getyourguide

Vettel erklärt Ferraris Zögern

Vettel Spa 2019 1

Eigentlich hatte Ferrari einen neuen Motor für Spa angekündigt. Der kommt noch nicht. Sebastian Vettel spricht über die Hintergründe:

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto hatte es in Ungarn noch angekündigt: Eigentlich wollte man die dritte Ausbaustufe des neuen Motors mit zum Belgien GP bringen. Das hatten übereinstimmend auch diverse italienische und spanische Medien berichtet. Jetzt die Kehrtwende:

Nach Informationen von AUTO BILD MOTORSPORT und F1-Insider hat die Scuderia das Motorupgrade verschoben, obwohl das Team im Sommer wie Konkurrent Mercedes weiter am Motor gearbeitet hat. Selbst ein Einsatz in Monza ist bei Ferrari im Moment noch nicht offiziell abgesegnet.

Am Donnerstag in Spa bestätigt Sebastian Vettel: „Für uns ist der Plan klar. Wir werden hier noch keinen neuen Motor haben.“ Über die Hintergründe sagt er nur: „Nach der Erkenntnis, dass eine Lücke da ist, ist es für uns entscheidend, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Das wird ein bisschen dauern.“

Heißt: Ferrari will mit Blick nach vorne sicherstellen, dass der nächste Schritt der richtige ist. Vettel erklärt: „In der zweiten Hälfte der Saison wird es umso wichtiger, zu sehen, dass es in richtige Richtung geht. Denn nächstes Jahr bleiben die Regeln mehr oder weniger gleich. Wir müssen jetzt den Anschluss finden und Schritte nach vorne machen.“

Ob Ferraris Motor-Taktik dabei gut ist, bleibt abzuwarten. Mercedes nämlich startet mit voller Power in die Sommerpause. Sowohl das Werksteam als auch die Kunden bekommen die dritte Ausbaustufe des Motors. Tests in der Fabrik haben laut einem Sprecher eine verbesserte Performance und höhere Haltbarkeit ergeben.

Credit: Ferrari

Ausgerechnet in Spa legt Mercedes nun also nach – und Ferrari den Rückwärtsgang ein. Die Strecke in den Ardennen gilt als Power-Kurs, wo Ferrari auf den langen Geraden mit seinem starken Antrieb eigentlich endlich den ersten Sieg des Jahres einfahren wollte. Das will Mercedes ganz offenbar dringend verhindern.Vettel räumt ein: „Ich weiß nicht, was Mercedes im Gepäck hat. Aber wenn sie viel Power bringen, wird es natürlich hart für alle. Sie sind ja sowieso schon sehr stark.“

Lewis Hamilton hingegen stapelt mit Blick auf das Upgrade tief: „In Sachen Performance ist es nur ein kleiner Schritt, wahrscheinlich nicht mal ein halbes Zehntel pro Runde.“ An eine Wachablösung beim Topspeed glaubt der Brite deshalb nicht: „Ferrari war auf den Geraden die ganze Saison unschlagbar“, sagt Hamilton.

Vettel kann darüber nur schmunzeln: „Wir sind definitiv nicht die Favoriten. Können wir gar nicht sein nach unserer Performance in Ungarn.“

Der Heppenheimer weiter: „Unsere Schwäche in den Kurven wird uns auch hier treffen. Die Frage ist nur, wie viel wir davon auf den Geraden kompensieren können.“Hinzu kommt im Kampf um den Sieg in Spa: Auch Honda setzt am Wochenende die nächste Ausbaustufe des Antriebs ein, allerdings nur in den Autos von Alex Albon (Red Bull) und Daniil Kvyat (Toro Rosso). Albon dürfte damit direkt mit einer Startplatz-Strafe in sein erstes Rennen für Red Bull starten.

*Dieser Artikel ist als Erstes in AUTO BILD MOTORSPORT (ABMS) erschienen.

F1-Insider folgen

Verwandte Artikel

Die mobile Version verlassen