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Geheult? Rosberg rechtfertigt sich via Twitter

Mercedes-Duell hinterm Safety Car. Copyright: Mercedes

Mercedes-Duell hinterm Safety Car. Copyright: Mercedes

Das Duell zwischen den Mercedes-Stars Nico Rosberg und Lewis Hamilton eskalierte nach dem Rennen. Rosberg reagierte sogar via Twitter auf ein angebliches Ausbremsmanöver seines Teamkollegen.

Nico Rosbergs Beschwerde über Lewis Hamiltons angebliches Ausbremsmanöver war noch lange nach dem Rennen ein Thema. Schon in der Pressekonferenz direkt nach der Zieldurchfahrt hatte sich der Deutsche hochemotional beschwert, dass Hamilton ihn im zweiten Rennabschnitt absichtlich ausgebremst hätte. Angebliches Ziel des Weltmeisters: Der heranstürmende Vettel sollte Rosberg unter Druck setzen. Damit der Deutsche früher zum zweiten Stopp kommen muss und so die Möglichkeit verliert Hamilton mit frischeren harten Reifen am Rennende noch einmal zu attackieren.

Für die meisten Zuschauer wie auch für Hamilton selbst eine unverständliche Kritik. Via Twitter attackierten die Fans Rosberg. Ein Fan schrieb sogar, der Vizechampion würde nur „rumheulen“. Rosberg antwortete per Videobotschaft. „Du hast gesagt, ich hätte geheult“, nahm er am Flughafen Shanghai Stellung. „Okay, ich respektiere deine Meinung.“ Dann aber versuchte er zu erklären: „Warum ich Lewis nicht attackiert habe? Das mag von außen schwer zu verstehen sein. Ich habe es im ersten Stint versucht. Es hat aber nicht funktioniert. Alles, was passiert ist: Ich habe meine Reifen zerstört. Im zweiten Stint hatte ich Vettel direkt hinter mir. Mit einem Angriff hätte ich meinen zweiten Platz riskiert, weil ich meine Reifen zerstört hätte. Meine einzige Chance Lewis zu überholen, wäre gegen Ende des Rennens gekommen. Darauf habe ich mein Rennen aufgebaut.“

Bleibt die Frage, ob Hamilton Rosberg wirklich mit Absicht eingebremst hat. Ein Blick auf die Rundenzeiten zeigt, dass der Brite die einzelnen Rennabschnitte bewusst langsam angegangen ist, um gegen Ende der sogenannten Stints keine Zeit auf zu stark abgefahrenen Reifen zu verlieren. Rosberg hingegen ging seine Stints schneller an, wurde hinten raus dann aber langsamer. Nach Rosbergs Beschwerde via Funk wurde Hamilton eine Ziel-Rundenzeit von 1.39,7 Minuten vorgegeben. In den Umläufen zuvor war er er drei bis fünf Zehntelsekunden langsamer gefahren, reagierte aber umgehend mit schnelleren Runden. Fakt ist auch: Es ist nicht Hamiltons Pflicht bei seiner eigenen Taktik darauf zu achten, dass Rosberg ihn am Ende mit frischeren Gummis angreifen kann.

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff nimmt Hamilton deshalb in Schutz: „Lewis hat ja nicht absichtlich langsamer gemacht. Er fand sich plötzlich in einer Situation, in der er länger als geplant mit den Softs durchhalten musste. So lange waren wir diese Reifen das ganze Wochenende am Stück nicht gefahren. Nach den schlechten Erfahrungen von Malaysia war es verständlich, dass er vorsichtig gefahren ist.“

Hamilton selbst konterte Rosbergs Verbalattacke schon in der Pressekonferenz souverän: „Es ist nicht mein Job, auf Nicos Rennen Rücksicht zu nehmen. Ich möchte das Auto einfach nur so schnell wie möglich ins Ziel bringen. Ich habe nichts absichtlich gemacht, um andere Autos einzubremsen. Ich habe mich einfach auf mich selbst konzentriert. Wenn Nico vorbeikommen wollte, hätte er es versuchen können. Aber er hat es nicht gekonnt.“

Werden aus den Teamkollegen jetzt wieder Silberfeinde? 

Laut Rosberg nicht. Die hochgekochten Emotionen wurden in einem Meeting nach dem Rennen wieder beruhigt. Der Deutsche via Twitter: „Die Situation war angespannt. Aber wir hatten eine konstruktive Diskussion. Jetzt ist das für uns alle Vergangenheit und ich blicke voraus nach Bahrain.“ Da muss er zurückschlagen – mit schnellen Rundenzeiten und nicht mit Worten!

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