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Protest gegen DAS! Red Bull und Ferrari sehen schwarz

Credit: FIA/F1

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Auch in der Nach-Corona-Formel 1 bleibt alles beim Alten. Mercedes dominiert mit Lewis Hamilton – Ferrari fährt noch hinterher. Rätselraten um Red Bull

Es hat sich nichts geändert, nur die Farbe. Dominierte Mercedes in den vergangenen Jahren noch in Silber, fahren sie jetzt in schwarz allen davon. In beiden Trainings waren die „Schwarzpfeile“ in allen Disziplinen vorne. Auf einer schnellen Runde in der Qualifying-Simulation wie auch bei den Longruns mit viel Sprit an Bord.

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„Es war ein wirklich guter Tag, weil wir keinerlei Probleme hatten“, bestätigt Teamchef Toto Wolff. „Da stellt man sich die Frage: Wenn die Generalprobe gut ist, wie ist dann die Uraufführung? Deswegen lieber konservativ bleiben. Wir werden erst morgen im Qualifying sehen, was wirklich alle noch in der Hinterhand haben.“

Auch eine mögliche FIA-Klarstellung bezüglich des Doppelachsen-Lenkungssystems (DAS) nach einem Protest von Red Bull am Freitagabend fürchtet der Österreicher nicht. „Es ist eine coole Innovation und hilft mit Sicherheit beim Thema Temperaturen in den Reifen. Aber wenn es rausgenommen wird, dann haben wir einen massiven Gewichtsvorteil, denn es wiegt ein paar Kilo, und das an einer Stelle, wo es relativ ungünstig ist mit einem hohen Schwerpunkt.“

Red Bull glaubt, die Spurverstellung verstoße gegen die Artikel 3.8 sowie 10.2.3 des technischen Formel-1-Reglements. Laut Artikel 3.8. darf sich die Aerodynamik des Autos während der Fahrt nicht ändern. Artikel 10.2.3. hält fest, dass die Aufhängung während der Fahrt oder im Parc Fermée nicht verstellt werden darf. Für Red Bull ist „DAS“ ein Teil der Aufhängung, während Mercedes das System als Bestandteil der Lenkung sieht.

Lewis Hamilton gibt den Ton an

Mercedes-intern gab Weltmeister Lewis Hamilton den Ton an. Teamkollege Valtteri Bottas streckte sich zwar, aber Hamilton war am Ende doch in jedem Turn mindestens eine Zehntelsekunde schneller als der Finne. Hoffnung kann Bottas lediglich aus den Longruns schöpfen. Mit den weichen Sohlen war er schneller als der Brite. Mit den gelben Medium-Pneus hatte Hamilton klare Vorteile.

Für Sonntag würde das bedeuten: Bottas könnte im ersten Stint versuchen, Hamilton abzuhängen. Doch dann müsste er sowohl das Qualifying als auch den Start gewinnen. Besonders Teil eins der Aufgabe scheint nach Hamiltons Form vom Freitag als extrem schwierig.

Credit: FIA/F1

Rätsel gibt Red Bull auf. Am Freitagmorgen waren die Autos von Max Verstappen und Alexander Albon noch auf Augenhöhe mit Mercedes. Besonders Verstappen bestätigte, erster Mercedes-Jäger zu sein. Am Nachmittag ging nichts mehr. Beide Piloten drehten sich und beklagten ein Übersteuern, dass das Auto sehr schwer kontrollierbar machte. Teamchef Christian Horner verrät: „Max ist seine schnellste Runde mit einem beschädigten Frontspoiler gefahren.“ Auch Ralf Schumacher beruhigt alle Red Bull-Fans: „Ich glaube, Honda hat noch nicht voll aufgedreht. Ich bin sicher, da kommt noch was und Verstappen kann auf die Mercedes Druck machen.“

Ferrari bestätigte alle Prognosen. Sie hinkten sowohl auf einer schnellen Runde als auch im Long Run hinterher – mindestens eine halbe Sekunde fehlt auf die „Schwarzpfeile.“ Dabei sah Sebastian Vettel besser aus als Teamkollege Charles Leclerc. Am Freitag war Ferrari nur Nummer vier hinter der rosa Mercedes-Kopie von Racing Point.

Beim Team von Milliardär Lawrence Stroll imponierte besonders Sergio Perez, der mit den Longruns auf den Medium-Reifen fast sogar auf Mercedes-Niveau fahren konnte. Mit etwas Glück ist für Perez am Sonntag ein Podiumsplatz drin.

Eng geht es im Mittelfeld zwischen Renault und McLaren zu. Kurz dahinter folgt Alpha Tauri. Alfas, Haas‘ und Williams‘ Ziel muss es sein, nicht die rote Laterne zu bekommen.

Credit: FIA/F1

Einen Grund für das schwache Abschneiden von Ferrari und seinen Kundenteams liefert Ferrari-Teamchef Mattia Binotto: „Während Mercedes und Honda jeweils einen überarbeiteten Motor mit nach Spielberg gebracht haben, haben Renault und Ferrari darauf verzichtet. Binotto erklärt: „Wir haben den gleichen Motor wie in Australien. Wir mussten die Fabrik lange schließen und hatten wenig Zeit für die Entwicklung. Jetzt ist die Power Unit eingefroren für diese Saison. Ich weiß, dass andere Hersteller die Chance hatten, weiterzuarbeiten und zu entwickeln. Das ist uns bewusst, dass sie einen Vorteil haben, aber das ist Teil des Spiels. Das ist Teil der ganzen Kompromisse, die wir während des Shutdowns zugunsten des Sports eingegangen sind“, so Binotto.

Auch Cyril Abiteboul verrät, dass von Renault in diesem Jahr kein Update mehr kommen wird.

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