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Verstappen vs. Hamilton: Crashgefahr am Start

Formel 1 Max Verstappen Red Bull USA GP 2021 Quali

Max Verstappen. Credit: Red Bull

Showdown in Kurve eins: Max Verstappen und Lewis Hamilton gehen nebeneinander in den USA GP. Kracht es in Austin wieder zwischen den WM-Rivalen?

Am Freitag war es noch Max Verstappens (23) Mittelfinger, der nach seinem Autofahrergruß in Richtung Lewis Hamilton im Mittelpunkt stand – nach dem Qualifying am Samstag war es dann der Daumen des Niederländers: Der ging nach oben im Anschluss an Verstappens Pole-Position, die für viele überraschend kam auf dem Circuit of the Americas, einer erklärten Mercedes-Strecke.

Vor allem nach den Eindrücken am Freitag hatte auch Verstappen selbst nicht damit gerechnet: „Ich bin das ganze Wochenende der Balance hinterhergejagt, war nie ganz zufrieden. In der letzten Runde musste ich alles rauszaubern. Das war aufregend, aber ich bin natürlich happy, dass es geklappt hat“, strahlt Red Bulls WM-Leader nach einem „echt guten Qualifying“.

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Lob gibt es dafür von Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko: „Dass Max ganz zum Schluss diese Leistung zeigt, ist toll. Wir haben unser Auto vom ersten Training her optimal verbessert.“ Den Schlüssel für die starke Pace sieht Marko in der Reifenbehandlung: „Wir waren sehr zufrieden auf dem Medium, da waren wir überlegener als mit Soft-Reifen. Zwei, drei Zehntel waren wir damit vorne, das könnte auch morgen ausschlaggebend sein.“

Die Marschroute bei Red Bull ist klar nach vorne gerichtet, daran lassen Marko und sein Star-Pilot keinen Zweifel. „Was Mercedes falsch gemacht hat, interessiert mich überhaupt nicht. Wir haben aus unseren Fehlern gelernt und uns nach vorne gearbeitet“, sagt der Grazer. Verstappen gibt sich ebenfalls selbstbewusst, erklärt mit Blick auf mögliche Gefahr durch Hamilton am Start: „Wir müssen uns auf uns konzentrieren. Was hinter mir passiert, interessiert mich nicht.“

Lewis Hamilton. Credit: Mercedes

Auf den ersten Metern wittert Titelrivale Hamilton seine größte Chance, Verstappen den Austin-Sieg streitig zu machen. Gelegenheit, das Manöver gegen den Holländer auf der Innenseite von Turn eins zu üben, hatte er bereits bei der viel diskutierten Zusammenkunft der WM-Rivalen im Freitagstraining. „Wir können morgen kämpfen. Normalerweise hat Max dieses Jahr die besseren Starts, aber ich werde alles geben und die erste Kurve ist eine Möglichkeit“, warnt Hamilton.

Hamilton muss schnell vorbei

Einen besonderen Rat bekommt der Titelverteidiger von Ex-Teamkollege Jenson Button: „Mercedes ist im Mittelsektor stark und da sind auch die Überholmöglichkeiten. Es gibt dort die DRS-Zone. Aber auch bevor das DRS aktiviert ist, kann Lewis es in der ersten Runde mit ihrem guten Speed auf den Geraden schaffen. Er muss es nur früh probieren. Wenn sich alles erstmal setzt und Max in den Rhythmus kommt, wird es schwer.“

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Zumal Verstappen Hilfe hat: Während Hamiltons Teamkollege Valtteri Bottas nach Motorstrafe nur als Neunter losfährt, sitzt ihm Sergio Perez im zweiten Red Bull im Nacken. „Sie sind zu zweit, ich bin alleine“, macht sich Hamilton keine Illusionen und auch Marko hofft: „Das kann noch sehr hilfreich werden mit Checo (Perez; d. Red.).“ 

Mercedes‘ Technikdirektor James Allison räumt ein: „Es ist natürlich ein klarer Vorteil für sie, aber wenn wir irgendwie vor beide kommen, haben wir Optionen. Das hier ist nicht Lewis‘ erstes Rodeo, er kann mit Drucksituationen umgehen.“

Bleibt die Frage, ob der Weltmeister am Sonntag auch das Auto für den wilden Ritt mit den Bullen hat? Hamilton: „Wir haben Probleme mitzuhalten. Wir haben das ganze Wochenende über gesehen, wie sich die Anzeichen verdichten, deswegen ist das Ergebnis heute keine Überraschung.“

Toto Wolff und Ben Stiller. Credit: Mercedes

Warum die Schwarzpfeile nach dem ersten Training so abgebaut haben, kann sich auch Toto Wolff nicht erklären. Außer bei einer Begegnung mit Comedian Ben Stiller, hat der Mercedes-Sportchef am Samstag wenig zu lachen: „Wir haben es übers Wochenende hergegeben, seit gestern Nachmittag ist die Performance nicht mehr da. Freitag war zunächst noch richtig stark, danach sind wir nicht mehr auf den grünen Zweig gekommen und haben relativ gesehen immer mehr verloren. Wo, das wissen wir noch nicht genau. Aber wir haben unsere Erwartungen nicht erfüllt.“

Wolff fürchtet: „Auto nicht gut im Longrun“

Sein Chef Wolff glaubt immerhin den Grund zu kennen. „Ich glaube, es ist alles ein Setup-Thema. Wir hatten die Reifen entweder im ersten oder im letzten Sektor im richtigen Fenster, aber nie gemeinsam“, verrät Wolff. „Das Auto war leider auch im Longrun nicht gut. Wir müssen einfach noch besser werden, denn beide Red Bulls sind sehr stark und auf dem Papier vorne. Noch ist aber alles drin. Wir können morgen noch Boden gutmachen, haben schon viele Sonntage gesehen, die dann einen Weg in eine andere Richtung genommen haben.“

Dass der Sieg beim USA GP nur über Verstappen oder Hamilton geht, daran lässt zumindest die Statistik keinen Zweifel. Bei acht Auftritten der Formel 1 in Austin ist der Sieger jedes Mal aus der ersten Reihe gestartet. Sollte sich daran am Sonntag etwas ändern, dann haben die Fans womöglich gerade den dritten Crash der Titelrivalen nach Silverstone und Monza zu sehen bekommen: Vielleicht ja schon in Kurve eins…

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