Ferrari stellt beide Hypercars auf die Pole-Position. Doch der Favorit dürfte Toyota bleiben. Alle Infos vor dem Rennen.
So schnell ist noch nie ein Hypercar über die 13,6 Kilometer lange Piste in Le Mans gefahren: 3:22,982 Minuten! Ferrari hat mit dem 499P (3,0-Liter-V6-Turbo), dem ersten Prototypen für die 24h von Le Mans seit 50 Jahren, ein Ausrufezeichen gesetzt.
Jetzt träumen Fans von einem offenen Rennen zum 100. Geburtstag des Langstreckenklassikers, also von einem echten Gegner für Dauersieger Toyota – dem Gewinner der vergangenen fünf Jahre.
Was dafür spricht: Der Veranstalter ACO hat vor dem Rennen die BoP (Balance-of-Performance) angepasst. Mit diesem Mittel sollen die Autos in der Topklasse auf ein Leistungslevel gebracht werden. Zwar muss auch der Ferrari 499P 24 Kilogramm Gewicht zuladen. Aber Toyota muss sogar 37 Kilogramm Gewicht zusätzlich anbringen. Gesamtgewicht des Ferraris: 1064 Kilogramm, die des Toyota GR010 Hybrid (3,5-Liter-V6-Turbo): 1079 Kilogramm. Der Ferrari darf 692 PS mobilisieren, Toyota 696 PS.
Toyota-Pilot José María López ist entsprechend wenig angetan: „Wir tun uns derzeit schon schwer. Man merkt vor allem das höhere Gewicht – beim Bremsen, beim Einlenken, auch der Reifenverschleiß ist höher.“
Doch Ferrari sieht das naturgemäß anders. Antonio Fuoco, der im Ferrari die Pole-Zeit gefahren ist, sagt: „Die Pole-Position ist toll, aber Toyota bleibt die Referenz und wird im Rennen schnell sein.“
Der 27-Jährige, der für Ferrari auch Formel-1-Simulatorarbeit betreibt, traut dem Braten nicht. Er weiß, dass Ferrari auch bei den 1000 Meilen von Sebring schon die Pole-Position erzielt hat – im Rennen aber stets keine Chance hatte. Ferrari beansprucht die Reifen deutlich mehr als Toyota. Und die Trainings zeigen: Auch in Le Mans brennt Toyota die besten Longruns auf den Asphalt.
Dazu kommt die Zuverlässigkeit: Die Topklasse schwächelt. Toyota ist am längsten dabei und hat die wenigsten Probleme. Ferrari musste immer wieder am Auto Hand anlegen. Porsche kämpft mit Kühlproblemen, Peugeot mit diversen Defekten und fehlendem Speed. Und Cadillac brannte in der Hyperpole sogar ein Feuerwerk ab: Sébastien Bourdais musste seinen LMC55R (5,5-Liter-V8, 697 PS) mit brennendem Heck abstellen. Bis dato lag er auf Platz drei.
Das deutsche Team Porsche Penske Motorsport hat die Startplätze vier und sieben herausgefahren. Felipe Nasr, Mathieu Jaminet und Nick Tandy gehen mit dem Porsche 963 aus der zweiten Reihe in das Rennen. Frédéric Makowiecki, Michael Christensen und Dane Cameron stehen drei Positionen dahinter. Der Hybrid-Prototyp mit der Nummer 6 von Kévin Estre, André Lotterer und Laurens Vanthoor nimmt den Langstreckenklassiker von Startplatz neun auf.
Und die anderen Klassen? In der LMP2-Klasse startet IDEC Sport dank Paul-Loup Chatin von der Pole-Position, in der GT-Kategorie Corvette mit Ben Keating am Steuer.
1. AF Corse Ferrari #50
2. AF Corse Ferrari #51
3. Toyota #8
4. Porsche Penske #75
5. Toyota #7
6. Cadillac #2
7. Porsche #5
8. Cadillac #3
9. Porsche Penske #6
10. Peugeot #93
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