getyourguide

Stewards lassen keine Vettel-Neuauflage zu

Sebastian Vettel PC Chinese GP 2019

Sebastian Vettel bekommt seinen Kanada-Sieg nicht zurück. FIA weist Ferraris neue Beweise am Freitag ab. Ex-Weltmeister schütteln den Kopf.

Das Urteil ist gefällt: Die Rennkommissare vom Großen Preis von Kanada lassen keine Revision der Vettel-Strafe zu! Das teilte die in Dokument #48 vom Frankreich GP mit. Demnach habe Ferrari keine neuen Beweise vorlegen können.

Hintergrund: Von 14.15 bis 14.50 Uhr hatte Ferrari-Sportchef Laurent Mekies am Freitag beim Großen Preis von Frankreich die Gelegenheit, die Stewards von einer Wiederaufnahme des Falls zu überzeugen. Laut FIA präsentierte er dabei: Telemetriedaten von Vettels Auto, eine Videoanalyse aller zur Verfügung stehenden Kameraeinstellungen, eine Videoanalyse von Sky-Experte Karun Chandhok, ein Video von Vettels Gesichtskamera, einen Vergleich der GPS-Daten von Vettel und Hamilton sowie ein Statement von Sebastian Vettel.

Die Kollektion mit der Mekies antrat, konnte die Stewards allerdings nicht überzeugen. Damit ist der Fall beendet.

Die Experten im Fahrerlager können das nach wie vor nicht verstehen. Ex-Weltmeister Sir Jackie Stewart zu AUTO BILD MOTORSPORT: „Die Zeitstrafe von Sebastian ist ein Fehler. Er hat einen Fahrfehler gemacht, kam aufs Gras und musste ganz sensibel mit Gas und Lenkrad umgehen, um nicht in der Mauer zu landen.

Erst als er das Auto wieder unter Kontrolle hatte, konnte er in den Rückspiegel schauen und sehen, wo Lewis ist. Von absichtigem Blockieren konnte keine Rede sein.“Stewart erklärt weiter: „Lewis hatte auch alle Zeit der Welt, einen Unfall zu verhindern.

Kurz: Es war ein normale Rennsituation und kein Fall für die Kommissare. In unserer Zeit wurde so was anders geregelt: Entweder waren wir froh, dass der Vordermann das Auto nicht in die Mauer gefahren hatte und lobten ihn später dafür. Oder – wenn einer uns mit Absicht blockiert hat – schnappten wir uns denn dann nach dem Rennen und sagten: Das machst du das nächste Mal aber nicht noch einmal. Das war’s dann.“

Auch Ex-Champion Jacques Villeneuve haut in dieselbe Kerbe. Zu ABMS sagt er: „Sebastian verhinderte mit hoher Fahrkunst einen Unfall. Lewis gab absichtlich Gas, um dann munter motzen zu können. Die FIA hat einen Fehler gemacht, aber sie nehmen den nicht zurück, weil sie sich keine Blöße geben wollen.“

Schlusswort von GPDA-Direktor Alexander Wurz: „Die Strafe bleibt unnötig. Ich sehe keine Absicht dahinter. Die GPDA hat in der Beurteilung des Falles keine Rolle gespielt, was ich schade finde.“

*Dieser Artikel ist als Erstes in AUTO BILD MOTORSPORT (ABMS) erschienen.

F1-Insider folgen

Verwandte Artikel

Die mobile Version verlassen