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Formel 1 in Istanbul: Bottas siegt, Hamilton sauer auf Mercedes

Formel 1 Valtteri Bottas Mercedes Turkish GP 2021

Valtteri Bottas. Credit: Jiri Krenek/Mercedes

Die Formel 1 gastiert an diesem Wochenende in Istanbul zum Türkei Grand Prix. Alle Ergebnisse, Trainingsberichte, News zu Qualifying und Rennen gibt es hier. Sky überträgt live – alle TV-Infos hier.

Valtteri Bottas nutzt in Abwesenheit von Teamkollege Lewis Hamilton an der Spitze die Gunst der Stunde: Bereits zum neunten Mal in dieser Saison steht der Finne in Istanbul auf dem Podium, am Sonntag aber zum ersten Mal ganz oben. Der Mercedes-Pilot wandelt seine durch Hamiltons Motorstrafe geerbte Pole beim nassen Türkei GP in seinen zehnten Karriere-Sieg um, den ersten seit Russland 2020.

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„Das war eines meiner besten Rennen, es fühlt sich wie ein wohlverdienter Sieg an“, jubelt Bottas, der auch den Extrapunkt für die schnellste Runde abräumt. „Heute lief alles glatt. Außer einem kleinen Rutscher hatte ich alles unter Kontrolle. Das Auto war super bei diesen Bedingungen, ich konnte das Geschehen diktieren.“

Zweiter wird am Sonntag Max Verstappen vor Red-Bull-Teamkollege Sergio Perez, der Holländer erobert damit die WM-Führung zurück. „Es war heute nicht einfach mit der nassen Strecke. Es ging nur darum, die Reifen zu managen, wirklich pushen konnte ich nicht. Valtteri hatte etwas mehr Pace und konnte deshalb auch besser auf die Reifen schauen“, so Verstappen, der trotzdem zufrieden ist: „Ich bin happy mit Platz zwei und dem Podium, weil man bei diesen Verhältnissen schnell Fehler machen kann.“

WM-Rivale Hamilton stürmt vom elften Startplatz auf Rang fünf hinter Ferraris Charles Leclerc nach vorne. Das Stenogramm seiner Aufholjagd: Nach Fernando Alonsos Dreher und einem Überholmanöver gegen Sebastian Vettel ist Hamilton nach der ersten Runde Neunter, hängt dann aber bis Runde acht hinter Yuki Tsunoda fest. Kaum ist er am AlphaTauri-Piloten vorbei, geht es voran: In Runde neun schnappt er sich Lance Stroll, zwei Umläufe später Lando Norris. Hamilton ist in dieser Phase eine halbe Sekunde schneller als der Rest des Feldes: In Runde 14 geht er auch an Pierre Gasly vorbei, ist schon Fünfter.

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Danach benötigt Hamilton Geduld: Erst wird er beim Überrunden fast von Nikita Mazepin abgeräumt, der die blauen Flaggen ignoriert. Sehr zur Freude von Red Bull erweist sich in Runde 34 auch Verstappens Teamkollege Perez als harte Nuss für den Briten: Vier Kurven kämpfen er und Hamilton Rad an Rad, am Ende behält der Mexikaner die Nase vorne. Erst als Perez zum Service abbiegt, hat Hamilton als Vierter freie Fahrt.

In Runde 41 ruft Mercedes ihn für neue Intermediates an die Box, doch der Brite will nicht und darf zunächst draußen bleiben, liegt dadurch als Dritter zwischenzeitlich auf Podiumskurs. Weil in der Schlussphase weiterer Regen droht und Hamiltons Zeiten auf den alten Reifen nicht berauschend sind, holt ihn das Team sieben Runden vor Schluss doch noch zum Reifenwechsel.

Aber die neuen Intermediates überhitzen schnell. Hamilton schimpft: „Ich hätte nicht reinkommen sollen. Ich habe massive Blasenbildung, ich hab’s euch gesagt!“ Ex-F1-Pilot und Experte Anthony Davidson versteht Mercedes‘ Entscheidung nicht, dafür aber Hamiltons Frust: „Er hatte die Pace da draußen und war klar vor Perez.“ Statt bis auf einen Zähler an Verstappen ranzukommen, liegt Hamilton vor dem sechstletzten Rennen in Austin nun sechs Punkte hinter dem Holländer in der WM.

Sebastian Vettel. Credit: Aston Martin

Sebastian Vettel riskiert am Sonntag von allen Piloten am meisten, wechselt als einziger Fahrer zwischenzeitlich auf Trockenreifen. Der Mut des Deutschen wird aber nicht belohnt, Vettel kreiselt gleich mehrfach von der Piste, muss erneut für Intermediates stoppen und wird am Ende als 18. abgewunken.

Mick Schumacher beendet das Rennen einen Platz hinter Vettel als Vorletzter. Sein tolles Qualifying-Ergebnis wird früh im Rennen von Fernando Alonso zunichte gemacht, der ihn in Runde zwei umdreht und den Haas-Rookie ans Ende des Feldes befördert. Alonso, der für die Aktion eine Fünf-Sekunden-Strafe aufgebrummt bekommt, hat nach dem Start das Messer zwischen den Zähnen, denn dort wird er selbst zum Opfer: Im Dreikampf mit Perez und Pierre Gasly bleibt er auf der Außenbahn über und wird vom AlphaTauri-Piloten umgedreht, der dafür seinerseits fünf Strafsekunden kassiert.

Formel 1 Grand Prix der Türkei

1. Valtteri Bottas (Finnland) – Mercedes 1:31:04,103 Std.
2. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +14,584 Sek.
3. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +33,471
4. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +37,814
5. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +41,812
6. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +44,292
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +47,213
8. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +51,526
9. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1:22,018 Min.
10. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine + 1 Rd.
11. Antonio Giovinazzi (Italien) – Alfa Romeo + 1 Rd.
12. Kimi Räikkönen (Finnland) – Alfa Romeo + 1 Rd.
13. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren + 1 Rd.
14. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri + 1 Rd.
15. George Russell (Großbritannien) – Williams + 1 Rd.
16. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine + 1 Rd.
17. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams + 1 Rd.
18. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin + 1 Rd.
19. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas + 2 Rd.
20. Nikita Masepin (Russland) – Haas + 2 Rd.

Fahrer-Wertung
Stand nach 16 von 22 Rennen

1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 262,5 Pkt.
2. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 256,5
3. Valtteri Bottas (Finnland) – Mercedes 177,0
4. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 145,0
5. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 132,0
6. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 119,0
7. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 116,5
8. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 95,0
9. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri 74,0
10. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine 58,0
11. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 46,0
12. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 35,0
13. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 26,0
14. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 18,0
15. George Russell (Großbritannien) – Williams 16,0
16. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams 7,0
17. Kimi Räikkönen (Finnland) – Alfa Romeo 6,0
18. Antonio Giovinazzi (Italien) – Alfa Romeo 1,0
19. Mick Schumacher (Deutschland) – Haas 0
20. Nikita Mazepin (Russland) – Haas 0

Konstrukteurs-Wertung
Stand nach 16 von 22 Rennen

1. Mercedes 433,5 Pkt.
2. Red Bull 394,5
3. McLaren 240,0
4. Ferrari 235,5
5. Alpine 104,0
6. Alpha Tauri 92,0
7. Aston Martin 61,0
8. Williams 23,0
9. Alfa Romeo 7,0
10. Haas 0

Qualifying: Bottas erbt Hamilton-Pole, Schumacher zeigt auf

WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton lässt sich auch von seiner Hypothek nicht aus der Ruhe bringen: In der Startaufstellung zum Türkei GP muss der Brite nach dem Tausch seines Verbrennungsmotors um zehn Startplätze zurück. Mit der Bestzeit im Qualifying minimiert er den Schaden seiner Rückversetzung aber maximal, startet als Elfter in den Grand Prix.

Die Pole erbt unterdessen Teamkollege Valtteri Bottas, der sich hinter Hamilton im Qualifying um zwei Zehntel gegen Max Verstappen durchsetzt. „Ein gutes Teamresultat“, kommentiert der Finne.

Auch Hamilton zeigt sich zufrieden: „Ich bin sehr happy mit der Performance. Es war eine kniffelige Session, gab noch nasse Stellen auf der Strecke und war schwer, die Reifen auf Temperatur zu bringen.“ Über seine Aufholjagd am Sonntag sagt der Brite: „Ich werde alles geben. Es ist nicht die beste Strecke zum Überholen, wird also schwer morgen, vor allem weil alle auf den gleichen Reifen sind. Aber vielleicht geht was auf der langen Gegengeraden.“

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WM-Widersacher Max Verstappen, der aktuell zwei Zähler hinter Hamilton liegt, gibt sich nach dem schwachen Freitag erleichtert. „Im Vergleich zu Gestern haben wir gut die Wende geschafft. Die Runden waren ganz gut, nur auf der letzten haben wir auf den Geraden vielleicht etwas liegen lassen“, sagt Verstappen. „Die Zeit für die Pole war aber nicht drin, insofern haben wir das Maximum rausgeholt heute. Morgen starte ich als Zweiter und im Rennen sollte unsere Pace etwas besser sein. Dann will ich so viele Punkte holen wie möglich.“

Platz vier im Qualifying geht an Charles Leclerc, der Ferraris starkes Tempo im Instanbul Park unterstreicht. Pierre Gasly im AlphaTauri und Alpine-Altmeister Fernando Alonso runden die Top-6 ab.

Lewis Hamilton. Credit: Jiri Krenek/Mercedes

Gemischte Gefühle gibt es bei den deutschen F1-Stars: Sebastian Vettel verpasst als Elfter knapp die Top-10, muss sich außerdem hinter Aston-Martin-Teamkollege Lance Stroll einsortieren – zwei Zehntel fehlen ihm auf den Kanadier. Durch die Hamilton-Strafe startet er immerhin als Zehnter.

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Eine starke Leistung zeigt Mick Schumacher. Der Deutsche qualifiziert sich im Haas zum zweiten Mal nach Le Castellet für Q2 – damals konnte er nach einem Crash aber nicht am zweiten Quali-Segment teilnehmen. In Istanbul rast Schumi Jr. auf den 14. Startplatz.

Zunächst profitiert er davon, dass McLaren auf abtrocknender Strecke bei Daniel Ricciardo das Timing für den letzten Run verpatzt, der Aussie scheidet als 16. vorzeitig aus. In Q2 landet Schumacher dann auch vor Ferrari-Pilot Carlos Sainz. Weil beim Spanier der Motor gewechselt wird und er von hinten losfahren muss, verzichtet er auf eine schnelle Runde. Kurios: Auch vor zwei Wochen in Sotschi startete Schumacher als 14. von der besten Startposition seiner F1-Karriere, damals aber bedingt durch diverse Strafversetzungen für die Konkurrenz.

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Für die Mega-Runde in Q1 bekommt Schumi Jr. sogar ein weltmeisterliches Lob: „Er sollte wirklich sehr stolz auf sich sein. Wir haben das ganze Jahr über gesehen wie schwer dieses Auto zu fahren ist, vor allem bei diesen Bedingungen. Da hat Mick echt ganz schön einen aus dem Hut gezaubert“, lobt Ex-Champion Jenson Button.

Formel 1 Grand Prix der Türkei
Qualifying

1. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 1:22,868 Min.
2. Valtteri Bottas (Finnland) – Mercedes +0,130 Sek.
3. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,328
4. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,397
5. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +0,458
6. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +0,609
7. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +0,838
8. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +1,086
9. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1,437
10. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +1,500
11. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 1:24,795
12. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 1:24,842
13. George Russell (Großbritannien) – Williams 1:25,007
14. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas 1:25,200
15. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 1:25,177
16. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 1:25,881
17. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams 1:26,086
18. Antonio Giovinazzi (Italien) – Alfa Romeo 1:26,430
19. Kimi Räikkönen (Finnland) – Alfa Romeo 1:27,525
20. Nikita Masepin (Russland) – Haas 1:28,449

3. Training: Gasly im Regen Schnellster

AlphaTauri-Pilot Pierre Gasly hat im Abschlusstraining zum Türkei GP die Bestzeit erzielt. Bei vor allem zu Beginn leichtem Regen und auf nasser Strecke, setzt sich der Franzose am Ende mit 0,164 Sekunden Vorsprung auf Max Verstappen an die Spitze. Sergio Perez im zweiten Red Bull komplettiert die Top-3 vor dem Ferrari-Duo Carlos Sainz und Charles Leclerc.

Bis zum Qualifying um 14 Uhr deutscher Zeit sollte die Strecke wieder trocken sein, bereits am Ende der Session kommt die Sonne raus, weiterer Regen ist nicht angesagt. Weltmeister Lewis Hamilton dreht in seinem Mercedes deshalb auch nur fünf Runden, beendet das Training auf dem 18. Platz vor den beiden Williams von Nicholas Latifi und George Russell. Hamiltons nächstjähriger Mercedes-Teamkollege sorgt mit einem Abflug ins Kiesbett für die einzige rote Flagge der Session.

Aston-Martin-Star Sebastian Vettel beendet das dritte Training in Istanbul auf Position zwölf, direkt vor Landsmann Mick Schumacher im Haas.

Formel 1 Grand Prix der Türkei
3. Freies Training:

1. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri 1:30,447 Min.
2. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,164 Sek.
3. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +0,237
4. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +0,815
5. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +1,096
6. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +1,098
7. Kimi Räikkönen (Finnland) – Alfa Romeo +1,125
8. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +1,534
9. Valtteri Bottas (Finnland) – Mercedes +1,549
10. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1,642
11. Antonio Giovinazzi (Italien) – Alfa Romeo +1,650
12. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +1,664
13. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas +1,781
14. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +1,823
15. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +1,867
16. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +2,901
17. Nikita Masepin (Russland) – Haas +2,978
18. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +3,189
19. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams +5,234
20. George Russell (Großbritannien) – Williams – keine Zeit

Formel 1 in Istanbul | 2. Training: Hamilton mit Bestzeit und Motorstrafe

Dominanter Auftakt für Lewis Hamilton in Istanbul: Der WM-Spitzenreiter und Vorjahressieger erzielt in beiden Freitagstrainings zum Türkei GP die Bestzeit. Nach seiner schnellsten Runde am Vormittag, lässt der Brite im Mercedes auch in der zweiten Session die Konkurrenz hinter sich, verweist Ferrari-Pilot Charles Leclerc und Teamkollege Valtteri Bottas auf die Plätze. WM-Rivale Max Verstappen wird noch hinter Sergio Perez im zweiten Red Bull nur Fünfter, mit 0,635 Sekunden Rückstand auf die Spitze.

Von der Pole startet Hamilton aber auf kein Fall ins Rennen, denn Mercedes hat beim Weltmeister einen neuen Verbrennungsmotor eingebaut, in der Startaufstellung muss er zehn Plätze nach hinten. „Am Sonntag liegt viel Arbeit vor mir, deswegen müssen wir schauen, dass wir das Beste aus dem Auto rausquetschen. Unser Longrun war schon mal sehr konstant“, sagt Hamilton. Rein auf die Rennabstimmung will er sich trotzdem nicht konzentrieren. „Ich muss morgen auf Pole fahren, um den Schaden zu minimieren“, erklärt der Brite. Immerhin mit der Balance seines W12 ist er happy: „Das Auto ist schon fast so, wie ich es haben will.“

Max Verstappen. Credit: Red Bull Content Pool

Ganz anders sieht das am Freitag bei WM-Kontrahent Verstappen aus. Der Niederländer beklagt im Training mehrfach extremes Untersteuern, berichtet danach: „Heute war nicht der beste Tag. Jetzt haben wir einen langen Abend vor uns und müssen über Nacht schauen, was wir machen können. Ich hoffe wir verbessern uns, sonst sieht es nicht so gut aus.“ Die Rückversetzung für Hamilton interessiert Verstappen erst einmal nicht. „Wir konzentrieren uns auf uns“, kommentiert er.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner schielt indes sehr wohl auf die Konkurrenz: „Wir haben erwartet, dass Mercedes auf dieser Strecke sehr stark ist. Jetzt müssen wir versuchen, von der Strafe zu profitieren.“ Dass die Silberpfeile für die Motorstrafe, so wie Verstappen zuletzt in Sotschi, freiwillig den Istanbul Park ausgesucht haben, glaubt Horner nicht: „Soweit wir wissen ist der Wechsel eher notwendig als gewählt. Lewis hat nur den Verbrenner getauscht. Dadurch ist seine Strafe zwar kleiner, dafür aber die Belastung auf den anderen Komponenten höher.“

Zu Verstappens Problemen sagt Horner: „Wir hatten heute ein bisschen ein Durcheinander bei der Balance. Der Kurs hat viel mehr Grip als noch letztes Jahr. Mit Max ist es uns heute nicht gelungen beim Setup ins richtige Fenster zu kommen. Wir wissen aber, dass wir ein gutes Auto haben.“ Ein wichtiger Indikator dafür ist laut Horner auch Teamkollege Perez: „Checo hatte einen guten Tag, das hilft uns als Team auch.“

Obwohl die offiziellen Hochrechnungen der Formel 1 Verstappen auf den Longruns eine halbe Sekunde und über eine schnelle Quali-Runde sogar eine satte Sekunde hinter Hamilton sehen, warnt Ex-F1-Pilot und Sky-Experte Anthony Davidson davor, Red Bull abzuschreiben. „Wir kennen die Spritmengen nicht. Außerdem weiß auch Red Bull, dass Mercedes die Strafe bekommt. Sie haben sich heute bestimmt schon mehr auf die Rennabstimmung fokussiert, Max‘ Zeiten müssen also nicht ihre echte Pace reflektieren“, so Davidson.

Zum Zünglein an der Waage kann im Rennen auch Ferrari werden. Die Scuderia zeigt am Freitag starke Pace. Nach Platz drei in der ersten Session, ist Charles Leclerc im zweiten Training sogar auf anderthalb Zehntel an Hamilton dran. Der Mercedes-Star warnt mit Blick auf seine angepeilte Aufholjagd am Sonntag: „Es dürfte hart werden, sie zu überholen.“ Immerhin muss der WM-Leader dann nur am roten Renner von Leclerc vobei: dessen Teamkollege Carlos Sainz wechselt wie Hamilton ebenfalls den Motor, allerdings sämtliche Komponenten, muss als Letzter losfahren.

Zusammen mit dem Spanier könnten am Sonntag auch die Aston Martin von Sebastian Vettel und Lance Stroll ganz am Ende der Startaufstellung stehen. Das britische Team zieht am Freitag ebenfalls einen Motorwechsel in Erwägung, die offizielle Bestätigung steht aber noch aus. Das zweite Training beendet Vettel nur auf der 16. Position. Landsmann Mick Schumacher wird im Haas 19. und Vorletzter – langsamer ist einmal mehr lediglich Teamkollege Nikita Mazepin.

Formel 1 Grand Prix der Türkei
2. Freies Training:

1. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 1:23,804 Min.
2. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,166 Sek.
3. Valtteri Bottas (Finnland) – Mercedes +0,410
4. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +0,569
5. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,635
6. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +0,721
7. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +0,856
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +0,868
9. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +0,952
10. Antonio Giovinazzi (Italien) – Alfa Romeo +0,992
11. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +1,078
12. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +1,099
13. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1,216
14. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +1,256
15. Kimi Räikkönen (Finnland) – Alfa Romeo +1,339
16. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +1,425
17. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams +1,503
18. George Russell (Großbritannien) – Williams +1,554
19. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas +1,676
20. Nikita Masepin (Russland) – Haas +1,894

Formel 1 in Istanbul | 1. Training: Vettel-Helm soll Meere schützen

Nächstes Rennen, nächstes Problemfeld, für das sich Sebastian Vettel (34) stark macht. Im ersten freien Training zum GP der Türkei in Istanbul rollte er mit einem Helm aus der Garage, auf den diverse Meerestiere lackiert sind. Hintergrund: Die Algenpest im Marmara-Meer.

Vettel: „Mehr als zwei Drittel der Welt sind mit Wasser bedeckt. Wasser beherbergt so viel Leben und ist so wichtig für unser Ökosystem.

Sebastian Vettels Helm für den Türkei-GP. Credit: Aston Martin

Nach der Katastrophe hier im Sommer ist es wichtig daran zu erinnern, dass Wasser Leben bedeutet. Der Helm soll darauf abzielen, dass wir alle mehr tun können und müssen, um unseren blauen Planeten zu schützen.“

Das Maramara-Meer vor den Toren Istanbuls wurde aufgrund der immer stärker werdenden Verschmutzung von einer Algen-Plage heimgesucht. „Jetzt ist das Ganze auf den Boden gesackt“, weiß Vettel. „Damit ist das Problem aber nicht behoben. Im Meer landen jedes Jahr mehr als acht Millionen Tonnen Plastik und sonstige Abwässer. Wir alle können dafür sorgen, dass unser Müll nicht in Bächen und Flüssen oder eben dem Meer landet.“

Das erste freie Training beendete Vettel auf Platz 13. Schnellster war Lewis Hamilton vor Max Verstappen und Charles Leclerc. Mick Schumacher wurde 19.

Mercedes hat derweil mitgeteilt, dass Lewis Hamilton für den GP einen neuen Motor bekommt. Da es sein vierter Verbrenner ist, muss er in der Startaufstellung zehn Plätze zurück. Damit sind er und Verstappen quitt. Der Red Bull-Pilot startete zuletzt in Sotschi sogar von ganz hinten.

Formel 1 Grand Prix der Türkei
1. Freies Training:

1. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 1:24,178 Min.
2. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,425 Sek.
3. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,476
4. Valtteri Bottas (Finnland) – Mercedes +0,664
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +0,682
6. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +0,731
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +1,169
8. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +1,204
9. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +1,205
10. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +1,281
11. George Russell (Großbritannien) – Williams +1,507
12. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +1,572
13. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +1,632
14. Antonio Giovinazzi (Italien) – Alfa Romeo +1,635
15. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams +1,685
16. Kimi Räikkönen (Finnland) – Alfa Romeo +1,755
17. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +2,183
18. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +2,246
19. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas +2,458
20. Nikita Masepin (Russland) – Haas +2,841

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