getyourguide

Perez hält Hamilton auf und will Tequila

Formel 1 Sergio Perez Duell Lewis Hamilton Red Bull Mercedes 2021 Türkei Grand Prix

Sergio Perez. Credit: Red Bull Content Pool

Sergio Perez mit besonderer Belohnung fürs Aufhalten von Lewis Hamilton. Toto Wolff erklärt Mercedes‘ späten Boxenstopp.

Das WM-Duell in der Formel 1 2021 lautet Lewis Hamilton gegen Max Verstappen. Die Lobeshymnen ihrer Teamchefs kassieren am Sonntag in der Türkei jedoch die Nummer-2-Piloten der Top-Teams. „Gott sei Dank hat Valtteri (Bottas; d. Red.) das Rennen gewonnen. Nur seine Performance hat verhindert, dass Max hier acht Punkte mehr holt“, lobt Mercedes-Boss Toto Wolff seinen fliegenden Finnen.

MEHR LESEN: So steht es in der Fahrer-WM

Red-Bull-Teamchef Christian Horner würdigt indes Sergio Perez, der hinter Bottas und Verstappen nicht nur Dritter wird, sondern Hamilton in Runde 34 einen knallharten Kampf liefert und den Briten auf dem Weg nach vorne entscheidend aufhält. „Ein großartiger Job heute von Checo. Er ist so hart gegen Lewis gefahren wie es sonst nur Max macht“, freut sich Horner.

Sergio Perez im Duell mit Lewis Hamilton. Credit: LAT/Mercedes

Perez selbst scherzt nach dem Rennen in Richtung des neben ihm stehenden Verstappen: „Dafür schuldest du mir ein paar Tequila!“ Verstappen lacht: „Die sollst du kriegen, spätestens wenn wir nach Mexiko kommen.“ Der Holländer weiß: „An einem Wochenende, wo wir in Sachen Pace nicht auf der Höhe waren, hier als Zweiter und Dritter abzureisen, ist ein sehr gutes Resultat.“

Verstappen mahnt aber auch: „Wir müssen mehr Pace finden, denn sechs Punkte (Vorsprung in der WM; d. Red.) sind nichts. Ich kann mich bisher nicht über die Saison beschweren, wir hatten tolle Ergebnisse und sind im WM-Kampf. Aber es wird hart. Mercedes hat zugelegt.“ Insbesondere der Tempo-Unterschied auf den Geraden bereitet Red Bull Kopfzerbrechen. „Lewis war hier zum Teil 15 bis 20 km/h schneller, das ist sehr viel. Wir müssen etwas Speed finden, vor allem da Austin Hamilton-Land ist“, räumt Teamchef Horner mit Blick aufs nächste Rennen in Texas ein.

Mercedes-Sportchef Wolff sieht sein Team für den Saisonendspurt trotz der starken Türkei-Form nicht als Favorit. „Ich denke nicht, dass man das mit absoluter Überzeugung sagen kann. Ja, unser Auto war dieses Wochenende sehr wettbewerbsfähig und ohne die Gridstrafe holen wir hier wahrscheinlich einen Doppelsieg. Deswegen schauen wir optimistisch in die Zukunft. Ich mache mir aber keine Illusion darüber, dass es in der Fahrer-WM bis zum Finale in Abu Dhabi geht“, sagt der Österreicher.

Mercedes-Boss Wolff erklärt späten Stopp

Zumal die Schwarzpfeile nach Wolffs Rechnung am Sonntag in Istanbul ein paar Punkte liegen lassen. Erst sieben Runden vor Schluss stoppt Hamilton für neue Intermediates: „Wir dachten, vielleicht können wir Dritter werden, wenn wir ohne Stopp bis ins Ziel fahren. Wenn es trockener geworden wäre, hätten wir am Ende auch noch auf die weichen Reifen wechseln können“, erklärt Wolff Mercedes‘ Optionen.

„Deshalb haben wir abgewogen zwischen der konservativen Taktik, zu stoppen und zu versuchen Leclerc und Perez auf der Strecke für Platz drei zu überholen – oder etwas zu riskieren und draußen zu bleiben.“ Das Problem: „Zwölf Runden vor Schluss waren Lewis‘ Zeiten noch ziemlich gut und so wie die von Perez dahinter. Sobald der aber seine Reifen im Fenster hatte, ist die Pace bei Lewis im Vergleich eingebrochen und wir haben anderthalb Sekunden pro Runde gegen ihn verloren. Ab da war klar, dass wir es so nicht bis zum Ende schaffen. Deshalb haben wir ihn reingeholt, um nicht auch noch hinter Gasly zu fallen.“

HIER GEHT´S ZUM FORMEL-1-KALENDER 2021

Für den Unmut Hamiltons, der sein Team am Funk für den späten Stopp kritisiert und sich im Fahrerlager erstmal Chefstratege James Vowles schnappt, hat Wolff Verständnis: „Es ist klar, dass er im Auto nur limitierte Informationen hat. Die Kommunikation muss in beide Richtungen fließen, weil der Pilot der wichtigste Sensor auf der Strecke ist, was das Griplevel betrifft, aber natürlich nicht seine Zeiten in Relation zu allen anderen Piloten sieht. Es ist also verständlich, dass so eine Situation für ihn auch mal frustrierend ist. Insgesamt denke ich aber, dass es den Versuch heute wert war.“

James Vowles Lewis Hamilton. Credit: Sky F1

Hamilton selbst erklärt: „Ich wusste nicht, dass ich durch den Stopp zwei Plätze verliere, hätte es mir aber wohl denken müssen. Letztlich habe ich dann am Ende zu wenig Zeit gehabt, um durch die Phase zu kommen, in der die Reifen Blasen bilden. Das war etwas frustrierend, denn der dritte Platz wäre vom elften Startplatz aus ein super Resultat gewesen.“ Für den Weltmeister steht fest: „Im Nachhinein hätte ich entweder weiterfahren sollen oder viel früher reinkommen müssen.“

Einen ersten Aufruf seiner Crew zum Boxenstopp in Runde 41 blockt Hamilton aber eigenwillig ab. Bei der Konkurrenz sorgt das für Schmunzeln. „Es sah mal wieder so aus als würde Lewis das Team überstimmen“, kann sich Red-Bull-Teamchef Horner ein Grinsen nicht verkneifen. „Für uns war klar, dass er rein muss, weil seine Reifen schon ziemlich gefährlich aussahen. Dass er dann erst so spät zum Stopp kam, war entscheidend, weil wir Checo vorher zum perfekten Zeitpunkt reingeholt haben.“

FOLGT UNS AUF YOUTUBE!
Das ist F1-Insider.com

Formel 1 Grand Prix der Türkei

1. Valtteri Bottas (Finnland) – Mercedes 1:31:04,103 Std.
2. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +14,584 Sek.
3. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +33,471
4. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +37,814
5. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +41,812
6. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +44,292
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +47,213
8. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +51,526
9. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1:22,018 Min.
10. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine + 1 Rd.
11. Antonio Giovinazzi (Italien) – Alfa Romeo + 1 Rd.
12. Kimi Räikkönen (Finnland) – Alfa Romeo + 1 Rd.
13. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren + 1 Rd.
14. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri + 1 Rd.
15. George Russell (Großbritannien) – Williams + 1 Rd.
16. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine + 1 Rd.
17. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams + 1 Rd.
18. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin + 1 Rd.
19. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas + 2 Rd.
20. Nikita Masepin (Russland) – Haas + 2 Rd.

Fahrer-Wertung
Stand nach 16 von 22 Rennen

1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 262,5 Pkt.
2. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 256,5
3. Valtteri Bottas (Finnland) – Mercedes 177,0
4. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 145,0
5. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 132,0
6. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 119,0
7. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 116,5
8. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 95,0
9. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri 74,0
10. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine 58,0
11. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 46,0
12. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 35,0
13. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 26,0
14. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 18,0
15. George Russell (Großbritannien) – Williams 16,0
16. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams 7,0
17. Kimi Räikkönen (Finnland) – Alfa Romeo 6,0
18. Antonio Giovinazzi (Italien) – Alfa Romeo 1,0
19. Mick Schumacher (Deutschland) – Haas 0
20. Nikita Mazepin (Russland) – Haas 0

Konstrukteurs-Wertung
Stand nach 16 von 22 Rennen

1. Mercedes 433,5 Pkt.
2. Red Bull 394,5
3. McLaren 240,0
4. Ferrari 235,5
5. Alpine 104,0
6. Alpha Tauri 92,0
7. Aston Martin 61,0
8. Williams 23,0
9. Alfa Romeo 7,0
10. Haas 0

F1-Insider folgen

Verwandte Artikel

Die mobile Version verlassen