie die Rede.“

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