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Max Verstappen und Red Bull: „Volles Risiko mit Reifenstrategie“

Formel 1 Max Verstappen Red Bull Abu Dhabi Quali 01

Max Verstappen. Credit: Red Bull Content Pool

Das Feld ist bereitet. Max Verstappen (Red Bull) startet ins WM-Finale beim GP in Abu Dhabi von der Pole-Position. Lewis Hamilton fährt von Rang zwei aus los. Doch was ist die Pole Position wirklich wert?

Hintergrund: Der Red Bull-Star startet nach einem Verbremser auf den mittelharten gelben Reifen mit der roten Mischung von Pirelli, dem weichsten aller drei verfügbaren Kautschuk-Cocktails. Seinen letzten Satz einsatzfähiger Medium-Pneus kann er abschreiben. Ist der Erfolg im Qualifying deshalb ein Pyrrhussieg oder die perfekte Voraussetzung für die Fahrt zum Titel?

Fakt ist: Der Softreifen hat den Vorteil, dass er auf einer Runde schneller ist – Pirelli spricht in Abu Dhabi von circa 0,4 Sekunden pro Runde. Er bietet auch mehr Haftung beim Start als die mittlere, gelbe Mischung, mit der Lewis Hamilton losfährt. Aber er baut auch früher ab. 

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Ein wesentlich früherer Boxenstopp von Verstappen ist deshalb wahrscheinlich. So früh, dass der Red Bull-Star nach seinem ersten Stopp sogar in den Verkehr kommen  und Zeit verlieren könnte. Genau das gibt Mercedes Hoffnung. 

Max Verstappen. Red Bull Content Pool

Wolff: „Von der Strategie her ist Red Bull suboptimal unterwegs, nach sieben bis acht Runden wird der Reifen einbrechen, außer Max managt ihn super. Dann könnten wir aber auch auf einen aggressiven Undercut gehen. Wir werden jetzt über Nacht alle möglichen Programme und Algorithmen durchspielen, um zu sehen, was da rauskommt. Ich bin aber auch ein bisschen besorgt, weil ihre Longruns  am Freitag viel besser waren.“

Setzt Red Bull mit Max Verstappen auf eine Zweistopp-Strategie?

Die Kernfrage, die man selbst bei Red Bull noch nicht ganz beantworten kann, heißt also: Ab welcher Runde dreht sich der Reifenpoker zu Gunsten von Hamilton? „Unsere Reifenwahl engt die Möglichkeiten der Strategie ein“, gibt Marko zu. 

F1-Insider.com erfuhr: Während Mercedes plant, nur einmal in die Box zum Reifenwechsel zu kommen, lässt sich Red Bull die Möglichkeit offen, zweimal zu stoppen (beispielsweise mit der Reifen-Reihenfolge Rot-Weiß-Rot). Etwa 24 Sekunden verliert man in Abu Dhabi mit der Ein- und Ausfahrt bei einem Reifenwechsel. Das wäre die Zeit, die Verstappen dann mit frischeren Walzen gutmachen müsste, falls Hamilton direkt hinter ihm liegt, wenn er stoppt.  

Sogar Wolff räumt ein: „Die Zwei-Stopp-Strategie ist eine Variante, wenn du glaubst, dass du richtig attackieren kannst.“ Marko prognostiziert bei F1-Insider.com deshalb: „Man muss schauen, wie der Start verläuft und wie lange Max schnell fahren kann, wenn er in Führung liegt. Wir sind da noch offen.“ 

Die Hoffnungen liegen dabei auch auf McLaren-Pilot Lando Norris und Verstappens Teamkollege Sergio Perez, die von Platz drei und vier ins Rennen gehen und ebenso wie der Niederländer mit der roten Reifenvariante starten werden. Marko: „Es könnte für beide möglich sein, Hamilton beim Start zu überholen.“

Trotz des Risikos mit der Reifenwahl ist Marko guter Dinge: „Ich denke, wir haben das Richtige gemacht. Es ist einfacher, wenn man vorne das Tempo bestimmen kann, als wenn man jagen muss.“ Und er sieht auch einen psychologischen Vorteil bei Verstappen: „Ich glaube, Hamilton und Mercedes haben mit der Polle gerechnet. Die Superrunde von Max hat sie überrascht. Sie werden jetzt ins Grübeln kommen.“

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