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Mick Schumacher: „Mein Papa ist mein Idol“

Mick Schumacher

Mick Schumacher. Credit: Mick Schumacher

Sein Vater verunglückte heute vor sechs Jahren schwer, ist seitdem aus der Öffentlichkeit verschwunden. Sohn Mick hält die Fahnen der Familie aber weiter hoch. Trotz der schweren Bürde, die er zu tragen hat.

Michael Schumachers tragischer Skiunfall am 29. Dezember 2013 und die Folgen trafen die Schumachers damals unbarmherzig und brutal. Das Wort „aufgeben“ aber kenn die Familie nicht.

Das Jahr des Mick Schumacher hatte drei Highlights. Den Test im aktuellen Ferrari in Bahrain („Ich habe mich von Anfang an wohlgefühlt in der Garage, weil ich so viele Gesichter aus meiner Kindheit kannte“), die Demorunden im F2004 seines Vaters in Hockenheim („Da passte mir sogar sein Sitz“) und der erste Formel-2-Sieg im Sonntagsrennen von Ungarn („Der erste Sieg ist der schwierigste“).

Der Weg ist vorgezeichnet: Schumi III will in die Formel 1. Zu Ferrari. AUTO BILD MOTORSPORT hat mit Mick gesprochen.

Mick Schumacher, Sie sind in Hockenheim den F2004 gefahren, mit dem Ihr Vater Michael souverän die Weltmeisterschaft für Ferrari geholt hat. Wird Ihnen dadurch auch noch bewusster, was Ihr Vater alles erreicht hat?
Mick Schumacher (20): Auf jeden Fall. Was er geleistet hat, war außergewöhnlich. Das erkenne ich mit jedem Tag mehr.

Wie gehen Sie mit den ständigen Vergleichen mit Ihrem Vater um?
Die stören mich nicht. Im Gegenteil: Mein Papa ist mein Vorbild. Er war dort, wo ich hinmöchte. Er hat nie aufgehört, sich zu hinterfragen und dadurch immer besser zu werden.

Sie schauen sich oft auch alte Videos an …
Ja. Besonders interessieren mich Strategie und Zweikämpfe. Ich versuche, jedes Detail rauszuziehen, das mir wichtig erscheint.

Macht es Sie stolz zu sehen, wie sehr Ihr Vater damals die Formel-1-Szene beherrscht hat?
Ja. Natürlich macht mich das stolz, wenn ich seine Siege sehe.

Sie sind mittlerweile Ferrari-Junior und in der Welt der Scuderia angekommen. Wie war Ihr erster Ferrari-Besuch?
Sehr interessant. Am meisten Spaß hat es gemacht, in der Formel-1-Fabrik rumzulaufen und mir da die ganzen Abläufe anzuhören: Wie wird ein Getriebe gebaut, ein Lenkrad zusammengestellt und all die Sachen, die am Ende zu einem kompletten Rennwagen führen. Das hat mich sehr fasziniert.

Sie waren auch bei Mamma Rosella, der berühmten Köchin im Ristorante Montana. Was hat Sie Ihnen gekocht?
Meistens Nudeln. Immer das Beste und das Leckerste.

Tauschen Sie sich auch mit Sebastian Vettel aus?
Wenn wir Zeit haben, ja. Es ist natürlich immer schwierig, weil Rennfahrer einen engen Zeitplan haben – Sebastian mehr als ich. Aber wenn, dann unterhalten wir uns natürlich übers Rennfahren, aber auch über private Dinge. Da war schon mal der eine oder andere Tipp dabei. Dafür bin ich sehr dankbar.

Vettel versucht, Ihrem Vater nachzueifern und mit Ferrari Weltmeister zu werden. Welche Rolle haben die Farbe Rot und Ferrari in Ihrer Kindheit gespielt?
Eine große. 90 Prozent meiner Sachen waren rot und mit Ferrari-Symbolen übersät.

Stimmt es, dass Sie zu Hause im Garten Rennen gefahren sind?
Ja, da haben wir Pylonen aufgestellt und sind dann Kreise um die gefahren (lacht).

Sie sind also von Anfang an Motorsport-versaut …
Das kann man durchaus so sagen (lacht).

Sie haben seit letztem Jahr den Führerschein. Fahren Sie auch auf der Straße einen Ferrari?
Wenn ich einen hätte, würde ich ihn fahren (lacht) …

Ist das rote Auto auch in der Formel 1 das Ziel?
Ja. Im Endeffekt bin ich mit diesem Traum aufgewachsen, in diesem roten Auto zu sitzen. Und dieser Traum hält an.

Wie gehen Sie damit um, dass die Hoffnungen von Motorsport-Deutschland auf Ihnen ruhen?
Ehrlich gesagt, ich verspüre das Gefühl nicht. Ich habe einfach extrem viel Spaß im Motorsport und konzen­triere mich darauf zu 100 Prozent. Trotzdem bin ich extrem dankbar für die Unterstützung und für die Energie, die ich von den Fans bekomme.

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