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Daytona: Williams-Schummelei im SimRacing?

Williams Esports trat beim 24h Rennen von Daytona in beiden Klassen an, Credit: Williams Esports

Williams Esports trat beim 24h Rennen von Daytona in beiden Klassen an, Credit: Williams Esports

Das Esports-Team des Formel-1-Rennstalls Williams steht in der Kritik. Grund ist das Verhalten beim virtuellen 24h Rennen von Daytona. Was ist passiert?

In der Formel 1 ist Williams eines der traditionsreichsten Teams mit vielen glorreichen Momenten, Erfolgen und Fahrern in der Geschichte des Sports. Längst ist in der Gesellschaft auch das Rennfahren auf PC und Spielekonsole angekommen, professionelle Rennen und Meisterschaften werden veranstaltet. Im Jahr 2018 folgte die Gründung des Williams Esports Teams.

Eine Woche vor dem realen 24h Rennen von Daytona (28. – 29. Januar) wurde auf der SimRacing-Plattform iRacing die virtuelle Variante des prestigeträchtigen Motorsportevents ausgetragen. Mit dabei: das Williams Esports-Team. Der Rennstall, der sich in der Formel 1 mit sieben Fahrer- und neun Konstrukteurstiteln mit Ruhm und Ehre eingekleidet hat, wird in der SimRacing-Szene aktuell geteert und gefedert. Grund sind Geschehnisse bei ihrem Sieg des 24h-Rennens.

Virtuelle 24h von Daytona, Credit: Williams Esports

Daytona Drama im Qualifying

Alles begann mit einem Regelbruch im Qualifying des Langstreckenklassikers, bei dem insgesamt über 16.000 Simracer auf 85 verschiedenen Servern teilnahmen. Williams-Pilot Alexander Spetz nutzte die flache Innenbahn der Steilkurven des Kurses, was vorher als irregulär kommuniziert wurde. Nicht umsonst standen am Kurveneingang Pylonen auf der flachen Innenseite. Spetz umfuhr diese und verschaffte sich einen unerlaubten Streckenvorteil. In der Formel 1 wäre das schnell aufgefallen und die Runde gestrichen worden.

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Beim iRacing-Event jedoch gab es weder Live-Stewards noch ein Gruppenqualifying. Heißt, jeder Pilot fuhr, ohne dass die anderen Fahrer sichtbar waren, eine Einzelrunde. Ein weiteres Problem: Die Software wertet die Innenspur nicht als Abkürzen, damit gecrashte Fahrzeuge diese als Fahrlinie nutzen können, um im Rennen nicht die Ideallinie zu blockieren. Der schwedische Esports-Pilot nutzte die Schwachstelle aus und sicherte sich die Pole Position. Erst nach dem Event wurden die Wiederholungen analysiert und der Vorfall fiel auf.

„Peinlich für das SimRacing“ – 24h von Daytona

Die Kritik um die Aktion wurde laut, weshalb sich sogar Ex-Formel-1-Weltmeister und Williams-Botschafter Jenson Button zu Wort meldete. „Warum sollte er dafür gebannt werden, dass er bis an die Grenzen des Spiels pusht? Seine Runde sollte aberkannt werden, aber ein Bann ist übertrieben“, schreibt Button, der 2000 seine erste Formel-1-Saison bei Williams absoliverte. „In der realen Welt wird deine Runde gestrichen, wenn du eine Kurve abgekürzt hast.“

Während der BMW M Hybrid V8 von Spetz im Top-Split (Server mit den schnellsten Fahrern) darauf auch das Rennen gewinnt, sammelt Williams weiteren Shitstorm. In der GT3-Klasse liegt eines der Autos nach technischen Problemen chancenlos zurück. Bei der Aufholjagd bremst der überrundete Wagen mit der Nummer zwei mit unsportlichen Manövern die Konkurrenten des Schwesternautos aus und schießt sogar eines der Fahrzeuge ab. „Diese Aktionen sind zum Haareraufen. Wie kann man sich als professionelles Team so verhalten? Das ist peinlich für den SimRacing-Sport“, analysiert der YouTuber PabloGz, der die Missstände in einem Video deutlich machte.

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