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Galavorstellung: Hamilton holt siebten WM-Titel

Lewis Hamilton Credit: LAT/Mercedes

Lewis Hamilton Credit: LAT/Mercedes

Lewis Hamilton holt sich beim GP der Türkei in Istanbul den siebten WM-Titel in einem packenden Regenrennen. Sergio Pérez und Sebastian Vettel auf dem Podium!

In einem packenden Regenrennen holte sich Lewis Hamilton Sieg Nummer 94 – vor allem aber Titel Nummer sieben. Damit ist der 35-Jährige jetzt genauso oft Weltmeister wie Michael Schumacher.

„Für alle Kids da draußen: Eure Träume können wahr werden. Ihr könnt das auch schaffen“, erklärt ein bewegter Hamilton am Boxenfunk in der Auslaufrunde.

Es war eine Galavorstellung des alten und neuen Weltmeisters. Seinen Titelkontrahenten und Teamkollegen Valtteri Bottas hat er sogar überrundet. Bottas drehte sich zu Beginn des Rennens, weil er dem vor sich drehenden Esteban Ocon ausweichen musste. Danach war Bottas zahn- und chancenlos (Rang 14).

Anders als Hamilton: Bei anfangs regennasser, aber abtrocknender Bahn war der Brite der Fahrer, der die wenigsten Fehler gemacht und die Intermediate-Reifen am besten gemanagt hat (sein Stopp erfolgte schon in Runde neun von 58, Pérez kam eine Runde später zum Reifenwechsel). Auch er war nicht ohne Fehler. Beim Versuch, Sebastian Vettel zu überholen, verlor Hamilton zum Beispiel einen Platz an Alex Albon.

Aber die anderen Fahrer leisteten sich noch mehr Patzer. Beispiel Max Verstappen: Beim Versuch, Sergio Pérez zu überholen, drehte er sich und fiel zwischenzeitlich auf Rang acht zurück. Teamkollege Alex Albon lag auf Podestkurs, als er ebenfalls einen Dreher auf den Asphalt legte.

Vettel mit bärenstarker Startrunde

Und Racing Point? Lance Stroll dominierte die erste Rennhälfte, dann brachen die Reifen ein. Auch nach einem neuerlichen Reifenwechsel fiel der Kanadier immer weiter zurück, landete am Ende auf Rang neun. Sergio Pérez rettete die Ehre des Rosa-Teams und holte sich Platz zwei. So gut war der Mexikaner zuletzt in Monza 2012, damals im Sauber-Ferrari!

Sebastian Vettel Credit: Ferrari

Und Sebastian Vettel? Der war im Regen in der Startrunde der beste Fahrer, düste von Rang zwölf auf Platz drei vor! In einem packenden Schlussfight mit Sergio Pérez und Charles Leclerc holt sich Vettel am Ende nach einem Verbremster seines Teamkollegen auch Rang drei. Es ist sein 55. Podium für Ferrari.

Ergebnis Türkei-GP

1. Lewis Hamilton (Mercedes)
2. Sergio Pérez (Racing Point-Mercedes)
3. Sebastian Vettel (Ferrari)
4. Charles Leclerc (Ferrari)
5. Carlos Sainz (McLaren-Renault)
6. Max Verstappen (Red Bull-Honda)
7. Alex Albon (Red Bull-Honda)
8. Lando Norris (McLaren-Renault)
9. Lance Stroll (Racing Point-Mercedes)
10. Daniel Ricciardo (Renault)
11. Esteban Ocon (Renault)
12. Daniil Kvyat (Alpha Tauri-Honda)
13. Pierre Gasly (Alpha Tauri-Honda)
14. Valtteri Bottas (Mercedes)
15. Kimi Räikkönen (Alfa Romeo-Ferrari)
16. George Russell (Williams-Mercedes)
17. Kevin Magnussen (Haas-Ferrari)

Romain Grosjean (Haas-Ferrari) Rad locker
Nicholas Latifi (Williams-Mercedes) Defekt
Antonio Giovinazzi (Alfa Romeo-Ferrari) Defekt

Fahrer-WM

1. Lewis Hamilton 307
2. Valtteri Bottas 197
3. Max Verstappen 170
4. Sergio Pérez 100
5. Charles Leclerc 97
6. Daniel Ricciardo 93
7. Carlos Sainz 75
8. Lando Norris 74
9. Alex Albon 70
10. Pierre Gasly 63
11. Lance Stroll 59
12. Esteban Ocon 40
13. Sebastian Vettel 33
14. Daniil Kvyat 26
15. Nico Hülkenberg 10
16. Kimi Räikkönen 4
17. Antonio Giovinazzi 4
18. Romain Grosjean 2
19. Kevin Magnussen 1
20. Nicholas Latifi 0
21. George Russell 0

Konstrukteurs-WM

1. Mercedes 504
2. Red Bull-Honda 240
3. Renault 136
4. McLaren-Renault 149
5. Racing Point-Mercedes 154
6. Ferrari 130
7. Alpha Tauri-Honda 89
8. Alfa Romeo-Ferrari 8
9. Haas-Ferrari 3
10. Williams-Mercedes 0

Regen-Qualfying: Stroll besiegt das Chaos

Lance Stroll holt sich überraschend die Pole-Position. Weltmeister Lewis Hamilton startet nur von Rang sechs – aber damit vor Titelkonkurrent Valtteri Bottas.

Sensationsergebnis im Qualifying zum Türkei-GP: Lance Stroll holt sich die Pole-Position und ist damit der 101. Fahrer der WM-Geschichte, der einen Grand Prix von Rang eins aus in Angriff nimmt. Und: Mercedes schafft es auch 2020 nicht, als erstes Team alle Poles des Jahres zu holen.

Die Grundvoraussetzung für die Formel-1-Sensation war Regen und eine abtrocknende Strecke. Racing Point machte alles richtig, setzte in Q3 von Anfang an auf die Intermediates und bekam die am besten auf Temperatur.

Stroll schlug dabei auch seinen Teamkollegen Sergio Pérez (Dritter), was für den Kanadier wichtig ist: Der verpasste Sieg in Monza, die Corona-Erkrankung, die folgenden mentalen Probleme setzten ihm die letzten Monate zu.

Stroll: „Ich kann es noch nicht in Worte fassen. Das habe ich nicht erwartet. Wir waren auch nicht so sicher, ob wir konkurrenzfähig sind hier beim Türkei-GP. Ich habe die Runde aber perfekt zusammengebracht. Das war schon viel Druck. Ich hatte nur noch die eine Chance am Ende. Es ist super, so zurückzukommen nach den harten Wochen. Von solchen Augenblicken träumst du nur, das ist ein Highlight in meiner Karriere.“

Zwischen Stroll und Pérez startet Max Verstappen von Rang zwei. Warum hat es für Pérez nicht gereicht, der lange Zeit geführt hat? „Am Ende hatten wir einfach Pech. In meiner letzten Runde, als die Strecke am besten war, lag Giovinazzi direkt vor mir. Er machte einfach keinen Platz, und dann verlor ich meine Runde“, so der Mexikaner.

Lewis Hamilton Credit: LAT/Mercedes

Weltmeister Lewis Hamilton startet nur von Rang sechs. Damit steht der Brite aber drei Positionen vor seinem Teamkollegen und WM-Rivalen Valtteri Bottas. Um den Gewinn des siebten Titels von Hamilton in der Türkei noch zu verhindern, muss der Finne eigentlich acht Punkte gutmachen.

Sebastian Vettel kam im Qualifying nur auf Rang zwölf und damit erneut nicht ins Q3. Dennoch war das ein gutes Qualifying für den Deutschen. Denn die ganze Zeit über war Vettel schneller als Teamkollege Charles Leclerc, der mit seinem Ferrari nur von Rang 14 aus ins Rennen gehen wird. Es ist das erste Mal seit dem Ungarn-GP, dass Vettel schneller war als Leclerc (damals Plätze fünf und sechs).

Startaufstellung Türkei-GP

1. Lance Stroll (Racing Point-Mercedes)
2. Max Verstappen (Red Bull-Honda)
3. Sergio Pérez (Racing Point-Mercedes)
4. Alex Albon (Red Bull-Honda)
5. Daniel Ricciardo (Renault)
6. Lewis Hamilton (Mercedes)
7. Esteban Ocon (Renault)
8. Kimi Räikkönen (Alfa Romeo-Ferrari)
9. Valtteri Bottas (Mercedes)
10. Antonio Giovinazzi (Alfa Romeo-Ferrari)
11. Lando Norris (McLaren-Renault)
12. Sebastian Vettel (Ferrari)
13. Carlos Sainz (McLaren-Renault)
14. Charles Leclerc (Ferrari)
15. Pierre Gasly (Alpha Tauri-Honda)
16. Kevin Magnussen (Haas-Ferrari)
17. Daniil Kvyat (Alpha Tauri-Honda)
18. Romain Grosjean (Haas-Ferrari)
19. Nicholas Latifi (Williams-Mercedes)
20. George Russell (Williams-Mercedes) Rückversetzung

Q3 Zeiten:

1. Lance Stroll (Racing Point-Mercedes) 1:47,765 Minuten
2. Max Verstappen (Red Bull-Honda) +0,290 Minuten
3. Sergio Pérez (Racing Point-Mercedes) +1,556
4. Alex Albon (Red Bull-Honda) +2,683
5. Daniel Ricciardo (Renault) +3,830
6. Lewis Hamilton (Mercedes) +4,795
7. Esteban Ocon (Renault) +4,857
8. Kimi Räikkönen (Alfa Romeo-Ferrari) +4,980
9. Valtteri Bottas (Mercedes) +5,493
10. Antonio Giovinazzi (Alfa Romeo-Ferrari) +9,461

Hamilton: Istanbul-Asphalt „Scheiße mit großem S“

Der Türkei-GP könnte nach den Erkenntnissen des Trainings zu einem Chaosrennen werden. Kalte Temperaturen und neuer Asphalt wirbeln Feld durcheinander.

So haben sich die Formel-1-Fahrer die Rückkehr zum Türkei-GP (Sonntag, 11.10 Uhr) nach neun Jahren sicherlich nicht vorgestellt: kalte Temperaturen, neuer Asphalt, die Rundenzeiten deutlich langsamer als noch 2011 – obwohl die Autos eigentlich viel schneller sind. Zudem ist das Formel-1-Feld durcheinandergewürfelt: Ein Ferrari auf Rang zwei, Weltmeister Lewis Hamilton nur Vierter.

Schnellster Mann auf der Strecke war wie schon im ersten Training Max Verstappen. Der Red Bull-Pilot brauchte für einen Umlauf 1:28,330 Minuten. „Das war ein positiver Tag für uns. Das Auto hat gut funktioniert, wir dürfen wirklich zufrieden sein“, fasst Verstappen den Tag zusammen.

Auf Rang zwei kam sensationell Ferrari-Mann Charles Leclerc. Der Monegasse bestätigte damit die gute Ferrari-Performance in Istanbul. Sebastian Vettel hatte als Achter 1,2 Sekunden Rückstand auf Leclerc.

Die beiden Titelkandidaten Valtteri Bottas und Lewis Hamilton müssen sich mit den Plätzen drei und vier zufriedengeben. Immerhin war die Longrun-Pace vielversprechend.

Lewis Hamilton Credit: Mercedes

Regen im Qualifying?

Das Problem am Freitag: Die Temperaturen sind niedrig in Istanbul, der Asphalt neu und nicht mehr so rau wie von Pirelli erwartet. Der Reifen-Monopolist hat deshalb die drei härtesten Mischungen mitgebracht. Folge: jede Menge Rutscher und Dreher. Es haben also die Teams einen Vorteil, die die Reifen schnell auf Temperatur bringen. Das war im Saisonverlauf dank des „DAS“-Systems eigentlich Mercedes, aber auch Ferrari.

Hamilton ist richtig sauer: „Diese Strecke ist so eine fantastische Strecke und ich verstehe wirklich nicht ganz, warum sie Millionen ausgeben, um einen Belag aufzubringen. Sie hätten ihn vielleicht einfach reinigen können, anstatt das ganze Geld zu verschwenden.“ Und weiter: „Die Reifen funktionieren nicht, und das sieht man. Es ist wie eine Eislaufbahn da draußen. Das ist Scheiße mit einem großen S.“

Haas-Pilot Romain Grosjean: „Ich schlug dem Team vor, dass alle sich ihren Mietwagen holen und zwischen den beiden Sitzungen auf die Strecke gehen und Gummi legen sollten.“

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor könnte das Wetter werden. Zwar dürfte der Renntag trocken bleiben, aber im Qualifying besteht eine Chance auf Regen. Das könnte den ohnehin schon rutschigen Asphalt in eine Eisfläche verwandeln. Verstappen kündigte bereits an, dass er dann Spikes benötigen würde. Lando Norris funkte: „Jedes Mal, wenn ich Vollgas gebe, bricht das Heck aus.“ George Russell meldete: „Ich stehe in der Kurve acht immer wieder quer.“ Bei Kurve acht handelt es sich um die berühmte und superschnelle Vierfach-Links-Kombination.

Weiter geht’s morgen mit dem dritten freien Training um 10 Uhr.

Ergebnis 2. Training Türkei-GP

1. Max Verstappen (Red Bull-Honda) 1:28,330
2. Charles Leclerc (Ferrari) +0,401
3. Valtteri Bottas (Mercedes) +0,575
4. Lewis Hamilton (Mercedes) +0,850
5. Alex Albon (Red Bull-Honda) +1,033
6. Daniil Kvyat (Alpha Tauri-Honda) +1,359
7. Pierre Gasly (Alpha Tauri-Honda) +1,614
8. Sebastian Vettel (Ferrari) +1,692
9. Lance Stroll (Racing Point-Mercedes) +1,967
10. Lando Norris (McLaren-Renault) +2,577
11. Sergio Pérez (Racing Point-Mercedes) +2,774
12. Esteban Ocon (Renault) +3,050
13. Antonio Giovinazzi (Alfa Romeo-Ferrari) +3,163
14. Carlos Sainz (McLaren-Renault) +3,168
15. Daniel Ricciardo (Renault) +3,330
16. Kimi Räikkönen (Alfa Romeo-Ferrari) +3,602
17. George Russell (Williams-Mercedes) +3,972
18. Romain Grosjean (Haas-Ferrari) +4,240
19. Kevin Magnussen (Haas-Ferrari) +4,477
20. Nicholas Latifi (Williams-Mercedes) +5,158

Training: Verstappen-Bestzeit – Ferrari überraschend stark

Max Verstappen fährt die Bestzeit im ersten Training zum Türkei-GP. Ferrari überrascht mit den Plätzen drei und fünf.

Bestzeit für Max Verstappen zum Auftakt des Türkei-GPs. 0,2 Sekunden hinter Verstappen kam Alex Albon auf Rang zwei.

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Aus deutscher Sicht ist aber vor allem die Ferrari-Performance interessant: Charles Leclerc beendet die Session auf Rang drei, Sebastian Vettel auf Platz fünf.

Und Weltmeister Mercedes? Valtteri Bottas kam nicht über Rang neun, Lewis Hamilton über Platz 15 hinaus.

Allein: Die Zeiten sind kaum repräsentativ. Die Strecke wurde frisch asphaltiert, das ausgetretene Öl des Teers erst in der Nacht auf Freitag weggewaschen. Anfangs war der Asphalt daher noch feucht und sehr rutschig. Mehrere Fahrer drehten sich, darunter auch Valtteri Bottas, Max Verstappen und Pierre Gasly.

Max Verstappen. (Photo by Ozan Kose-Pool/Getty Images)

Vor allem aber waren die Rundenzeiten anfangs extrem hoch, die Autos also sehr langsam. Erst nach und nach steigerten sich die Fahrer. Am Ende war die Bestzeit von Verstappen aber immer noch zehn Sekunden langsamer als die Poleposition 2011 von Sebastian Vettel (1:25,049 Minuten). Da dürfte am Nachmittag noch eine ordentliche Steigerung kommen.

Hoffnung für Ferrari?

Was trotzdem für Ferrari spricht: Der SF1000 neigt dazu, die Reifen schnell zu verschleißen, weil Ferrari mit wenig Abtrieb im Heck fährt, um die fehlende Höchstgeschwindigkeit durch das PS-Defizit zu kaschieren. Doch bei rutschiger Bahn bedeutet das auch: Ferrari bringt die Reifen schneller auf Temperatur. Für das Qualifying morgen ist zudem Regen möglich.

Mehrere Teams hatten indes Probleme im Training. Weltmeister Lewis Hamilton griff so richtig erst in der letzten halben Stunde ins Training ein. Zuvor arbeiteten die Mercedes-Mechaniker am Heck des Schwarzpfeils. Max Verstappen meldete Probleme mit den Bremsen. Carlos Sainz rollte mit seinem McLaren-Renault sogar aus: Servolenkung weg, Ursache ein Defekt an der Power Unit.

1. Training Türkei-GP

1. Max Verstappen (Red Bull-Honda) 1:35,077 Minuten
2. Alex Albon (Red Bull-Honda) +0,241 Sekunden
3. Charles Leclerc (Ferrari) +0,430
4. Pierre Gasly (Alpha Tauri-Honda) +0,466
5. Sebastian Vettel (Ferrari) +0,543
6. Daniil Kvyat (Alpha Tauri-Honda) +1,661
7. Lando Norris (McLaren-Renault) +2,139
8. Antonio Giovinazzi (Alfa Romeo-Ferrari) +2,426
9. Valtteri Bottas (Mercedes) +2,552
10. Esteban Ocon (Renault) +3,351
11. Nicholas Latifi (Williams-Mercedes) +3,431
12. Sergio Pérez (Racing Point-Mercedes) +3,535
13. Lance Stroll (Racing Point-Mercedes) +4,407
14. Romain Grosjean (Haas-Ferrari) +4,948
15. Lewis Hamilton (Mercedes) +5,148
16. Kimi Räikkönen (Alfa Romeo-Ferrari) +5,958
17. Kevin Magnussen (Haas-Ferrari) +6,778
18. Daniel Ricciardo (Renault) +10,079
19. Carlos Sainz (McLaren-Renault) +11,385
20. George Russell (Williams-Mercedes) +14,179

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