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Zieht eine Frau bei Renault den Stecker?

Renault Suzuka 2019

Credit: @wooschneider


Der Protest gegen Renault könnte dem Team gefährlicher werden, als man denkt

Der Protest gegen Renault könnte die Franzosen mehr kosten als nur Punkte. Über dem Team von Nico Hülkenberg hängt ein Damoklesschwert und das heißt Ausstieg aus der Formel 1.

Zur Erinnerung: Racing Point hat nach dem Rennen in Suzuka Protest gegen die beiden Renaults von Daniel Ricciardo und Nico Hülkenberg eingelegt. Grund: Angeblich, so behauptet das Team des kanadischen Milliardärs Lawrence Stroll, fahre Renault mit einem Bremssystem, das automatisch die Balance zwischen Vorder- und Hinterradbremsen verstellen kann. Das ist aber verboten, weil der Fahrer die Verstellung manuell betätigen muss.

Credit: @WooSchneider

Ein automatisches System wäre ein Riesenvorteil. Ex-Formel-1-Fahrer Ralf Schumacher dazu: „Dann kannst du wesentlich später bremsen und schneller in jede Kurve hineinfahren.“ Der Protest, der womöglich zustande kam, weil ein Ingenieur von Renault zu Racing Point gewechselt ist, wird jetzt von der Automobilbehörde FIA bearbeitet. Sollten die Regelhüter feststellen, dass Renault das illegale System benutzt hat, drohen den Franzosen drastische Strafen.

Allein: Die mögliche Strafe und der dadurch entstehende Imageschaden könnten der neuen Renault-Chefin Clotilde Delbos (52) in die Karten spielen. Die ehemalige Finanzchefin des Konzerns wurde vor knapp einem Monat vom Verwaltungsrat zum CEO berufen. Zudem wird sie vom französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron persönlich gefördert. Hintergrund: Dem französischen Staat gehören 15 Prozent des Renault-Konzerns. Delbos ist als Frau der Zahlen und Sparmeisterin bekannt, die in Formel-1-Kreisen als Gegnerin des Formel-1-Engagements gilt.

Demnach dürften ihr auch die letzten Bilanzen des Formel-1-Teams, das im englischen Enstone sitzt, nicht gefallen. 8,6 Millionen Verlust hat Renault mit der Formel 1 2018 gemacht. Es wird in Frankreich spekuliert, dass Delbos jetzt alles dran setzt, das Formel-1-Engagement Renaults zu beenden.

*Dieser Artikel ist als Erstes in AUTO BILD MOTORSPORT (ABMS) erschienen.

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