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Ogier macht achten Titel klar

WRC Rallye WM Sébastien Ogier Toyota Weltmeister 2021

Sébastien Ogier. Credit: Red Bull Content Pool

Titelverteidiger Sébastien Ogier gewinnt nach spannendem Duell mit Toyota-Teamkollege Elfyn Evans das Rallye-WM-Finale auf der Formel-1-Rennstrecke in Monza

Sébastien Ogier ist zum achten Mal Weltmeister. Der 37 Jahre alte Franzose verabschiedete sich stilvoll mit einem Sieg bei der Rallye Monza in den Teilruhestand. Ab 2022 will der nach Landsmann Sébastien Loeb (neun Titel) zweiterfolgreichste Rallyefahrer aller Zeiten nur noch ausgesuchte WM-Läufe fahren.

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Sein neues Ziel: das 24-Stunden-Rennen in Le Mans. „Heute endet für meinen Beifahrer Julien Ingrassia und mich eine Reise, die vor 15 Jahren begann. Den Titel noch einmal zusammen mit Toyota und außerdem gegen einen teaminternen Konkurrenten zu gewinnen, ist etwas ganz Besonderes. Das ist ein sehr emotionaler Moment“, gab Ogier nach der Zieldurchfahrt mit leicht brüchiger Stimme zu.

Der Tabellenführer und Beifahrer Julien Ingrassia, der offiziell ebenfalls einen Weltmeistertitel erhält, hatten beim Finale auf und im Umfeld der Formel-1-Rennstrecke von Monza nur einen Verfolger zu fürchten: ihre Toyota-Teamkollegen Elfyn Evans/Scott Martin im identischen Yaris WRC (1,6-Liter-Turbobenziner, rund 380 PS, Allrad).

Sebastien Ogier (FRA) und Julien Ingrassia (FRA). Credit: Red Bull Content Pool

Tatsächlich ließen sie der Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance. Schon am Ende der ersten Etappe hatten sich Evans und Ogier, selbst nur durch 1,4 Sekunden getrennt, um mehr als 20 Sekunden vom Rest des Feldes abgesetzt.

Obwohl Ogier auch ein zweiter Platz zum Titelgewinn gereicht hätte, dachte er nicht im Traum daran, auf Sicherheit zu fahren. Ganz im Gegenteil: Er attackierte Evans weiter mit vollem Risiko. Im Laufe der zweiten Etappe drehte er den Spieß um und erreichte das Tagesziel mit einem Vorsprung von hauchdünnen 0,5 Sekunden vor dem  Teamkollegen. Der Spanier Dani Sordo, auf Rang drei Schnellster Hyundai-Werksfahrer, lag da schon knapp 30 Sekunden zurück.

Die letzte Etappe bestand ausschließlich aus Wertungsprüfungen auf dem Gelände des Autodromo Nazionale di Monza. Ogier hatte noch einmal Riesen-Glück, als er mit einem Rad einen der Betonklötze touchierte, die eine der vielen Schikanen auf der Rennstrecke markierten. Außer einem beeindruckenden Funkenregen sowie aus Felge und Reifen herausgerissene Fetzen blieb der Kontakt folgenlos.

Rivale Evans dagegen verließ das Glück. Er würgte gleich zwei Mal den Motor seines Yaris WRC ab. Damit war das Siegduell endgültig entschieden, in dessen Verlauf Ogier und Evans sechs Mal den Platz an der Spitze tauschten.

„Elfyn hat mich wirklich bis zum letzten Meter unter Druck gesetzt. Wenn mein Kontakt mit der Betonbarriere anders ausgegangen wäre, wäre er jetzt Weltmeister. So einen starken Gegner hatte ich schon lange nicht mehr“, fasste Ogier zusammen.

Mit dem Doppelsieg beim WM-Finale in Monza sicherte sich Toyota auch die Herstellerwertung. Ex-Werksfahrer Jari-Matti Latvala, seit Anfang der Saison 2021 Teamchef bei Toyota, konnte gleich in seinem ersten Dienstjahr drei WM-Titel nach Japan melden.

Die WM-Saison 2022 startet mit der Rallye Monte Carlo vom 20 bis 23. Januar. Dann feiern die neuen, über 500 PS starken World Rally Cars mit Hybrid-Antrieb Premiere.

Christian Schön   

WRC: Ergebnis Rallye-WM in Monza

1. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (Toyota Yaris WRC) +2:39:08,6 Stunden
2. Elfyn Evans/Scott Martin (Toyota Yaris WRC), +7,3 Sekunden
3. Dani Sordo/Cándido Carrera (Hyundai i20 Coupe WRC), +21,3 Sekunden
4. Thierry Neuville/Martijn Wydaeghe (Hyundai i20 Coupe WRC), +32,0 Sekunden
5. Oliver Solberg/Elliott Edmondson (Hyundai i20 Coupe WRC), +1:32,0 Minuten
6. Teemu Suninen/Mikko Markkula (Hyundai i20 Coupe WRC), +2:22,6 Minuten

WM-Endstand nach 12 Rallyes

1. Sébastien Ogier (Toyota Yaris WRC), 230 Punkte
2. Elfyn Evans (Toyota Yaris WRC), 207 Punkte
3. Thierry Neuville (Hyundai i20 Coupe WRC), 176 Punkte
4. Kalle Rovanperä (Toyota Yaris WRC), 142 Punkte
5. Ott Tänak (Hyundai i20 Coupe WRC), 128 Punkte
6. Dani Sordo (Hyundai i20 Coupe WRC), 81 Punkte

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