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Vettel: Fast in die Hose gemacht

Vettel siegt in Malaysia. Copyright: Ferrari

Vettel siegt in Malaysia. Copyright: Ferrari

Ferrari-Pilot Sebastian Vettel wurde nach seinem ersten Sieg in rot beim Großen Preis von Malaysia von seinen Gefühlen übermannt. Erst setzte er zum Schumacher-Sprung auf dem Podest an, dann dirigierte er mit Tränen in den Augen die italienische Hymne, die Ansprache in der eigenen Sprache während der FIA-Pressekonferenz hielt er zunächst auf italienisch, dann auf hessisch: „Wir ham se heute feddisch gemacht!“

 

Am Ende konnte Vettel nur noch von sich selbst gestoppt werden. Er plaudert aus dem Nähkästchen: „Ich hätte mir in den letzten Runden fast in die Hosen gesch… Ich habe auf das Chassis geschaut und mir gedacht: Das ist ein rotes Auto und du wirst gewinnen. Dann musste ich mich wirklich zusammenreißen. Ich dachte: Ok, denk nicht darüber nach, sonst verpasst du noch die nächste Kurve.“ Der FIA-Pressesprecher zuckte zusammen ob des Schimpfworts zu Beginn des Zitats. Doch Vettel war so ausgelassen, dass ihm eine mögliche Ermahnung egal war. An diesem Tag durfte er alles und tat er alles. Er erwähnte sogar seine kleine Tochter Emily. Normalerweise ein No-Go.

Vettel gefühlsduselig wie selten: „Für mich geht heute nicht nur ein sondern gleich mehrere Kindheitsträume in Erfüllung. Ich war ein Fan von Michael Schumacher in seinem roten Auto, jetzt habe auch ich darin gewonnen.“ Schneller sogar als der Rekordchampion, der sieben Anläufe bis zum ersten Sieg brauchte. Typisch Vettel, der sein Idol in Schutz nimmt: „Der Ferrari war 1996 aber auch nicht so gut wie jetzt. Das Auto liegt mir, ich kann damit spielen und die Balance stimmt.“

Vom WM-Titel will der Deutsche trotzdem noch nicht träumen. „Unter normalen Bedingungen ist Mercedes noch nicht zu schlagen. Wir müssen unsere Leistung jetzt bestätigen und die Jungs nach und nach einholen.“ 

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff gab indes zu: „Ferrari war heute einfach besser.“ Ihm spielte der Vettel-Sieg aber sogar in die Karten, relativierte er doch die Diskussionen um eine zu große Mercedes-Dominanz. Wolff: „Für das große Bild ist es gut, dass Ferrari gewonnen hat. Aber wir werden jetzt Ruhe bewahren, analysieren und mehr Speed für das nächste Rennen finden. Vielleicht war unsere Fahrzeug-Abstimmung einfach nur zu aggressiv für die Reifen.“

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