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Red Bull feiert „größten Titel“

Formel 1 Red Bull Max Verstappen Weltmeister Party Abu Dhabi GP 2021

Red Bull und Max Verstappen feiern. Credit: Red Bull Content Pool

Spätes Drama und Teamwork bringen Red Bull den WM-Sieg: Horner dankt dem Renngott, Marko fordert Verstappen zu Prämien-Abgabe an Helfer Perez auf.

Selbst die erfahrenen Red-Bull-Bosse hatten die Hoffnung schon verloren an diesem Sonntag in Abu Dhabi, an dem wieder alles gegen ihr Team zu laufen schien. Gleich zu Beginn des großen WM-Showdowns verschläft Max Verstappen den Start. „Brutal, das war wirklich ein Schock für uns“, kommentiert Teamchef Christian Horner nach Rennende.

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Gegen Verstappens Konter in der Startrunde rettet sich Titelrivale Lewis Hamilton dann durch den Notausgang von Kurve sechs. „Max blieb bei seinem Angriff innerhalb der weißen Linien. Ich habe nicht verstanden, warum wir die Position nicht zurückbekommen haben“, sagt Horner. Ab da fährt Hamilton auf und davon, dem achten Titel entgegen…

Max Verstappen und Dr. Helmut Marko. Credit: Red Bull Content Pool

Der Brite liegt wenige Runden vor dem Ziel nahezu uneinholbar in Führung und der Red-Bull-Kommandostand ist mit seinem Latein am Ende. „Nach all dem Pech dieses Jahr haben wir gedacht: Irgendwann muss sich das Glück ja mal wenden. Aber realistisch haben wir nicht mehr damit gerechnet“, gibt Teamberater Helmut Marko später zu.

Auch Teamchef Horner gewährt Einblick in sein Gefühlsleben während der Schlussphase: „Die letzten zehn Runden war ich bereits dabei, mir zu überlegen, was ich Max und den Jungs jetzt sagen soll, um sie wieder aufzurichten. In dem Augenblick fühlte es sich schon so an als bräuchten wir Hilfe vom Renngott. Die kam dann mit dem Unfall von Latifi, das war ein Glück für uns.“

+++ Verstappen: „Mein Kindheitstraum wird wahr“

Das Safetycar, ein Reifenwechsel und der Restart eine Runde vor Schluss, wenden das Blatt zu Gunsten Red Bulls: „Mercedes hat eigentlich zwei Safetycar-Phasen verschlafen, dadurch haben sie es uns leicht gemacht“, sagt Marko. Auf frischen weichen Reifen schnappt sich Verstappen in der Spitzkehre die Führung von Hamilton und gibt diese bis ins Ziel nicht mehr ab.

„Auf der letzten Runde habe ich meine Stimme verloren, ab Kurve fünf habe ich nur noch durch gebrüllt. Aber ich wusste, dass Max nicht nachgeben würde“, verrät Horner. „Er ist so weit gekommen dieses Jahr, ich bin so stolz auf ihn. Max hat die WM verdient, denn er hat große Teile der Saison dominiert. Dann kamen Baku, Silverstone und Ungarn. Es ist viel gegen ihn gelaufen, aber er nie aufgegeben“, streut Horner dem zweiten Weltmeister aus dem Hause Red Bull Rosen.

Max Verstappen und Christian Horner. Credit: Red Bull Content Pool

Für den Teamchef steht der Triumph „mindestens auf einer Stufe““mit dem ersten Bullen-Titel von Sebastian Vettel 2010: „Wegen der Qualität des Gegners, den wir dieses Jahr hatten. Mercedes ist so ein Qualitätsteam, sie sind über die Jahre immer stärker geworden. Das hat es auf und neben der Strecke so intensiv gemacht, zwischen den Fahrern, den Crews, den Strategen, zwischen Toto und mir: Weil sie so stark waren, ist dieser Titel so besonders. Das ist wahrscheinlich der größte Titel, den wir je gewonnen haben.“

Helmut Marko sieht das ähnlich: „Wir haben so hart auf diesen Titel hingearbeitet, diese ganze Hybrid-Ära, mit der unglaublichen Mercedes-Motoren-Überlegenheit. Wir sind von Renault zu Honda gewechselt, eine Entscheidung, die wir allein getragen haben und die ja allgemein nicht willkommen war. Dass das alles gut ausgegangen, ist schon eine Genugtuung“, sagt Marko. „Gemeinsam haben wir es geschafft, auf einen Standard zu kommen, dass wir Mercedes gefährden konnten.“

Geht es nach Marko, musste das Red Bull auch, denn der Grazer fürchtete andernfalls um einen Verlust von Ausnahmetalent Verstappen: „Wir haben ja mit ihm gewissen Klauseln (im Vertrag; d. Red.), welche Ergebnisse wir erzielen müssen, damit wir Max behalten können. Deswegen war das ganze Paket auf den Sieg ausgelegt. Dann kamen aber die vielen Höhen und Tiefen dieses Jahr, nachdem wir uns schon relativ sicher gefühlt hatten“, erklärt der Österreicher mit Blick auf Mercedes‘ Aufholjagd im Saisonendspurt.

„Das sind noch mal ganz andere Spähren, so eine siebenjährige Dominanz zu brechen, einen Weltmeister Hamilton. Wenn’s drauf ankommt, ist der da. Der kann einfach immer abrufen“, erklärt Marko. Am Ende sei die Leistung seines Teams und vor allem von Verstappen deshalb fast „außerirdisch“. Ein Prädikat, dass sich am Sonntag auch Red Bulls zweiter Fahrer Sergio Perez verdient, der Hamilton im Zweikampf aufhält und fast acht Sekunden abnimmt.

Sergio Perez im Duell mit Lewis Hamilton. Credit: Red Bull Content Pool

Verstappen, der dadurch auf Hamilton aufschließt, adelt den Mexikaner schon am Funk: „Checo ist eine Legende!“ Auch Horner lobt: „Mehr kann man von einem Teamkollegen echt nicht erwarten. Er hat es Lewis sehr schwer gemacht und nie aufgesteckt, das war ein wunderbarer Job von ihm.“

Während Marko nach dem Triumph sogar vorschlägt, Verstappen könne sich als Dank bei seiner WM-Prämie „erkenntlich zeigen“ und diese mit dem Mexikaner teilen, strahlt Red Bulls zweiter Held des Tages: „Es war entscheidend, dass ich mich einmischen konnte, weil Lewis das Rennen zu dem Zeitpunkt schon ziemlich unter Kontrolle und viel Vorsprung hatte“, erklärt Perez: „Ich freue mich sehr für Max und für’s Team und habe das Gefühl: Wir haben gemeinsam gewonnen.“

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