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Nach Verstappen-Defekt: Droht ein Machtkampf bei Red Bull?

Formel 1 Max Verstappen Red Bull Saudi-Arabien 2023

Max Verstappen. Credit: Red Bull Content Pool

Sergio Perez holt zwar die Pole, doch Max Verstappen scheidet mit Defekt in Q2 aus: Missstimmung im Red Bull-Lager

Daran muss sich Red-Bulls neuer Chef Oliver Mintzlaff (47) erst gewöhnen: Dass es Untergebene gibt, die nicht vor Ehrfurcht die Hände an die Hosennaht legen, wenn er in der Nähe ist. Um das zu üben, ist Red Bulls alter Formel-1-Haudegen Helmut Marko (79) gerade richtig. Der weiß alles über die Formel 1 und redet dabei immer geradeaus, ohne auch nur das dünnste Blatt vor den Mund zu nehmen.

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Davon konnte sich der ehemalige Leichtathlet jetzt auch bei seinem Besuch des Red Bull-Rennstalls in Saudi Arabien überzeugen. F1-Insider.com erfuhr: Der neue Grande der österreichischen Bullen war gar nicht erfreut, dass sein Formel-1-Chefberater ihn schon am Freitag daran erinnerte, dass das Leben nicht nur ein süßer Energydrink ist. 

„Ich glaube, Mintzlaff ist ja eh beschäftigt nach Manchester …“, stichelte der ehemalige Formel-1-Pilot nach der 0:7-Niederlage von RB Leipzig gegen Manchester City in der Champions League. Dass Mintzlaffs Möchtegernmeister vom Rasenballclub aus Leipzig am Samstag auch beim Abstiegskandidaten aus Bochum den Kürzeren zogen, wurde von Marko (noch) nicht thematisiert. Diesen kleinen Giftpfeil ließ er noch im Köcher. 

Oliver Mintzlaff und Dr. Helmut Marko. Credit: Red Bull Content Pool

Allein: Dass es für Marko und seine Formel-1-Jungs von Red-Bull-Racing mit Mintzlaff als oberstem Wächter des Getränkekonzerns eine neue und im Moment noch befremdliche Situation ist, kann man spüren. Denn der Deutsche macht in seiner neuen Rolle offenbar mehr Druck als der Gründer selbst. Das sorgt für bisher in der Form kaum gekannte Missstimmung bei den Teams des Energy Drink-Giganten.

Erst tauchten Gerüchte über einen möglichen Verkauf des Juniorteams AlphaTauri auf, die Teamchef Franz Tost mühevoll dementierte. Anschließend teilte Marko beim Red Bull eigenen Portal Speedweek gegen den neuen Sportchef aus. Mateschitz sei „ein Visionär“ gewesen, „der Emotionen hatte“, so der Jurist. Das könne er „jetzt nicht mehr sehen“.

Droht da etwa ein Machtkampf?

Fest steht: Für Marko ist es eine ungewohnte Situation. Während sein guter Freund und Bruder im Geiste Mateschitz nur ganz selten zu den Rennen kam, war Mintzlaff bereits beim Saisonstart in Bahrain vor Ort. Ein Rennwochenende später gibt er sich erneut die Ehre. 

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Als Indiz für negative Schwingungen in der Red Bull-Führungsetage will Marko seine Aussagen indes nicht gewertet wissen. „Man kann das nicht vergleichen“, relativiert er erst und gibt doch gleich wieder verbal Vollgas: „Mit Mateschitz war das eine Beziehung über 30 Jahre. Er war ein profunder Kenner des Motorsports. Da hat man von einem ganz anderen Niveau gesprochen.“

Mintzlaff sei neu und habe natürlich auch seine Ideen, aber nach zwei Monaten könne man nicht das gleiche Verhältnis haben. Marko: „Das wird es wahrscheinlich auch nie geben. Aber das ist noch kein Grund, dass man sagt, es passt nicht.“

Max Verstappen. Credit: Red Bull Content Pool

Mintzlaff hat sich bislang in der Öffentlichkeit nicht zur Formel 1 geäußert. Doch Markos Berufsleben wird mit Sicherheit leichter, wenn Verstappens Aufholjagd am Sonntag von Erfolg gekrönt ist. Denn im zweiten Qualifying der Saison zeigt Red Bull beim GP Saudi-Arabien erstmals Schwäche. Während Sergio Perez seine zweite Pole Position holt, scheidet Max Verstappen mit defekter Antriebswelle aus. Ins Rennen startet der Doppelweltmeister nur von Platz 15. Ungewöhnlich: Red Bull-Motorsportberater Helmut Marko erschien nach dem Qualifying nicht zum obligatorischen TV-Interview bei Sky. Ob der Grazer seinem neuen Chef Rede und Antwort stehen musste?

Immerhin Max Verstappen bleibt entspannt: „Das Auto sollte schnell sein. Um den Sieg zu kämpfen wird schwer, aber ich hoffe, dass wir noch viele Punkte sammeln können.“ Bereits 2022 brannte er einige Aufholjagden in den Asphalt. Beim GP Belgien in Spa siegte Verstappen von Startplatz 14. Auch der superschnelle Kurs in Saudi-Arabien bietet einige Überholmöglichkeiten.

Fest steht schon jetzt: Sollte Red Bull erneut einen Doppelsieg landen, wird Oliver Mitzlaff auch das Ergebnis der Leipziger Fußballer in Bochum verdrängen können.

Von: Bianca Garloff, Ralf Bach

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Formel 1 Grand Prix von Saudi-Arabien
Qualifying, Ergebnis

1. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 1:28,265 Min.
2. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,155 Sek.
3. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +0,465
4. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +0,592
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +0,666
6. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +0,680
7. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +0,813
8. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +0,958
9. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +0,978
10. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine +1,092
11. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas 1:29,451
12. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 1:29,461
13. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 1:29,634
14. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 1:29,668
15. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:49,953
16. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 1:29,939
17. Alexander Albon (Thailand) – Williams 1:29,994
18. Nyck de Vries (Niederlande) – Alpha Tauri 1:30,244
19. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 1:30,447
20. Logan Sargeant (USA) – Williams 2:08,510

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