24h Le Mans

Ferrari triumphiert beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Überraschend war es das private Team AF Corse, das mit dem 499P den Sieg holte. Porsche sichert sich Platz zwei.
Ferrari triumphiert erneut beim legendären 24-Stunden-Rennen von Le Mans! Doch diesmal war es nicht das Werksteam, sondern der private 499P von AF Corse, der die Konkurrenz alt aussehen ließ. Ex-Formel-1-Pilot Robert Kubica, der Chinese Yifei Ye und Phil Hanson (GB) sicherten sich den Sieg und schreiben damit Geschichte: Jeder der drei Ferrari hat nun einmal in Le Mans gewonnen.
Schon früh zeichnete sich ab, dass Ferrari das Team der Stunde sein würde. Obwohl die Italiener in der Qualifikation nicht glänzen konnten und nur aus dem Mittelfeld starteten, katapultierten sich die 499P schnell an die Spitze. Pünktlich zum Einbruch der Dunkelheit führten alle drei Ferrari das Feld an – ein klares Zeichen, wer das Tempo vorgab.
Doch die Konkurrenz schlief nicht. Der Toyota mit Sébastien Buemi, Brendon Hartley und Ryo Hirakawa wollte den Sieg nicht kampflos aufgeben. Dann das Desaster: Kurz nach einem Boxenstopp löste sich die Radmutter vorne links. Der daraus resultierende Reifenschaden und die beschädigte Karosserie warfen den Toyota weit zurück.
Der Porsche 963 mit Matt Campbell, Kévin Estre und Laurens Vanthoor machte ebenfalls Tempo. Grundlage war eine bravouröse Startphase von Estre, in der er die #6 nach einer Disqualifikation im Qualifying vom letzten Hypercar-Startplatz innerhalb einer Stunde bis auf Platz fünf wuchtete. In der Nacht sammelte das Team sogar Führungskilometer und drehte in den Schlussstunden nochmals auf, zogen an den beiden Werks-Ferrari vorbei und sicherten sich schlussendlich den zweiten Platz. „Wir haben mit unserem Nummer-6-Porsche das absolute Maximum herausgeholt und müssen uns bestimmt nicht verstecken“, sagt Porsche-Sportchef Thomas Laudenbach. „Natürlich blicken wir auch mit einem weinenden Auge auf das Ergebnis: Am Ende fehlten gerade einmal 14 Sekunden zum Gesamtsieg.“
Die Werks-Ferrari mussten sich mit den Plätzen drei und vier zufriedengeben. Durchfahrtsstrafen und ein Dreher von Alessandro Pier Guidi ins Kiesbett der Boxeneinfahrt kosteten wertvolle Zeit. All das ebnete den Weg für den Sieg des privaten 499P.
Den fünften Platz belegte der Cadillac V-Series.R, der von der Pole-Position gestartet war. Alpine bleibt derweil auch beim zweiten Hypercar-Einsatz in Le Mans hinter den Erwartungen. Das Team hatte sich mit solider Qualifying-Performance – Startplatz neun für das Auto mit Mick Schumacher – zwar eine gute Ausgangslage geschaffen. Im Rennen jedoch fehlte der Speed, um in den Kampf um die vorderen Plätze einzugreifen. Schumacher und seine Teamkollegen Jules Gounon sowie Fred Makowiecki kamen auf Rang elf ins Ziel. Das Schwesterauto wurde Zehnter.
Dahinter landete der beste Peugeot 9X8 auf Rang zwölf. Einst ohne Heckflügel für eine später dann umgeworfene Variante der Hypercar-Regeln gebaut, stellt das Auto aktuell nur einen Kompromiss dar. Aber das Bekenntnis des Vorstandes für eine Fortsetzung des WEC-Projekts ist gegeben. Peugeot-Chef Alain Favey hat der Entwicklung eines neuen Hybrid-Renners zugestimmt. „Wir werden noch sehr lange der WEC erhalten bleiben“, unterstreicht er. Ein neues Hypercar soll ab 2027 am Start stehen. Der ACO hatte am Freitag vor dem Rennen die Homologation der Hypercar-Klasse bis 2032 verkündet. Peugeot könnte mit einem neuen Modell dann auch wieder auf fünf Weiterentwicklungs-Joker im Lauf der Jahre zugreifen.
In der LMP2-Klasse triumphierte der Oreca 07 von Inter Europol Competition mit Tom Dillmann, Jakub Śmiechowski und Nick Yelloly.
Die LMGT3-Klasse gewann der Porsche 911 GT3 R LMGT3 mit Ryan Hardwick, Richard Lietz und Riccardo Pera. Valentino Rossi schied im BMW M4 GT3 mit technischen Problemen aus.
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