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Porsche-Star: „Die Formel E wird unterschätzt“

Formel E Porsche Monaco 2021

André Lotterer. Credit: Porsche

Am Samstag rast die Formel E durch Monaco. Ein Vergleich mit der Formel 1 drängt sich auf – ist aber nicht zielführend.

Seit die Formel E 2014 ins Leben gerufen wurde, kann sie dem Vergleich mit der Formel 1 einfach nicht davonfahren. Besonders nicht an Wochenenden wie diesen, wo die Elektroformel über den Formel-1-Kurs von Monaco rast.

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Beim puren Zeitenvergleich ist die Formel E natürlich chancenlos. Für seine Pole-Runde brauchte Vorjahressieger Antonio Felix da Costa 2021 auf dem damals nur leicht veränderten GP-Kurs ganze 21 Sekunden länger als Ferrari-Star Charles Leclerc in der Formel 1.

Doch die Königsklasse zu schlagen ist längst nicht das Ziel der Formel E. Sie will zeigen, was E-Mobilität heute schon kann – und was in Zukunft mit den Stromern möglich sein wird.

Formula E Gen3. Credit: FIA Formula E

Passend dazu wurde im Vorfeld des ePrix in Monte Carlo das neue Auto der dritten Generation vorgestellt: Mit 350 kW (475 PS) und rund 320 km/h Topspeed wird es ab 2023 das schnellste Elektro-Formelauto der Welt.

„Das ist ein größerer Schritt als von Gen1 auf Gen2“, erklärt Porsche-Pilot André Lotterer gegenüber F1-Insider.com. „Das werden wir Fahrer richtig spüren. Wenn man mit Allrad startet, kann es von null auf Tempo 100 sehr, sehr schnell gehen.“

Das freut die Piloten natürlich besonders. Lotterer grinst: „Das Ding hat mehr Bums und das tut uns Fahrern gut.“

Von den ewigen Vergleichen mit anderen Rennserien hält auch er nichts. „Wir sind hier, um im Motorsport eine starke Botschaft rüberzubringen“, betont der Porsche-Star. „Die Formel E ist da, um die Zukunft zu präsentierten. Da geht es auch um Nachhaltigkeit, nicht nur Performance.“ Deshalb „sollte man sie nicht mit anderen Rennserien vergleichen. Geschwindigkeit ist nicht immer alles.“

Besonders nicht auf den teils extrem engen Stadtkursen der Formel E. Lotterer: „Selbst mit 250 kW sind die Strecken im Qualifying sehr, sehr anspruchsvoll. Mit Tempo 340 auf einer Geraden zu fahren, ist einfach. Mit Tempo 230 durch enge Gassen mit wenig Platz ist dagegen eine echte Herausforderung. Da wird die Formel E leider unterschätzt.“

André Lotterer. Credit: Porsche

Lotterer muss es wissen. Er gewann in Le Mans und fuhr 2014 in Spa auch ein Formel-1-Rennen. „In der Formel E müssen wir als Fahrer viel mehr leisten als in Le Mans oder der Formel 1“, betont er. „Weil viel mehr Handarbeit gefordert ist.“

In Monaco kämpfen Lotterer und sein Porsche-Teamkollege Pascal Wehrlein weiter um wichtige Punkte im Titelkampf. „Der Grand-Prix-Kurs in Monaco ist eine der coolsten Strecken im Motorsport“, sagt Wehrlein. „Um weit vorne zu sein, braucht man ein Auto, das in den schnellen Kurven viel Grip und eine gute Balance hat, gleichzeitig aber in den engen Kurven wie zum Beispiel Rascasse nicht zu sehr untersteuert. Für Formel-E-Verhältnisse ist die Strecke relativ lang, so dass das Energiemanagement eine wichtige Rolle spielen wird.“

Lotterer liegt mit 17 Punkten Rückstand einen Punkt vor Wehrlein auf WM-Rang sieben. Doppelchampion und Ex-Formel-1-Pilot Jean-Eric Vergne (DS-Techeetah) führt die Tabelle an. ProSieben zeigt das Rennen am Samstag ab 14.45 Uhr.

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