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Wo Ferrari die Zeit gewinnt

Ferrari Qualifying Australia

GP AUSTRIA F1/2019 - SABATO 29/06/2019 credit: @Scuderia Ferrari Press Office

Ferrari präsentiert sich stark in Spielberg. Mercedes bereitet das Sorgen, Toto Wolff schlägt Alarm. ABMS zeigt, was den Ferrari so schnell macht.

Erstmals seit Bahrain ist Ferrari wieder schneller als Mercedes. 0,259 Sekunden nimmt Charles Leclerc Lewis Hamilton ab. Valtteri Bottas liegt schon 0,534 Sekunden zurück. Und plötzlich herrscht wieder sowas wie Alarmstimmung bei den Silbernen.

Denn Ferrari hat ganz klar aufgeholt. „Wir sind immer noch schneller in allen Kurven“, rechnet Bottas vor, „aber wir verlieren die Zeit auf den Geraden. Ich bin sicher, das liegt am Antrieb. Sie gewinnen durchschnittlich 0,5 Sekunden pro Runde beim Geradeausfahren.“

Mercedes-Sportchef Toto Wolff konkretisiert: „Charles war auf den Geraden 0,3 Sekunden schneller als Lewis und 0,6 als Valtteri. Dabei hatte Lewis aber einen Windschatten.“

Der Mercedes ist in Spielberg nicht das schnellste AutoDer Grund für die Ferrari-Stärke und Mercedes-Schwäche, so der Österreicher: „Das Layout der Strecke passt einfach nicht zu unserem Auto. Mit der Höhe und der Hitze könnte das in Sachen Kühlung hart werden hier.“

Dazu kommt: „Ferrari hat die Performance des Antriebs in einer beeindruckenden Art und Weise verbessert. Der Motor ist derzeit der stärkste im Feld.“Aber damit nicht genug: „Ferrari hat auch in den Kurven gut zugelegt“, weiß der Mercedes-Sportchef.

Verantwortlich dafür ist unter anderem eine neue Nase, die Ferrari in Spielberg ans Auto gebaut hat (s. Abblidung oben und in unserer Technik-Galerie). Die hat jetzt an der Seite vertikale Schlitze, die die Luft zu den jetzt zwei statt einem dahinter liegenden Leitblechen (Turning vanes) lenken.

Leclerc: „Das Auto liegt an der Vorderachse viel stabiler, hat weniger Untersteuern.“Heißt: Der Ferrari ist „schärfer“, lenkt direkter ein. Ein großer Schritt laut unseren Technik-Experten Paolo Filisetti. Mitverantwortlich dafür auch: neue Wirbel-Generatoren am vorderen Ende des Unterbodens direkt unterhalb der Seitenkästen.

Den Unterboden, den Ferrari bereits in Frankreich getestet hatte, brachte die Scuderia übrigens nicht nach Österreich. Er soll erst in Silverstone wieder zum Einsatz kommen.Toto Wolff sieht für sein Team aber trotzdem eine Chance im morgigen Rennen: die weichen Reifen, auf denen der Monegasse losfährt.

„Aus unserer Sicht ist das gefährlich”, sagt er. „Entweder musst du zwei Stopps machen oder musst am Ende des ersten Stints Kompromisse eingehen. Wir haben mehr Optionen.” Mercedes und Red Bull starten auf Medium-Pneus.

*Dieser Artikel ist als Erstes in AUTO BILD MOTORSPORT (ABMS) erschienen.

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