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Formel 1 und Hybridmotoren

Fia F1 Top Management AusGP 2019

Heute (26. März) plant die Strategiegruppe der Formel 1 in London die Zukunft ab 2021. Es geht um die Geldverteilung, eine Budgetdeckelung und die Autos der nächsten Generation.

Formel 1 will Hybridmotoren behalten

Es könnte ein entscheidender Tag für die Zukunft der Königsklasse werden. Heute wollen Liberty Media und FIA bei einem Treffen der Strategiegruppe die Eckpunkte des Regelwerks ab 2021 festzurren. Drei wegweisende Punkte stehen auf der Tagesordnung. Ross Brawn: „Wir wollen Autos, die sich die Jugend wieder als Poster an die Wand hängen.“

Ross Brawn – F1 Managing Director. Credit: ABMS

Erstens: die Autos. Sie sollen noch futuristischer werden und mehr Überholmanöver bieten. Heißt auch: Die Macher wollen den aerodynamischen Grip weiter reduzieren. Ross Brawn: „Wir wollen Autos, die sich die Jugend wieder als Poster an die Wand hängen.“

Auch der Antrieb spielt eine Rolle. Potenzielle Neueinsteiger wie Porsche wünschen sich einfachere Triebwerke mit mehr Standardteilen. Aber gerade am Antrieb werden FIA und Liberty wohl nicht rütteln. Nach Informationen von ABMS und F1 Insider steht fest, dass die Hybridmotoren mit doppeltem Energierückgewinnungssystem bleiben. Ein Zugeständnis an die derzeit in der Königsklasse engagierten Hersteller, die FIA-Präsident Jean Todt nicht verlieren will.

Zweitens: die Budgetobergrenze. Sie soll 2021 kommen – und bis 2023 weiter sinken. Zuletzt war von einem Modell die Rede, das bei 180 Millionen Euro beginnt und 2023 bei 135 Millionen endet. Fahrergehälter, Honorare für Top-Angestellte wie Designguru Adrian Newey und Marketing ausgenommen. Selbst die Top-Teams haben zuletzt signalisiert, dass sie gewillt sind, da mitzumachen, wenn die Kontrollmechanismen im Falle eines Verstoßes für harte Strafen sorgen.

Aber gerade da liegt das Problem. Ex-Formel-1-Boss Bernie Ecclestone zu ABMS: „Jean Todt hat schon zu meiner Zeit an einer Budgetdeckelung gearbeitet. Aber wie wollen wir kontrollieren, dass Mercedes nicht im Stammwerk in Stuttgart für die Formel 1 forscht?“

Drittens: die Einnahmenverteilung. Die großen Boni von Ferrari (73 Millionen Dollar), Mercedes und Co. sollen schmelzen oder ganz abgeschafft werden. Nur die Scuderia soll als ältestes Team weiterhin 40 Millionen Dollar extra einstreichen.

F1-Sportchef Ross Brawn: „Ferrari ist speziell. Die anderen Teams müssen verstehen, dass die Scuderia mit Respekt behandelt werden muss. Die Balance muss aber stimmen. Denn wir werden nie neue Teams und Hersteller anziehen, wenn es nicht auch finanziell attraktiv ist, in der Formel 1 zu gewinnen. Ich denke, auch Ferrari hat das erkannt.“

Heißt auch: Die Prämien werden noch erfolgsorientierter ausgeschüttet und vor allem steigen. ABMS und F1 Insider weiß: Die Top-Teams lassen sich auf eine entsprechende Neuverteilung nur ein, wenn Liberty insgesamt ein größeres Stück vom Kuchen verteilt. Denn dann verdienen sie genauso viel Geld wie bisher, aber die Schere zu den kleineren Mannschaften wird kleiner.

Derzeit bekommen die Teams 68 Prozent der Einnahmen. Diese Prozentzahl soll nun steigen. Und noch eine Neuerung betrifft den Regelfindungsprozess selbst. Brawn verrät: „Klar ist auch, dass die Strategiegruppe nicht mehr nur aus sechs, sondern aus allen Teams bestehen wird.“ Damit in Zukunft alle ein Wörtchen mitreden können über die Zukunft der Formel 1.

*Dieser Artikel ist als Erstes in AUTO BILD MOTORSPORT (ABMS) erschienen.

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