Zwei deutsche Marken kämpfen bei den 24h von Daytona um den Sieg. Porsche startet aus der zweiten Reihe.
Der erste Langstreckenklassiker des Jahres geht am Wochenende in Daytona über die Bühne. Aus deutscher Sicht mit im Kampf um den Sieg: Porsche und BMW. Beim Qualifying indes hatte Cadillac gleich zweimal die Nase vorn und schnappte sich die komplette erste Startreihe.
Pipo Derani, Daytona-Sieger 2016 und IMSA-Champion 2021, markierte dabei in 1:32.656 Minuten einen neuen Streckenrekord auf dem Ovalkurs. Der Brasilianer verbesserte die bisherige Bestmarke um mehr als eine Sekunde. Den zweiten Cadillac pilotierte der ehemalige Formel-1-Pilot Sébastien Bourdais.
Porsche-Werksfahrer Felipe Nasr, ebenfalls einst in der Königsklasse am Start, sicherte dem 963 mit der Startnummer 7 die dritte Position. Le-Mans-Sieger Nick Tandy konnte sich im Schwesternauto mit der Startnummer 6 im entscheidenden letzten Umlauf nicht mehr verbessern und musste sich mit dem siebten Rang zufriedengeben.
„Wir wären sehr gern auf die Pole-Position gefahren, aber das hat leider nicht geklappt. Gratulation an Cadillac. Die Kollegen haben es einfach besser hinbekommen“, räumt Projektleiter Urs Kuratle ein. „Wir haben keinerlei Fehler gemacht. Alle Teams lagen sehr dicht zusammen. Ich denke, wir haben eine gute Ausgangslage für das Rennen. Es geht über eine Distanz von 24 Stunden, da ist immer noch alles möglich.“
Noch ist der Optimismus bei Porsche also nicht verflogen. „Cadillac war wirklich sehr stark, das hat mich etwas überrascht“, erklärt auch Nick Tandy. „Aber wir wollen das Rennen gewinnen – und nicht die Qualifikation. In Daytona kommt es darauf an, in der letzten und entscheidenden Phase am kommenden Sonntag am schnellsten zu sein. Wir fahren hier ein Langstreckenrennen, und dabei steht immer im Vordergrund, es bis ins Ziel zu schaffen. Unsere Autos laufen einwandfrei. Wir haben über den Winter hart gearbeitet. Das Ergebnis sehen wir nun. Ich gehe mit einem guten Gefühl in die anstehende Rennwoche.“
Der einzige deutsche Fahrer in der Top-Klasse, René Rast, geht im BMW mit der Nummer 25 von Rang vier aus ins Rennen. „Vor einem Jahr sind wir zum Rolex 24 gekommen und hatten gerade erst im letzten Quartal 2022 das BMW M Hybrid V8 Programm in die Spur gebracht“, sagt BMW-RLL-Teamchef Bobby Rahal. „Vor diesem Hintergrund war ich mit unserer Performance – eines der Autos war bis zur 22. Stunde in der Führungsrunde – grundsätzlich zufrieden. Doch dieses Jahr sind wir deutlich besser vorbereitet. Wenn sich das in verbesserter Haltbarkeit niederschlägt, können wir ein sehr gutes Rennen erwarten.“
Den Porsche 963-Kundenteams fehlte das notwendige Glück. Der Niederländer Tijmen van der Helm beendete das Qualifying im Auto von JDC-Miller MotorSports auf Platz neun. Das baugleiche Fahrzeug von Proton Competition blieb während der Zeitenjagd in der Garage: Der Schweizer Neel Jani hatte in einer kurzen Testsession vor der Qualifikation einen Unfall. Die notwendigen Reparaturen machten einen Start in der Zeitenjagd unmöglich.
In den beiden GT-Kategorien konnte der bis zu 415 kW (565 PS) starke 911 GT3 R in der Qualifikation überzeugen. Der Brite Sebastian Priaulx, Teamkollege des Deutschen Laurin Heinrich, markierte in der GTD-Pro-Klasse in 1:44,382 Minuten die schnellste Rundenzeit. Der „Rexy“ genannte Neunelfer von AO Racing im knallgrünen Dinosaurier-Design startet somit von der Pole-Position in das 24-Stunden-Rennen.
Enttäuschung dagegen für die beiden neuen Ford Mustang GT3 mit Mike Rockenfeller, Dirk Müller und Christopher Mies, die auf den Positionen neun und 13 landeten.
In der GTD-Kategorie fuhr Klaus Bachler im Porsche des Kundenteams MDK Motorsports auf den zweiten Startplatz. Dem Österreicher fehlten am Ende nur 0,043 Sekunden zur Pole-Position, die sich der Lexus mit der Startnummer 12 schnappte.
Am kommenden Donnerstag und Freitag (25./26. Januar) stehen für die Teams mit ihren insgesamt 59 Fahrzeugen vier weitere Trainingssessions auf dem Programm. Die 62. Auflage der 24 Stunden von Daytona startet am Samstag (27. Januar) um 13:40 Uhr Ortszeit (19:40 Uhr MEZ). Der Saisonauftakt der IMSA WeatherTech SportsCar Championship zählt ebenso wie die Langstreckenrennen in Sebring, Watkins Glen und Indianapolis sowie das „Petit Le Mans“ auf der Road Atlanta zum IMSA Michelin Endurance Cup.
GTP-Klasse:
1. Derani/Aitken/Blomqvist (BR/UK/UK), Cadillac #31, 1:32,656 Minuten
2. Van der Zande/Bourdais/Dixon/Palou (NL/F/NZ/E), Cadillac #01, 1:32,727 Minuten
3. Cameron/Nasr/Campbell/Newgarden (USA/BR/AUS/USA), Porsche 963 #7, 1:32,876 Minuten
7. Tandy/Jaminet/Estre/Vanthoor (UK/F/F/B), Porsche 963 #6, 1:33,381 Minuten
9. Van der Helm/Westbrook/Hanson/Keating (NL/UK/UK/USA), Porsche 963 #85, 1:33,506 Minuten
10. Bruni/Jani/Picariello/Dumas (I/CH/B/F), Porsche 963 #5, keine Rundenzeit
GTD-Pro-Klasse:
1. Heinrich/Priaulx/Christensen (D/UK/DK), Porsche 911 GT3 R #77, 1:44,382 Minuten
2. Hawksworth/Barnicoat/Kirkwood/Conway (UK/UK/USA/UK), Lexus #14, 1:44,462 Minuten
3. Garcia/Sims/Juncadella (E/UK/E), Corvette #3, 1:44,786 Minuten
GTD-Klasse:
1. Montecalvo/Thompson/Telitz/Miyata (USA/CDN/USA/J), Lexus #12, 1:44,494 Minuten
2. Li/Fjordbach/Ten Voorde/Bachler (CHN/DK/NL/A), Porsche 911 GT3 R #86, 1:44,537 Minuten
3. Monk/Legge/Calderon/McAleer (USA/UK/COL/UK), Acura #66, 1:44,640 Minuten
12. Andretti/Chavez/Hargrove/Preining (USA/USA/CDN/A), Porsche 911 GT3 R #43, 1:45,115 Minuten
19. Adelson/Skeer/Heylen/Makowiecki (USA/USA/B/F), Porsche 911 GT3 R #120, 1:45,983 Minuten
23. Brule/Udell/Hindman/Andlauer (USA/USA/USA/F), Porsche 911 GT3 R #92, keine Rundenzeit
FOLGT UNS AUF YOUTUBE!
Das ist F1-Insider.com