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Diese Formel-1-Söhne waren besser als ihre Väter

Mick Schumacher mit seinem Vater Michael Credit: MickSchumacher/Instagram

Mick Schumacher mit seinem Vater Michael Credit: MickSchumacher/Instagram

Mick Schumacher wird 2021 als 17. Sohn eines früheren Formel-1-Fahrers sein Formel-1-Debüt geben. Die meisten konnten an die Erfolge ihrer Väter nicht anknüpfen.

Mick Schumacher hat es nicht leicht. Der 21-Jährige wird immer an den Erfolgen seines Vaters gemessen. Was nicht fair ist: andere Zeit, andere Autos, andere Herausforderungen. Der Sohn von Michael Schumacher will nicht die Erfolge des Vaters brechen, sondern die 19 anderen aktiven Fahrer besiegen – sobald er dazu auch das richtige Material hat.

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Der Deutsche ist der 17. Fahrer der Formel-1-Geschichte, dessen Vater schon WM-Rennen bestritt. Die Statistik spricht dabei gegen Schumacher junior: Zehn Söhne waren bisher schlechter als der Vater, nur sechs waren erfolgreicher.

Die Performance der Formel-1-Rennfahrersöhne in der Analyse:

Tim Parnell: Debüt Großbritannien 1959
Der erste Sohn eines Formel-1-Piloten. Tim Parnell konnte sich als Privatfahrer nur bei zwei von vier WM-Rennen qualifizieren, kam aber nicht über Rang zehn beim Italien-GP 1961 im Lotus-Climax hinaus. Vater Reg Parnell stand beim allerersten WM-Rennen 1950 in Silverstone als Dritter im Alfa Romeo auf dem Podium – das einzige Podest seiner F1-Karriere.

Hans-Joachim Stuck: Debüt Argentinien 1974
Hans-Joachim Stuck kam 1974 mit March in die Formel 1 und holte sich 1977 im Brabham-Alfa Romeo zweimal den dritten Platz. Damit war er in der WM besser als Vater Hans Stuck, der in den 1950er Jahren bei drei WM-Rennen am Start stand. Allerdings: Stuck senior war in den 1930er Jahren einer der erfolgreichsten Rennfahrer überhaupt, gewann zum Beispiel den Italien-GP 1935 im Auto Union. Aber damals gab es offiziell noch keine Formel-1-WM.

Teddy Pilette: Debüt Belgien 1974
Schon sein Großvater Theodore Pilette war GP-Rennfahrer – allerdings vor dem Ersten und Zweiten Weltkrieg, als es noch keine WM gab. Er selbst konnte sich nur beim Heimrennen 1974 in Belgien im Brabham-Ford qualifizieren. Vater André Pilette kommt nicht nur auf mehr Rennen (neun), sondern holte sich mit Rang fünf 1954 in Belgien im Gordini sogar zwei Punkte.

Gary Brabham: Debüt USA 1990
Jack Brabham ist der einzige Fahrer, der mit seinem eigenen Rennstall und seinem eigenen Auto Weltmeister wurde (1966 im Brabham-Repco). 1959 und 1960 war er schon mit Cooper zwei Mal Weltmeister. Der Australier ist damit klar erfolgreicher als seine zwei Söhne, die es in die Formel 1 geschafft haben: Gary versuchte sich 1990 vergeblich für zwei Grands Prix im Life zu qualifizieren – einem der schlechtesten Autos der F1-Geschichte.

David Brabham: Debüt Imola 1990
Kaum war Gary Brabham nach zwei Rennen wieder raus, kam auch schon der zweite Brabham: David brachte es für Brabham 1990 und Simtek 1994 auf 24 Formel-1-Rennen, kam aber nie in die Punkte.

Christian Fittipaldi: Debüt Südafrika 1992
Wilson Fittipaldi stand bei seinen 35 Rennen für Brabham und Copersucar klar im Schatten seines Bruders Emerson Fittipaldi, der zwei Mal Weltmeister wurde. Wilson kommt gerade mal auf drei Punkte. Besser als der Vater aber schlechter als der Onkel war Christian Fittipaldi bei seinen 40 Rennen von 1992 bis 1994 für Minardi und Footwork. Da sammelte er zwölf Punkte.

Damon Hill Credit: Williams/Twitter

Damon Hill: Spanien-GP 1992
Der langjährige Rivale von Michael Schumacher holte sich nicht nur 22 Siege, sondern 1996 auch den WM-Titel – als erster Sohn eines früheren Formel-1-Fahrers. Doch sein Vater Graham Hill wurde gleich zwei Mal Weltmeister und war daher klar besser – auch wenn er acht Rennen weniger gewann.

Michael Andretti: Debüt Südafrika 1993
Die Andrettis sind eine riesige US-Renndynastie. 1992 waren beim Indy 500 sogar vier Andrettis gleichzeitig am Start. Zwei schafften es auch in die Formel 1: Mario Andretti wurde 1978 Formel-1-Weltmeister und gewann von 1968 bis 1982 zwölf seiner 128 WM-Rennen für Lotus, March, Ferrari, Parnelli, Alfa Romeo und Williams. Sohn Michael Andretti kam 1993 für 13 Rennen bei McLaren in die Formel 1 – scheiterte aber an Ayrton Senna und wurde nach seinem dritten Platz beim Italien-GP gegen Mika Häkkinen ausgewechselt. Der Vater war also klar besser. Von 1989 bis 1992 waren beide in der IndyCar für Newman Haas in einem Team unterwegs – vier Mal mit dem besseren Ende für den Sohn. 

Jacques Villeneuve: Debüt Australien 1996
Auf dem Papier ist der Sohn klar erfolgreicher: Jacques Villeneuve war 1997 Weltmeister (als bis heute letzter Fahrer für Williams) und gewann elf F1-Rennen. Doch sein Vater Gilles Villeneuve ging als Draufgänger und Ferrari-Legende in die Formel-1-Geschichte ein. Sechs Siege feierte er mit der Scuderia, bevor er im Qualifying zum Belgien-GP 1982 tödlich verunglückte.

Nico Rosberg Credit: Mercedes AMG F1

Nico Rosberg: Debüt Bahrain 2006
Mit dem WM-Titel im Gepäck trat Nico Rosberg 2016 zurück. Auch sein Vater Keke Rosberg war 1982 Weltmeister. Nach Siegen hat Nico Rosberg aber mit 23:5 klar die Oberhand. Und: Er fuhr neben den zwei erfolgreichsten Formel-1-Fahrern aller Zeiten bei Mercedes – Michael Schumacher und Lewis Hamilton.

Markus Winkelhock: Debüt Deutschland 2007
Markus Winkelhock kommt auf einen Gaststart 2007 am Nürburgring im Spyker-Ferrari, bei dem er durch einen Reifenpoker das Rennen sogar ein paar Runden anführte. Doch am Ende schied er aus. Sein Vater Manfred Winkelhock fuhr von 1980 bis 1985 47 Rennen für Arrows, ATS, Brabham und RAM und holte dabei zwei Punkte. 1985 verunglückte er bei einem Sportwagenrennen tödlich.

Kazuki Nakajima: Debüt Brasilien 2007
36 Mal startete Kazuki Nakajima für Williams, kam dabei aber nur zu neun WM-Punkten. Sein Vater Satoru Nakajima war seinerzeit einer der besten japanischen Rennfahrer, scheiterte in der Formel 1 aber an Ayrton Senna. Besser als der Sohn war er aber allemal: Von 1987 bis 1991 war Nakajima bei 74 Rennen für Lotus und Tyrrell am Start und holte dabei 16 Punkte (und eine schnellste Rennrunde).

Nelsinho Piquet: Debüt Australien 2008
Beim Deutschland-GP kam Nelson Piquet junior als Zweiter im Renault aufs Treppchen – es blieb das einzige Highlight in seiner 28 Rennen umfassenden Formel-1-Karriere. Sein Vater war in 204 Rennen von 1978 bis 1991 viel erfolgreicher: Der Brasilianer holte drei WM-Titel und 23 Siege.

Kevin Magnussen: Debüt Australien 2014
Kevin Magnussen fuhr 119 WM-Rennen und schaffte es dabei einmal aufs Podest – gleich beim Debüt 2014 in Melbourne im McLaren-Mercedes. Nie wieder konnte er an diesen Erfolg anknüpfen. Immerhin stellt er damit aber seinen Vater Jan Magnussen in den Schatten, der von 1995 bis 1998 bei 24 Rennen für McLaren und Stewart nur einen Punkt erzielte.

Max Verstappen mit seinem Vater Jos (Photo by Mark Thompson/Getty Images)

Max Verstappen: Debüt Australien 2015
Mit 17 Jahren ist Max Verstappen der jüngste Starter aller Zeiten. Inzwischen hat der Niederländer für Red Bull schon zehn Grands Prix gewonnen. Damit ist er auch klar besser als Vater Jos Verstappen, der es 1994 als Benetton-Teamkollege von Michael Schumacher auf zwei Podestplätze brachte und 2003 für Minardi seine letzte Saison bestritt.

Jolyon Palmer: Debüt Australien 2016
Beide Palmers waren keine Überflieger: Der Vater, Jonathan Palmer, war von 1983 bis 1989 für Williams, RAM, Zakspeed und Tyrrell bei 83 Rennen dabei und kommt auf 14 Punkte. Jolyon Palmer stand 2016 und 2017 bei Renault für 35 Rennen unter Vertrag. Seine Ausbeute waren neun Zähler.

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