Hochspannung im Qualifying zu den 24 Stunden von Le Mans. Porsche fährt in der Hyperpole in allerletzter Sekunde zur Bestzeit
Deutsche Pole-Position bei den 24 Stunden von Le Mans: Das Werksteam Porsche Penske Motorsport fuhr in der Hyperpole-Session mit Kévin Estre am Steuer des Porsche 963 mit der Nummer 6 die Bestzeit. Es ist die insgesamt 19. Pole-Position für Porsche in Le Mans. Im Rennen teilt sich der Franzose den Hybridprototypen mit dem Belgier Laurens Vanthoor und dem dreimaligen Le-Mans-Sieger André Lotterer aus Deutschland.
Dabei war der Gewinn der Hyperpole-Session alles andere als ein Selbstläufer: Zunächst verzögerte sich der Start des finalen Zeittrainings aufgrund von Leitplanken-Reparaturen um 35 Minuten. Dann entwickelte sich ein Kampf um die Pole-Position, der nach rund 20 Minuten mit Roten Flaggen nach einem Unfall des BMW mit Dries Vanthoor am Steuer unterbrochen wurde. Anschließend gab die Rennleitung die Strecke für 7:41 Minuten noch einmal frei.
Während der bis dato Führende Cadillac mit Sébastien Bourdais im Cockpit wegen leerem Tank nicht mehr zum finalen Shoot-out antrat, lief Porsche-Werksfahrer Kevin Estre unter maximalem Druck zur Höchstform auf. In 3:24,634 Minuten setzte der Le-Mans-Klassensieger von 2018 in letzter Sekunde die schnellste Rundenzeit des Tages. Hinter dem Cadillac starten die beiden Werks-Ferrari aus der zweiten Startreihe vor dem Alpine von Loup Chatin und Ferdinand von Habsburg. Mick Schumacher geht im zweiten Franzosen-Renner von Platz neun aus an den Start.
„Unglaublich – die 19. Pole-Position für Porsche in Le Mans“, freut sich Porsche-Sportchef Thomas Laudenbach. „Es ging unfassbar eng zu. Als die Strecke nach der Rotphase noch einmal freigegeben wurde, blieb nur noch Zeit für zwei schnelle Runden. Alles hat gepasst: Der Reifen war im optimalen Betriebsfenster, Kevin hat es perfekt umgesetzt. Jetzt müssen wir im Rennen mit konstant schnellem Tempo über 24 Stunden fahren.“
In der ersten Zeitenjagd am Mittwoch hatte sich nur einer der drei Porsche 963 von Porsche Penske Motorsport für das Hyperpole-Shootout um die besten Startplätze qualifiziert. Die Schwesterautos mit den Startnummern 5 und 4 gehen am Samstag von den Positionen zehn und 19 in das Rennen.
„Nachdem wir am Mittwoch enttäuscht waren, weil nur ein einziges Auto in die Top 8 fuhr, haben wir heute mit diesem Ergebnis genau die richtige Antwort gegeben“, kommentiert Porsche Penske-Sportchef Jonathan Diuguid und lobt: „Das Team Penske hat als erster Rennstall überhaupt in ein und derselben Saison die Pole-Positionen beim Daytona 500, beim Indy 500 und in Le Mans errungen – eine Meisterleistung.“
Der Kunden-Porsche 963 mit der Startnummer 12 musste das Shootout auslassen, obwohl er sich am Vortag als Achter für die Hyperpole qualifiziert hatte. „Unser Wagen wurde am Mittwochabend im zweiten Freien Training bei einem Unfall derart stark beschädigt, dass wir das Chassis wechseln müssen“, erklärt Teamchef Dieter Gass. „Eine Teilnahme an der Hyperpole stand aufgrund der umfangreichen Arbeiten außer Frage. Wir bereiten das Fahrzeug nun konsequent für den Einsatz im Rennen vor.“
Die 92. Auflage der 24 Stunden von Le Mans beginnt am kommenden Samstag, 15. Juni um 16:00 Uhr. Der Free-TV-Kanal Nitro sowie der Sportsender Eurosport übertragen den Langstreckenklassiker in Deutschland.
1. Estre/Lotterer/Vanthoor, Porsche 963 #6, 3:24,634 Minuten
2. Lynn/Bamber/Palou, Cadillac #2, 3:24,782 Minuten
3. Bourdais/van der Zande/Dixon, Cadillac #3, 3:24,816 Minuten
4. Pier Guidi/Calado/Giovinazzi, Ferrari #51, 3:25.156 Minuten
5. Fuoco/Molina/Nielsen, Ferrari #50, 3:25.598 Minuten
6. Chatin/Habsburg-Lothringen/Milesi, Alpine #35, 3:25.713 Minuten
7. Stevens/Nato/Ilott, Porsche #12, ohne Zeit
8. Vanthoor/Marciello/Wittmann, BMW #15, Zeiten gestrichen
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