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Ist Ferraris Motor illegal?

Ferrari Sochi 2019

Credit: Ferrari

Die Konkurrenz wird gegen den PS starken Ferrari-Antrieb aktiv.

Kommt nach dem Protest des Racing-Points-Teams gegen Renault jetzt auch ein Protest mehrerer Teams gegen Ferrari? Während bei Renault ein illegales Bremssystem überprüft wird, steht bei Ferrari der Motor unter Beobachtung. Gleich mehrere Mannschaften haben wiederholt die Automobilbehörde FIA aufgefordert zu überprüfen, ob die Antriebseinheit legal ist.

Fest steht: Der Powervorteil, den Ferrari in dieser Saison auf den Geraden hat, ist enorm. Die Konkurrenz spricht von bis zu 55 PS (40 kW). In Zeiten umgerechnet gewinnt Ferrari auf Streckenteilen mit vielen Geraden bis zu 0,8 Sekunden. Das behauptet man beispielsweise bei Renault und Mercedes:

„Der Vorteil ist absurd und auf legale Weise kaum zu bewerkstelligen, weil die Technik doch schon sehr ausgereizt ist“, legt sich ein hochrangiges Mitglied eines Ferrari-Konkurrenzteams fest. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto kennt die Behauptungen und hält dagegen: „Der Vorsprung ist nicht so groß, wie behauptet wird.“

Credit: Ferrari

Dennoch: Die FIA ist jetzt gefordert. Seitens der Automobilbehörde gibt es im Moment nur ein Statement. Demnach habe es anders als im Fall Renault keinen offiziellen Protest gegen Ferrari gegeben. Und man kontrolliere regelmäßig alle Parameter der sogenannten Power Unit. Bloß: Wissen die Regelhüter mehr als sie zugeben? Drücken sie gar beide Augen zu, um einen Riesenskandal zu vermeiden, der am Ende sogar zum Ausstieg Ferraris führen könnte?

Bereits 2018 wurde spekuliert, dass Ferrari die Batterien verbotenerweise so schaltet, dass sie über einen gewissen Zeitraum mehr als die erlaubten 163 Zusatz-PS freischalten können, die von der Elektromotor-Einheit kommen. Die FIA erklärte das Ferrari-System während des GP Monaco offiziell für legal.

Inoffiziell, das erfuhr ABMS damals aus FIA- und Formel-1-Kreisen, hegte man aber Zweifel. Bei der Konkurrenz war man sogar sicher: „Ferrari betrügt und die FIA weiß es. Sie tut aber nichts, weil es ein Riesenskandal wäre.“In diesem Jahr, so wird vermutet, soll Ferrari mit einem „kontrollierten“ Leck im Ölkühler einen Teil der Schmierflüssigkeit in den Brennraum befördern, um Zusatzleistung zu aktivieren. Das wäre verboten, da laut Reglement Öl nur zur Schmierung des Motors verwendet werden darf.

*Dieser Artikel ist als Erstes in AUTO BILD MOTORSPORT (ABMS) erschienen.

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