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Red Bull vs. Mercedes: Kuriose Geschichte um Crash-Skizze

Formel 1 Verstappen Hamilton Crash Silverstone 2021

Lewis Hamilton schießt Max Verstappen von der Strecke. Credit: F1/Twitter

Vorm nächsten Formel-1-Rennen in Ungarn kommen immer mehr Details über die Ereignisse rund um den Crash zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen ans Licht

Es bleibt ein beinhartes Duell zwischen Red Bull und Mercedes, Max Verstappen und Lewis Hamilton. Nach dem Crash der beiden Superstars in Silverstone geht der Zweikampf vorm GP Ungarn (1. August, 15 Uhr live auf Sky) auch neben der Strecke in die nächste Runde. Nachdem Red Bull-Sportchef Helmut Marko Mercedes aufgrund der ausgelassenen Siegesfeier Niveaulosigkeit vorgeworfen hatte, schmiss das Weltmeisterteam die PR-Maschine an.

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„Ich denke, dass die Intensität seit Silverstone zugenommen hat“, räumt Teamchef Toto Wolff beim englischen Fachportal Motorsport.com ein. „Es wird sicher nicht das letzte Mal sein, dass sie um Positionen kämpfen und hoffentlich können sie es auf eine sportliche Art und Weise tun. Wenn nicht, werden wir mehr Kollisionen sehen.“

Die Message ist klar: Nur wenn es unfair zugeht, droht der nächste Crash. Dies allerdings sei nicht Hamiltons Stil. Wolff: „Ich denke, ein Teil seines Erfolgs ist nicht nur sein Rennhandwerk, sondern auch seine Reife. Eine langfristige Strategie ist wichtig, um Meisterschaften zu gewinnen, denn man muss Punkte machen.“ Immer wieder klingt durch: Es ist Verstappen, der zu aggressiv zu Werke geht.

Max Verstappen und Lewis Hamilton crashen in der ersten Runde des Großbritannien-GP. Credit: F1 TV

Red Bull sieht das freilich anders. In Silverstone war es demnach Lewis Hamilton, der mit einem untersteuernden Mercedes einen Unfall zumindest billigend in Kauf nahm. 

Kurios ist dabei auch die Geschichte um die Grafik, die Wolff noch während des Rennens an Rennleiter Michael Masi schickte. Daraus ist abzuleiten: Wenn das innere Auto mindestens auf halber Höhe des kurvenäußeren Rivalen fährt, gehört die Kurve ihm – zumindest, wenn der Pilot auf der Innenbahn die Kurve sauber schafft.

Voraussetzung eins würde Hamilton entlasten. Allein: Die Ideallinie hatte der Weltmeister bei seinem Manöver längst verlassen und nach Red Bull-Daten offenbar auch noch zu spät (oder gar nicht?) gebremst. Auch deshalb wurde der Brite aus der Kurve getragen. Ob das als „sauberes Durchfahren“ gelten kann, bleibt fraglich.

Red Bull ärgert sich über Mercedes Vorgehensweise

Brisant allerdings: Die Grafik war gar kein offizielles FIA-Dokument, sondern eine Handreichung des ehemaligen Rennleiters Charlie Whiting. Toto Wolff hatte die Skizze einst als Vorlage für die Verhaltensregeln im internen Mercedes-Duell zwischen Hamilton und Nico Rosberg angefragt – schreibt Motorsport-Total.

Red Bull ärgert sich indes darüber, dass Wolff nach seiner Email an Masi auch noch die Stewards aufgesucht hat. „Michael Masi ist der Renndirektor der FIA; er ist der Ansprechpartner für die Teams; er ist der Schiedsrichter“, erklärt Red Bull-Teamchef Christian Horner. „Man kann ihm die Meinung über den Teamfunk mitteilen und er kann dann entscheiden, ob er sie an die Stewards weitergibt oder nicht.“

Die Stewards selbst seien dagegen „ein völlig unabhängiges Gremium“, so der Brite. „Und in den 16 Saisons, in denen ich Teamchef war, bin ich nie mitten in einem Rennen oder einer Session in den Raum der Stewards gegangen.“

Bis zum GP in England 2021. Da besuchte Horner ebenfalls die Schiedsrichter, „und wies sie darauf hin, dass keiner von uns dort sein sollte und dass es für niemanden angebracht sei, sich einzumischen, während der Entscheidungsprozess im Gange sei.“ Horner: „Es ist auch im Sportkodex festgehalten, dass dies nicht akzeptabel ist, und ich freue mich, dass die FIA nun klargestellt hat, dass dies in Zukunft nicht mehr toleriert wird.“

Fest steht: Das Duell zwischen Red Bull und Mercedes, Hamilton und Verstappen hat seinen Höhepunkt noch längst nicht erreicht. Und klar ist nun auch: Die Regeln eines team-internen Zweikampfs gelten hier nicht.

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