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Halbjahreszeugnisse für die F1-Stars

Sommerpause in der Formel 1! ABMS und F1-Insider verteilt Halbjahreszeugnisse. Wer verdient sich eine 10, wer ist schlecht? Unsere Begründungen.

Sebastian Vettel hat sich nach dem GP Ungarn selbst fünf von zehn möglichen Punkten für Teil eins der Saison 2019 gegeben. Lewis Hamilton bewertet sich mit 8,9 von zehn – nur Max Verstappen hat keine Lust auf eine Benotung: „Das erinnert mich zu sehr an die Schule“, sagt er.

Dabei müsste sich der holländische Red Bull-Star gar keine Sorgen machen: Denn er wäre der Klassenbeste bei den Halbjahreszeugnissen des aktuellen Formel-1-Jahrgangs.Klicken Sie sich durch die Bewertungen unserer Redaktion in der Bildergalerie. Die Skala geht von 1-10. Zehn Punkte sind dabei das Maximum.

Max Verstappen: 10 Punkte
Verstappen wirkt wie eine Einheit mit seinem Red Bull, macht keine Fehler und holt immer das Maximum aus dem Auto raus. Hat Teamkollege Gasly im Qualifying mit 11:1 gebrochen. Zwei Siege zuletzt bei schwierigen Bedingungen in Österreich und Deutschland.

Lewis Hamilton: 9 Punkte
Auch Hamilton kommt 2019 wieder nah ran an die Top-Punktzahl. Acht Siege in zwölf Rennen sprechen für sich. Aber: Bottas konnte ihn im gleichen Auto schlagen, fünf Mal sogar im Qualifying. Und: In Hockenheim machte Hamilton einen Fehler. Deshalb keine Bestnote.

Carlos Sainz: 8 Punkte
Auf WM-Rang sieben ist der Sohn von Rallye-Star Carlos Sainz derzeit Best of the Rest und damit der King im Mittelfeld. Ist im Rennen aufgrund seiner Erfahrung derzeit noch besser als Teamkollege Norris (9:3). Zuletzt zweimal in Folge Fünfter. Daumen hoch!

Lando Norris: 8 Punkte
Starkes Rookie-Jahr des Briten. Kaum Fehler, bügelte im Qualifying den erfahreneren Carlos Sainz mit 7:5. In der WM nur Zehnter, weil der McLaren-Renault ihn öfter im Stich ließ. Bonus-Punkt gibt es dafür, dass er noch so jung ist (19 Jahre).

Charles Leclerc: 7 Punkte
Hat im Quali-Teamduell mit Vettel zuletzt auf 6:6 verkürzt und sich mit seinem Speed, seiner Coolness und starken Zweikämpfen (u.a. gegen Max Verstappen) in die Herzen der Tifosi gefahren. Aber: Noch macht er Fehler. Beispiele: Schmiss das Auto im Qualifying von Baku weg, crashte im Regen von Hockenheim und auch in Q1 von Ungarn. Da allerdings kam er in Q3 mit einer Mega-Runde zurück und war schneller als Vettel.

Sebastian Vettel: 7 Punkte
Ja, wir geben dem Deutschen mehr Punkte als er sich selbst. Denn: Er quetscht den Ferrari aus wie eine Zitrone, hat immer noch mehr WM-Punkte als Leclerc und sich zuletzt gefangen. In Montreal war der Sieg eigentlich seiner, verhindert nur durch eine diskussionswürdige Zeitstrafe. Aber da waren auch der Dreher in Bahrain, Anpassungsprobleme ans Auto und der Crash mit Verstappen in Silverstone. Deshalb sagen auch wir: Das muss besser werden.

Kimi Räikkönen: 7 Punkte
Gehört trotz seinen fast 40 Jahren noch nicht zum alten Eisen. Platz acht in der WM, 31 Zähler, 8:4 vorn im Qualiduell gegen Teamkollege Antonio Giovinazzi, der bisher erst einen Zähler holen konnte. Im Rennduell steht es da übrigens 12:0 für den Finnen.

Alexander Albon: 6 Punkte
Wenn Red Bull-Doc Helmut Marko einen Piloten lobt, muss was dran sein… Neben Lando Norris die Entdeckung der Saison. Der Neuling aus Thailand hält gut gegen den erfahrenen Daniil Kvyat gegen (6:6 im Qualifying), wurde im Regen von Hockenheim starker Sechster. Mit viel Potential.

Valtteri Bottas: 6 Punkte
Zwei Siege im überlegenen Silberpfeil sind einfach zu wenig. Bottas war mit Wut im Bauch, Porridge und Espresso und Wikinger-Bart in die Saison gestartet und wollte Lewis Hamilton Paroli bieten. Das konnte er nur im Ansatz. 9:3 unterlag er bisher im Rennduell. Immerhin: 6:6 steht es im Qualifying. WM-Rang zwei stark gefährdet durch Max Verstappen im unterlegenen Red Bull. Aber: Aus Mercedes-Sicht eine bequeme Nummer zwei.

George Russell: 6 Punkte
Viel schneller als Teamkollege Robert Kubica, oft über eine Sekunde. Obwohl er Neuling ist, hat er noch keinen Ausfall verbucht. Der Brite macht also keine Fehler. Aber als es in Hockenheim einen Punkt zu holen gab, griff Kubica zu, nicht er

Daniel Ricciardo: 5 Punkte
Insgesamt ist Renault eine Enttäuschung. Trotzdem liegt Ricciardo auf WM-Rang elf drei Plätze vor Nico Hülkenberg. Und der gilt als schneller und solider Fahrer. Im Qualifyingduell steht es 8:4 für Ricciardo. Ein Zeichen für den Speed des Australiers, der im Team immer noch ein Neuling ist.

Daniil Kvyat: 5 Punkte
Der Russe wirkt ruhiger am Steuer, baut nicht mehr so viele Unfälle und räumt ab, wenn es was zu holen gibt: Sein dritter Platz in Hockenheim war eine der seltenen Sternstunden der kleinen Teams. Trotzdem: Gegen seinen Rookie-Teamkollegen Alex Albon kann er sich nicht wirklich durchsetzen. Im Qualiduell steht es 6:6.

Sergio Pérez: 5 Punkte
Eine feste Größe in der Formel 1 für Racing Point. Wie erwartet demontiert er Lance Stroll (12:0 im Qualifying). Trotzdem ist es nicht die beste Saison für Pérez. In Hockenheim war er der erste Fahrer, der abgeflogen ist. Normalerweise waren das immer die Rennen, in denen Pérez aufblühte.

Ferrari Team: Credit: Ferrari

Nico Hülkenberg: 4 Punkte
Mit Daniel Ricciardo muss sich Nico Hülkenberg gerade der größten Herausforderung seiner Karriere stellen. Im Rennen kann er durchaus mit dem Australier mithalten, im Quali (4:8) selten. Dazu kommt: Wenn er die Chance aufs Podest wie in Hockenheim hat, wirft er sie durch Fahrfehler weg.

Kevin Magnussen: 4 Punkte
Haas hat die vielleicht schlechteste Fahrerpaarung des Feldes. Romain Grosjean macht zu viele Fehler, Kevin Magnussen ist in der Regel langsamer als Grosjean. Dazu kommen teaminterne Kollisionen.

Romain Grosjean: 3 Punkte
Eigentlich schneller als Kevin Magnussen, aber zu viele kapitale Fahrfehler. Die Formel-1-Szene bewundert den langen Atem und die Geduld von Teamchef Günther Steiner.

Lance Stroll: 3 Punkte
Ja, der Kanadier hätte es in Hockenheim fast aufs Treppchen geschafft. Aber da war Glück mit im Spiel: Anders als viele Fahrer musste er seinen Dreher nicht teuer bezahlen und konnte weiterfahren, wechselte am Schluss als erster auf Trockenreifen, weil er Letzter war – die Trumpfkarte. Im Quali aber liegt er mit 0:12 gegen Sergio Pérez zurück. Bis auf in Ungarn war für Stroll schon immer in Q1 Schluss.

Antonio Giovinazzi: 3 Punkte
Gegen Kimi Räikkönen hat er nicht den Hauch einer Chance (0:12 im Rennduell!). Aber zuletzt kommt er im Quali öfter an die Zeiten von Räikkönen ran, war sogar vier Mal schneller. Trotzdem Ein Punkt gegen die 31 Zähler von Räikkönen sind zu wenig.

Pierre Gasly: 2 Punkte
Der Franzose schafft es im Red Bull nicht einmal regelmäßig Best of the Rest zu sein, obwohl Teamkollege Max Verstappen um Siege fährt. Er wird von Verstappen immer wieder überrundet, leistet sich zudem Kollisionen und Unfälle. Damit ist er einer der Flops des Jahres.

Robert Kubica: 2 Punkte
Sein Comeback ist der vielleicht größte Erfolg für den GP-Sieger von Kanada 2008. Auch wenn ihm seine eingeschränkte rechte Hand nach eigenen Auskünften nicht behindert: Im Vergleich mit George Russell ist er viel zu langsam, oft mehr als eine Sekunde pro Runde. Aber Kubica macht keine Fehler, holte daher in Hockenheim auch den WM-Punkt – vor Russell!

*Dieser Artikel ist als Erstes in AUTO BILD MOTORSPORT (ABMS) erschienen.

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