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Hamilton will keine Hilfe vom Teamkollegen

Großer Preis von Russland 2019

Lewis Hamilton profitierte letztes Jahr in Sotschi von einer Stallorder, dieses Jahr in Singapur auch. Dabei gefällt ihm das gar nicht.

Es ist Lewis Hamiltons (34) wunder Punkt: Teamorder zu seinen Gunsten. Die hasst der bekennende Veganer noch mehr als ein saftiges Steak.

So geschehen vergangenes Jahr in Sotschi, als Teamkollege Valtteri Bottas ihm den Sieg überlassen musste. So geschehen beim vergangenen Rennen in Singapur, als Bottas langsam fahren musste, damit Hamilton nach seinem Boxenstopp nicht hinter den Finnen fällt.In Sotschi redete Hamilton jetzt Klartext über die Situation. „Ich glaube nicht, dass Valtteri für mich fahren muss. Ich kämpfe schließlich mit ihm um die WM. Singapur war etwas anderes. Ich will auch keine Hilfe für einen Job, den ich selbst erledigen kann und muss. Letztes Jahr fühlte ich mich richtig schlecht, als es einmal passierte. Richtig schlecht!“

Warum Bottas in Singapur langsam fahren musste, erklärte der Finne selbst: „Es gibt Regeln, an die wir uns halten. Eine davon ist: Wer vor den Boxenstopps vorne ist, der hat immer Priorität. Und das war eben Lewis. Natürlich sah es von außen nicht gut aus, auch nicht für mich. Aber umgekehrt hätten sie es mit Lewis genauso gemacht. Da bin ich sicher.“

Credit: Mercedes

Fakt ist: Im WM-Kampf hat Hamilton sechs Rennen vor Schluss 65 Punkte Vorsprung auf seinen Teamkollegen, 96 Zähler liegt er vor Ferrari-Fahrer Charles Leclerc und Red-Bull-Pilot Max Verstappen sowie 102 Punkte vor Sebastian Vettel (Ferrari). Doch sicher fühlt sich der Brite, der in dieser Saison das sechste Mal Weltmeister werden will, nicht.

Ferrari ist ihm zu stark geworden. Die fehlende Geschwindigkeit gegenüber den roten Rennern aus Maranello auf den Geraden bereitet ihm Sorgen.

„100 Prozent Volllast ist 100 Prozent Volllast. Da kann ich auch nicht viel mehr unternehmen“, sagt Hamilton.“Sotschi hat eine zwei Kilometer lange Gerade, und wir wissen, wie schnell sie auf den Geraden sind. In den letzten Rennen steckten wir hinter ihnen fest und kamen nicht vorbei. Das ist uns bewusst und wir arbeiten dran, aber so schnell geht das nicht.“

Besonders im entscheidenden Training um die Startplätze müsse sich Mercedes verbessern. Hamilton: „Das Qualifying ist der Bereich, in dem wir in den letzten zwei Rennen am meisten zurückgefallen sind, da müssen wir uns am meisten steigern. „

Nur auf zwei der letzten sechs Strecken sieht Hamilton eine Chance, aus eigener Kraft gewinnen zu können. „Austin könnte gut für uns sein. Und Brasilien. Wenn es heißer wird, ist das normalerweise gut für uns. Und in Brasilien gibt’s zwar auch eine lange Gerade, aber die ist nicht ganz so ein Killer wie die in Sotschi. Alle anderen Strecken haben lange Geraden. Grundsätzlich sind wir bei keinem Rennen mehr Favorit.“

*Dieser Artikel ist als Erstes in AUTO BILD MOTORSPORT (ABMS) erschienen.

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