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Prognose: Nichtangriffspakt bei Mercedes?

Hamilton nach der Qualo

Hamilton nach der Qualo

Qualifying zum Großen Preis von China: die Analyse von F1-insider.com. Team für Team im Überblick. Die Prognose für Shanghai.

MERCEDES: Wie erwartet starten beide Silberpfeil-Piloten aus der ersten Reihe. Der Vorsprung zum Dritten Sebastian Vettel betrug neun Zehntel. Trotzdem dürfen sich weder Hamilton noch Rosberg im Rennen ausruhen. Denn im Renntrim ist Ferrari dichter dran. Besonders wegen des schonenderen Umgangs mit den Soft-Reifen. Niki Lauda erwartet ein Zwei-Stopp-Rennen. Mercedes-Insider befürchten wegen des starken Ferrari einen Nicht-Angriffspakt der beiden Piloten. Grund: Vettel kann mit den weichen Reifen länger fahren, was in China ein Riesenvorteil ist. Mercedes muss sich deshalb in den ersten zehn Runden einen Zehn-Sekunden-Vorsprung herausfahren – danach bauen die Reifen bei den Silberpfeilen im Vergleich zum Ferrari extrem ab. Hamilton und Rosberg im Kampfmodus könnten diesen Plan zunichte machen.

Weltmeister Hamilton war indes auch in China eine Klasse für sich. Er gewann alle vier Trainingssitzungen. Er wirkt selbstsicher wie nie und ist überzeugt, dass er morgen gewinnt. „Das Auto ist viel besser als in Malaysia!“

Was Nico Rosberg betrifft: Da gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute: Er verlor das Qualifying-Duell gegen Hamilton diesmal nur um vier Hundertstel Sekunden. Die schlechte: Das lag auch daran, dass Hamilton in seiner letzten schnellen Runde den dritten Sektor aufgrund nachlassender Reifen und falschem Luftdruck nicht optimal fahren konnte. Ansonsten war Hamilton im Durchschnitt drei Zehntel schneller als sein deutscher Teamkollege. Trotzdem ist Rosberg für das Rennen optimistisch: „Ich habe mein Set Up fürs Rennen angestimmt. Es könnte morgen (mit dem Sieg) klappen.“

FERRARI: Obwohl der Kurs in China nicht optimal für Ferrari ist, haben die Italiener fast das Maximum herausgeholt. Besonders der dritte Platz von Vettel lässt hoffen. Sein Ex-Chef Helmut Marko hält ihn auch morgen für einen Sieganwärter: „Sebastian kommt von allen am besten mit den Soft-Reifen klar. Er wird Mercedes deswegen wieder unter Druck setzen können.“ Im Qualifying lieferte der Deutsche die nächste Meisterleistung ab. Er musste die Williams hinter sich halten und tat das auch. Auch wenn er es nicht zugibt und den Ball lieber flach hält – man kann seinem Grinsen entnehmen, dass es ihm höllisch Spaß macht, die Silberpfeile unter Druck zu setzen. „Wir werden im Rennen näher dran sein“, vermutet er. Das sagte er vor seinem Sieg in Malaysia auch.

Teamkollege Kimi Räikkönen ist im Renntrim zwar auf Augenhöhe mit Vettel. Aber an seiner Qualifying-Performance muss er weiter arbeiten. Er machte Fehler in Kurve 2 und 3 – und schon beträgt der Rückstand auf seinen Teamkollegen sechs Zehntel und drei Plätze. Wenn er einen guten Start hat, kann er trotzdem aufs Podium fahren.

WILLIAMS: Endlich ist Williams annähernd in der Form des Vorjahres. Das Auto ist aber noch nicht gut ausbalanciert und frisst (noch) zu stark die Reifen. Deshalb sind die Plätze fünf und sechs morgen das Maximum des Erreichbaren. Für die Fans könnte es wieder lustig werden, weil sich Felipe Massa und Valtteri Bottas wieder bekämpfen dürfen.

Qualifying-Ergebnis China

RED BULL: Es ist nicht einfach für Red Bull den Leistungsrückstand des Renaults gegenüber Mercedes und Ferrari wettzumachen. Daniel Ricciardo gelang das mit dem siebten Startplatz noch am besten. Teamkollege Daniiel Kwyat hat das Pech angezogen. Am Freitag plagten ihn Bremsprobleme, am Samstags Leistungsverlust am Motor. Da war nicht mehr drin als Platz zwölf. Im Rennen werden die Bullen voraussichtlich eine andere Strategie fahren als Mercedes, Ferrari und Williams. Dort wird man mit zwei längeren Stints mit den Softs agieren und einen kürzeren Stint mit den Medium-Reifen. Red Bull wird aber einen extrem langen mittleren oder Schlusstint mit den Mediums probieren. Den Grund nennt Helmut Marko: „Die Softs bauen bei uns zu schnell ab. Mit den Mediums waren wir aber sogar auf Mercedes-Niveau.“

SAUBER Glückwunsch! Das erste Mal in dieser Saison sind beide Piloten unter den Top Ten. Nasr als Neunter, Ericsson knapp dahinter. Der Schwede war dabei nur knapp eine Zehntel hinter seinem brasilianischen Teamkollegen, der als hochbegabt gilt. Im Rennen sollte es für beide Autos wieder Punkte geben. „Unsere Longruns waren sehr gut,“ freut sich Teamchefin Monisha Kaltenborn.

LOTUS: Dank Mercedes-Power schafften es Romain Grosjean und Pastor Maldonado auf die Ränge acht und elf. Doch im Rennen werden sie die Plätze kaum halten können. Grund: Beide neigen dazu, den Lotus zu überfahren. Mit der Lonsequenz, dass der Reifenverschleiß beim schwarzen Renner aus Enstone extrem hoch ist.

TORO ROSSO: Im Qualifying waren beide Red-Bull-Junioren wieder eng zusammen. Verstappen war knapp eine Zehntelsekunde schneller als Sainz, der einen Platz hinter dem Holländer als 14. ins Rennen geht. Für die Top Ten reichte es aber nicht. Wegen Renault. Im Rennen sind dennoch Punkte möglich. Beide werden Lotus überholen und sich einen harten Kampf mit Sauber liefern.

FORCE INDIA: Perez wurde im Qualifying nur 15., Hülkenberg 16. Das Auto ist einfach nicht gut genug. Im Rennen haben die Force-India-Piloten nur eine Chance, nach vorne zu kommen: als einzige versuchen, mit einem Stopp über die Runden zu kommen.

MCLAREN-HONDA: Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Der Rückstand von Button und Alonso, die beide fast zeitgleich fuhren (Button war in Q1 gerade mal vier Tausendstel schneller als der Spanier), betrug auf Pole-Mann Lewis Hamilton diesmal in Q1 „nur“ eine Sekunde. Der fuhr aber a mit harten Reifen und mehr Sprit. Realistisch liegt McLaren immer noch drei Sekunden hinter Mercedes. China wird die nächste Testfahrt von McLaren. Ziel ist es, beide Autos ins Ziel zu bringen.

MANOR MARUSSIA: Das erste Mal hatte man in China das Gefühl, dass hier richtige Formel-1-Autos auf der Strecke sind. Es waren genügend Teile da, um beide Autos gemeinsam fahren zu lassen. Weil die Mercedes in Q1 mit harten Reifen auf Runden am Limit verzichteten, konnten beide Autos innerhalb der 107-Prozent-Grenze bleiben.

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