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Verstappen giftet nach Crash: „Hat Lewis den Sieg gekostet“

Formel 1 Max Verstappen Red Bull Brasilien 2022

Max Verstappen crasht mit Lewis Hamilton. Credit: F1/Twitter

Max Verstappen on fire! Der Weltmeister teilt nicht nur im Team-Zoff mit Sergio Perez aus, auch Lieblingsfeind Lewis Hamilton bekommt sein Fett weg.

Nach diesem Brasilien Grand Prix muss Max Verstappen wohl noch mehr Medien boykottieren als nur Sky Sports F1. Denn das Echo auf den Auftritt des Doppelweltmeisters in Sao Paulo fällt teilweise verheerend aus und dürfte ihm nicht gefallen: So berichtet der Verstappen-nahe niederländische „Telegraaf“, dass der mysteriöse Grund für seine verweigerte Teamorder in Sao Paulo, zu dem weder der Weltmeister noch die Red-Bull-Verantwortlichen nach dem Rennen Stellung beziehen wollen, bereits ein halbes Jahr zurückliegt.

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Im Qualifying zum Monaco GP soll Teamkollege Sergio Perez absichtlich einen Unfall verursacht haben, um in der beim Stadtrennen besonders wichtigen Startaufstellung vor dem Niederländer zu bleiben – und dies später gegenüber Teamchef Christian Horner und Motorsportberater Helmut Marko auch zugegeben haben. Perez gewann das Rennen in Monte Carlo daraufhin.

War die Verstappen-Verweigerung am Sonntag dafür wirklich die späte Retourkutsche? Konkret darauf angesprochen lächelt Verstappen nur: „Das müsst ihr selber entscheiden.“

Diskussionen um Max Verstappen. Credit: Sky Sports F1

Der Red-Bull-Star irritiert am Sonntag aber auch über den teaminternen Zoff mit Stallkollege Perez hinaus, seine Aussagen zum Crash mit Lewis Hamilton sorgen ebenfalls für Aufsehen in der Formel-1-Welt.

„Lewis hat mir keinen Platz gelassen. Ich wusste schon vorher, dass wir da zusammenkommen. Für mich ist das okay, es hat ihn heute einen Sieg gekostet“, ätzt Verstappen nach der Kollision der beiden Erzfeinde beim Re-Start in Runde sechs und schiebt hinterher: „Mich hat es fünf Sekunden gekostet, aber für mein Rennen hat es keinen Unterschied gemacht, weil wir hier sowieso viel zu langsam waren.“

Verstappen vs. Hamilton reloaded

Verstappen knallhart: „Also wenn ihr mich fragt, ob ich es wieder so machen würde? Absolut!“ Die Fünf-Sekunden-Strafe von der Rennleitung bewertet der Holländer indes als „nicht fair“. „Lewis hat keinerlei Anstalten gemacht Platz zu lassen, sobald ich neben ihm war. Also habe ich mir gesagt: Okay, dann kollidieren wir eben.“

Aussagen, die stark an Verstappens Worte aus dem letzten Jahr erinnern. Dort crashten er und Hamilton im Kampf um die WM erst in Silverstone, dann auch in Monza im großen Stil. „Ich dachte, dass wir das vielleicht vergessen und wir endlich wieder racen können. Aber wenn man Seite an Seite ist, fühlt man, ob dir ein Fahrer Platz lassen will oder nicht. Und er hatte null Absicht das zu tun“, rechtfertigt sich Verstappen.

Max Verstappen und Lewis Hamilton berühren sich. Credit: Formel 1 / Twitter

Hamilton will sich auf das verbale Scharmützel nach dem Rennen nicht einlassen, zuckt nur mit den Schultern: „Was Max angeht, was soll ich da sagen? Ihr wisst ja, wie es mit ihm ist.“ Seine Sicht der Kollision teilt der Brite zudem schon während des Rennens via Boxenfunk mit: „Das war kein Rennunfall, Mann“, sagt Hamilton zu seinem Ingenieur. Die Rennleitung stimmt dieser Sicht in ihrer Strafbegründung zu und macht Verstappen als den „überwiegend Schuldigen“ aus.

Eine kleine Spitze kann sich Hamilton, der von den Fans am Sonntag zum Fahrer des Tages gewählt wird, dann aber doch nicht verkneifen. Auf die Frage, ob er von Verstappens harter Gangart ihm gegenüber überrascht sei, antwortet der Rekordweltmeister: „Ich denke, das ist normal. Wenn du Erfolg hast und diese Zahlen auf der Brust, wirst du immer ein bisschen zur Zielscheibe. Das ist aber okay und nichts, womit ich nicht früher schon klargekommen wäre.“

Kurios ist bei der Verstappen-Kollision am Sonntag zudem: Der Crash mit Hamilton im berühmten Senna-S gleicht jener von Verstappen mit Esteban Ocon im Jahr 2018 wie eine exakte Kopie – jedoch mit vertauschten Rollen: Damals war Verstappen der Pilot auf der Außenbahn und machte seinen Kontrahenten innen als Schuldigen aus.

Max Verstappen und Esteban Ocon 2018. Credit: F1/Twitter

Im Parc fermé kam es nach dem Rennen zu wüsten Beschimpfungen und sogar Handgreiflichkeiten Verstappens, der Ocon von der Waage schubste. Von der FIA wurde der Holländer dafür zu zwei Tagen gemeinnütziger Arbeit verurteilt.

Zu Verstappens Verteidigung muss jedoch gesagt werden, dass es sich damals nicht um einen direkten Positionskampf, sondern den Versuch einer Rückrundung auf besseren Reifen handelte. Ocon wurde dafür sogar mit einer Zehn-Sekunden-Strafe belangt. So oder so bleibt aber festzuhalten: Was auch immer sich Max Verstappen in Brasilien Jahr für Jahr ins Frühstück tut, in Interlagos legt man sich mit dem Weltmeister mal lieber nicht an…

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Formel 1 Grand Prix von Brasilien
Ergebnis

1. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 1:38:34,044 Std.
2. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +1,529 Sek.
3. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +4,051
4. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +8,441
5. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +9,561
6. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +10,056
7. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +14,080
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +18,690
9. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo +22,552
10. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +23,552

11. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +26,183
12. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +29,325
13. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas +29,899
14. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +31,867
15. Alexander Albon (Thailand) – Williams +36,016
16. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams +37,038
17. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri + 1 Rd.

Ausfälle:
Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren (1. Rd.)
Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas (1. Rd.)
Lando Norris (Großbritannien) – McLaren (51. Rd.)

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