Wegen der Corona-Pandemie fährt die Formel 1 Verluste im dreistelligen Millionenbereich ein. Wird 2021 alles besser?
Die Zeichen stehen auf Besserung. Der Auftakt zur Formel-1-Weltmeisterschaft muss zwar auch 2021 verschoben werden, aber nur um eine Woche und nicht um vier Monate wie noch im Vorjahr. Doch die Formel 1 braucht dringend ein finanziell gutes Jahr 2021. Denn die Corona-Pandemie kostete die Königsklasse des Motorsports im Vorjahr eine dreistellige Millionensumme: Der Verlust beläuft sich am Ende auf 386 Millionen US-Dollar, umgerechnet etwas weniger als 320 Millionen Euro! Noch so ein Jahr kann sich die Formel 1 nicht leisten.
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Aber wird es 2021 wirklich besser? Dazu ist es wichtig zu wissen, in welchen Bereichen die Verluste aufgelaufen sind.
Der größte Einnahmeneinbruch kam durch die Rennveranstalter zusammen. Für die Formel-1-Fans war es natürlich ein Genuss, die 1000 PS starken Formel-1-Rennautos wieder auf Traditionsstrecken wie dem Nürburgring oder Imola zu sehen. Doch das ging nur, weil die Veranstalter nichts oder nur wenig Geld bezahlen mussten.
Das System Formel 1 funktionierte im Corona-Jahr 2020 nicht. Normalerweise zahlen die Streckenbetreiber horrende Summen an die Königsklasse, damit sie auf den Strecken gastiert. Die Kosten treiben die Veranstalter einerseits durch Sponsoren, andererseits vor allem aber durch Ticketeinnahmen wieder ein. Daher sind Formel-1-Tickets für Fans auch so teuer. Sieht man von einigen Einladungen für Corona-Helfer wie in Bahrain ab, waren aber nur bei vier von 17 Rennen 2020 Zuschauer vor Ort, darunter am Nürburgring. Die Streckenbetreiber können die Ausgaben nicht decken, also musste die Formel 1 mit dem Preis runter, fuhr ganz gratis oder zahlte sogar Streckenmiete.
Nur bei Grands Prix, deren Veranstaltung von Ländern aus Prestigegründen finanziert werden, zahlten die Veranstalter genauso viel wie 2019. Dazu kommt die Tatsache, dass mit 17 Rennen eine Hand voll weniger Grands Prix abgehalten wurden als ursprünglich geplant.
In Summe spülten die Veranstalter daher nur 137 Millionen Dollar in die Formel-1-Kassen, 2019 waren es noch 600 Millionen Dollar. Normalerweise machen diese Einnahmen 30 Prozent aus, 2020 waren es nur noch 12 Prozent.
Und 2021? Da sind 23 WM-Rennen geplant. Allein das wird die Einnahmen wieder erhöhen, denn das sind sechs Rennen mehr als noch 2020. Es steigt auch die Zuversicht, dass alle 23 Rennen wirklich stattfinden können. Ein Teil des Formel-1-Trosses hat das Angebot, sich in Bahrain bei den Testfahrten gegen das Virus impfen lassen zu können, auch angenommen.
Doch das Zuschauerproblem wird bei vielen Rennen bleiben. Keine Fans, keine Einnahmen. Beim Auftakt in Bahrain sind 10.000 Zuschauer zugelassen – aber nur solche, die gegen die Seuche geimpft oder aber davon genesen sind.
Die meisten Einnahmen bekam die Formel 1 im Vorjahr durch die Vergabe der TV-Rechte (55 Prozent). Immerhin 630 Millionen Dollar bezahlten RTL, Sky und Co. für die Übertragung der Formel 1. Aber auch das ist etwas weniger als 2019 (770 Millionen Dollar), weil manche TV-Sender wegen der geringeren Anzahl an Rennen bessere Konditionen aushandeln konnten. Mit 23 Rennen werden diese Einnahmen 2021 wieder steigen.
Das gilt auch für die Werbe- und Sponsoreinnahmen. Diese sind 2020 von 300 auf 194 Millionen Dollar gesunken, weil manche Rennen ausgefallen sind, deren Titelsponsoren viel Geld bezahlt haben.
Fest steht: Eine Rückkehr zur Normalform ist dringend notwendig. Insgesamt nahm die Formel 1 im Jahr 2020 nur 1,145 Milliarden Dollar ein. 2019 waren es noch 2,022 Milliarden Dollar – also über 40 Prozent mehr. Selbst 2019 erwirtschaftete die Formel 1 dabei aber nur einen Gewinn von 17 Millionen Dollar. 2020 war es ein Verlust von 386 Millionen Dollar.
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Das wirkt sich vor allem für die Teams aus. 2019 wurden 1,012 Milliarden Dollar an die Teams verteilt, 2020 nur 711 Millionen Dollar. Hätte es nicht massive Sparmaßnahmen und die Budgetobergrenze von 145 Millionen Dollar 2021 gegeben, wären viele Rennställe in finanzielle Schieflage geraten.
2021 stehen die Zeichen auf Besserung. Aber es wird erneut kein einfaches, schon gar kein normales Jahr für die Formel 1 werden. Und für die Fans.
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