getyourguide

Vettel und Verstappen kritisieren Pirelli

Formel 1 Verstappen Red Bull Baku Reifenschaden 2021

Max Verstappen. Credit: F1 TV

Pirelli hat sich mit der Pressemitteilung zur Ursache der Reifenschäden in Baku keine Freunde unter den Piloten gemacht. Vettel und Verstappen wehren sich.

Das wollen Red Bull und Aston Martin nicht auf sich sitzen lassen… Vorm Großen Preis von Frankreich an diesem Wochenende wehren sich Max Verstappen und Sebastian Vettel stellvertretend für ihre Teams gegen die Ergebnisse der Pirelli-Unfallanalyse nach den Reifenschäden beim GP Aserbaidschan. In einer Pressemitteilung hatte der italienische Formel-1-Reifenmonopolist jede Schuld an den Pneu-Platzen von Baku von sich gewiesen. Stattdessen wurden Schummeleien der Teams mit dem Reifendruck angedeutet. Die Unfälle seien demnach ein Resultat dessen „wie der Reifen im Rennen eingesetzt wurde“.

MEHR LESEN: Die TV-Zeiten beim Frankreich-GP

„Für mich ist das alles zu vage“, kontert Verstappen nun in der offiziellen FIA-Pressekonferenz. „Ich kann nur sagen, dass unser Team alle Vorgaben zum Reifendruck eingehalten hat und ich bin mir ziemlich sicher, dass bei diesem Rennen höhere Mindestdrücke vorgegeben werden, wahrscheinlich hat das mit den Ereignissen in Baku zu tun, und es wäre nett, wenn wir da Klarheit hätten.“

Max Verstappen. Credit: Red Bull Content Pool

Der 23-jährige WM-Leader klärt auch auf, dass Pirelli Zugriff auf alle Messwerte bekommen hat. „Sie sagen, dass sie keine Messmöglichkeiten während des Rennens haben, aber wir haben ihnen unsere Daten gegeben und die beweisen, dass wir innerhalb der vorgegebenen Grenzen geblieben sind. Wenn diese Vorgaben nicht korrekt sind, können wir auch nichts tun. Wir gehen innerhalb des erlauben Rahmens natürlich an die Grenzen, aber Pirelli kann uns nicht die Schuld geben. Wir und auch Aston Martin haben nichts falsch gemacht.“

Vettel mit Forderung an Pirelli

Rückendeckung bekommt Verstappen von Sebastian Vettel, dessen Teamkollege Lance Stroll ebenfalls wegen eines Reifenschadens hinten links in die Mauer krachte. Seine Forderung an Pirelli: „Die erste Priorität sollte sein, dass die Reifen sicher sind. Natürlich gibt es im Rennen verschiedene Umstände und Szenarien, die die Reifen unter enormen Stress setzen – keine Zweifel. Trotzdem sollten sie ein Produkt sein, das so sicher wie möglich ist.“

Auf die Frage, ob er sich mit den Pneus der Italiener sicher fühlte, antwortete Vettel: „Die Frage kann ich weder zu 100 Prozent mit ja oder nein beantworten.“ Eine heftige Ohrfeige für den Reifenbauer, die Verstappen mit eigener Erfahrung unterfüttert: „Wenn ich statt auf der rechten Seite links reingekracht wäre, hätte mein Unfall auch ganz anders ausgehen können.“

Pirelli-Sportchef Mario Isola will das so natürlich nicht stehen lassen. Er bleibt dabei: Die Reifen waren in Baku unerwartet hohen Kräften ausgesetzt. Der Italiener: „Ohne standardisierte Sensoren können wir die Reifendrücke während der Fahrt nicht messen. Deshalb bleibt uns nur, einen gewissen Startdruck zu definieren. Der wurde bei den Teams in Baku eingehalten. Bei den geplatzten Reifen lagen die Bedingungen aber während der Fahrt außerhalb unserer Erwartungen.“ Eine Aussagen, die Tricksereien nahelegt. Offiziell beschuldigen wollte der Pirelli-Sportchef die Teams indes nicht.

Allein: Eine präzisierte technische Direktive der FIA soll mögliche Schummeleien beim Reifendruck ab sofort ausschließen. Im Streit zwischen Pirelli auf der einen sowie Red Bull und Aston Martin auf der anderen Seite steht dennoch weiter Aussage gegen Aussage. Auch deshalb hat Pirelli die Reifendrücke für den GP Frankreich um 2 PSI auf 21,5 PSI erhöht.

Für Klarheit sorgen ab 2022 standardisierte Sensoren in allen Reifen. Isola: „Dann können wir einen verbindlichen Druck vorgeben, der auch während der Fahrt nicht unterschritten werden darf. Das wollten wir eigentlich schon diese Saison machen, aber durch Corona wurde die Einführung der 18-Zoll-Räder leider um ein Jahr verschoben.“

FOLGT UNS AUF YOUTUBE!

F1-Insider folgen

Verwandte Artikel

Die mobile Version verlassen