Die Formel 1 gastiert an diesem Wochenende in Sao Paulo zum Brasilien Grand Prix. Alle Ergebnisse, Trainingsberichte, News zu Qualifying und Rennen gibt es hier. Sky überträgt live – alle TV-Infos hier.
Welch ein WM-Krimi beim Großen Preis von Brasilien in Sao Paulo! Lewis Hamilton (36) gewinnt das Rennen in Interlagos nach einem harten Kampf mit Max Verstappen (23), der Zweiter wird. Auf Rang drei landet Mercedes-Wingman Valtteri Bottas.
Emotionale Bilder nach der Zieldurchfahrt: Hamilton lässt sich mit der brasilianischen Flagge feiern und erntet Senna-Sprechchöre. „Vor dem Wochenende hätte ich nie gedacht, dass wir die Lücke schließen können“, jubelt Hamilton. „Das zeigt mir: Gib nie auf. Das fühlt sich an wie der erste Sieg, weil ich schon so lange keinen mehr hatte.“
Verstappen ist sichtlich enttäuscht, versucht aber optimistisch zu bleiben: „Wir haben heute alles gegeben. Das war ein guter Kampf, am Ende hat uns etwas die Pace gefehlt. Das war Schadensbegrenzung, aber ich bin zuversichtlich, dass wir in den kommenden Rennen zurückschlagen.“
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Der Schlüssel zum Sieg: ein Überholmanöver des Briten an seinem WM-Rivalen aus Holland in Runde 60. Vor Kurve vier zieht Hamilton auf der zweiten langen Geraden an Verstappen vorbei, nachdem er sich vorher rundenlang die Zähne am Red Bull-Star ausgebissen hat.
Nach der Disqualifikation im Qualifying und einer Motorstrafe meldet sich der amtierende Weltmeister damit eindrucksvoll im WM-Kampf zurück. „So schlägt man nach 20 Plätzen Rückstand zurück“, jubelt Mercedes-Teamchef Toto Wolff am Boxenfunk
Das Duell zwischen Verstappen und Hamilton ist bis zum entscheidenden Manöver ein echter Thriller. Am Start können sich Verstappen und Perez noch an Bottas vorbei an die Spitze arbeiten. Doch auch Hamilton erwischt einen Mega-Start, rauscht auf Rang sieben und dann innerhalb von sechs Runden dank seines frischen Mega-Motors vor bis auf Rang vier. Dann lässt ihn sein finnischer Wingman auf Befehl des Kommandostands passieren.
Es folgen 13 Runden Jagd auf Sergio Perez (Red Bull), bis der tapfere Red Bull-Pilot dem Druck des siebenmaligen Champions nachgeben muss. Anschließend kann Hamilton dank eines früheren Boxenstopps den Rückstand von 3,7 Sekunden zufahren, nach der zweiten Runde der Boxenstopps ist er bereit zum Angriff auf den Führenden Verstappen.
Die erste Attacke misslingt allerdings noch. Der Niederländer schiebt Hamilton in Kurve vier außen von der Piste. Zur Überraschung der Experten drückt die FIA beide Augen zu, leitet keine Untersuchung ein und bewertet die Aktion als Renn-Zwischenfall. Für Schlangenlinien ein paar Runden später bekommt Verstappen aber eine Verwarnung und fährt Platz zwei mit knapp zehn Sekunden Rückstand sicher nach Hause.
In der WM hat Hamilton drei Rennen vor Schluss nur noch 14 Punkte Rückstand.
Sebastian Vettel (Aston Martin) landet auf Platz elf, Mick Schumacher wird nach einer Kollision mit Kimi Räikkönen 18. und Letzter. Der Haas-Pilot muss sich in der Box einen neuen Frontflügel abholen.
1. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 1:32:22,851 Std.
2. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +10,496 Sek.
3. Valtteri Bottas (Finnland) – Mercedes +13,576
4. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +39,940
5. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +49,517
6. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +51,820
7. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri + 1 Rd.
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine + 1 Rd.
9. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine + 1 Rd.
10. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren + 1 Rd.
11. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin + 1 Rd.
12. Kimi Räikkönen (Finnland) – Alfa Romeo + 1 Rd.
13. George Russell (Großbritannien) – Williams + 1 Rd.
14. Antonio Giovinazzi (Italien) – Alfa Romeo + 1 Rd.
15. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri + 1 Rd.;
16. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams + 1 Rd.
17. Nikita Masepin (Russland) – Haas + 2 Rd.
18. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas + 2 Rd.
Ausfälle:
Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin (48. Rd.)
Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren (50. Rd.)
Lewis Hamilton: „Ich erinnere mich nicht, jemals so ein Wochenende gehabt zu haben. Das letzte Mal, dass ich sowas hatte, war in der Formel 3 in Bahrain (2004; d. Red.): McLaren hatte gerade meinen Vertrag zerrissen, ich bin um mein Leben gefahren. Ich hatte einen Schaden am Unterboden, musste von ganz hinten los und es gab ein Vorrennen und ein Rennen. Ich bin dann vor bis auf P10 und von dort dann auf Platz eins. Mein Vater hat mich am Wochenende jetzt daran erinnert. Es war immer mein Ziel, heute zu gewinnen, aber es ist sehr überwältigend, dass es geklappt hat. Natürlich war das Auto in guter Verfassung. Aber wir wussten, wir müssen mindestens fünf Plätze nach hinten. Dann kam die Disqualifikation fürs Qualifying, das war niederschmetternd. Aber alle Mechaniker und Ingenieure sind fokussiert geblieben, ein Riesen-Dank dafür.“
Zum Duell mit Verstappen: „Ich wusste, dass das die Entscheidung sein würde (keine Untersuchung; d. Red.), egal ob es richtig oder falsch ist. Aber ich habe das nicht an mich rangelassen, bin einfach weiter das Rennen gefahren. Ich muss es mir nochmal anschauen, ob es ein Rennzwischenfall war. Aber es macht jetzt auch nichts mehr, ich habe das Resultat, das ich brauche.“
Max Verstappen: „Ich habe alles versucht, aber es war klar, dass heute etwas zu viel Pace gefehlt hat. Besonders auf einer Strecke wie hier, wo der Reifenverschleiß sehr hoch ist, muss man die Reifen dann etwas zu sehr nutzen, um sie hinter uns zu halten. Das hat nicht gereicht, aber ich bin nicht zu enttäuscht, denn ehrlich gesagt denke ich: Das ist ein ziemlich realistisches Resultat. Aber immerhin hatten wir etwas Spaß da draußen, es so auszukämpfen.
Wir sind beide sehr spät in die Kurve rein. Ich denke, da war alles fair.“
Runde 60: Hamilton überholt Verstappen auf der Geraden zu Kurve vier.
Runde 48: Hamilton setzt vor Kurve vier zum Überholen an, doch Verstappen drückt ihn von der Strecke und bleibt vorn. Laut FIA keine Untersuchung notwendig.
Runde 42: Verstappen kommt zum zweiten Boxenstopp und fährt anschließend die schnellste Runde. In Runde 44 folgt Hamilton, der jetzt 1,7 Sekunden Rückstand hat.
Runde 40: Vettel zieht vorbei an Tsunoda – ist als Zehnter wieder in den Punkten, wird nur eine Runde später aber von Alonso wieder auf Platz elf verwiesen.
Runde 31: Bottas nutzt ein weiteres virtuelles Safetycar zum Boxenstopp und kommt vor Perez auf Platz drei raus. Vettel ist nach der ersten Runde der Boxenstopps nur noch Zwölfter.
Runde 28: Hamilton macht den Undercut, kommt an die Box. Verstappen covert eine Runde später. Doch Hamilton taucht dank der schnellsten Rennrunde jetzt im Windschatten des Red Bull auf.
Runde 19: Hamilton kassiert Perez auf Start-Ziel, doch der kontert in Kurve vier. Eine Runde später das gleiche Spiel, doch diesmal kann Perez sich Platz zwei nicht mehr zurückerobern. Sebastian Vettel duelliert sich mit Daniel Ricciardo um Platz acht.
Runde 12: Mick Schumacher gerät km Senna-S mit Kimi Räikkönen aneinander und verliert Teile seines Frontflügels. Virtual Safetycar. Schumacher jetzt Letzter.
Runde 11: Restart. Beide Red Bull bleiben nach spätem Gasgeben auf Start-Ziel vorn.
Runde 8: Safetycar. Trümmerteile einer Kollision zwischen Yuki Tsunoda und Lance Stroll müssen aufgesammelt werden.
Start: Max Verstappen kassiert im Senna-S Pole-Sitter Bottas und geht in Führung. Auch Perez kann den Mercedes in Kurve vier knacken. Doppel-Führung für Red Bull!
Doch auch Lewis Hamilton ist on fire. Von zehn ging’s erst vor auf Platz sieben, dann vorbei an Sebastian Vettel auf sechs und kurz darauf an beiden Ferrari auf Rang vier.
In Runde sechs lässt Bottas auf Befehl des Kommandostands Hamilton durch – der jagt jetzt beide Red Bull.
Vettel liegt auf Rang sieben, Mick Schumacher auf Platz 15.
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Valtteri Bottas gewinnt beim GP Brasilien in Sao Paulo seinen zweiten von insgesamt drei Sprints im Jahr 2021. Der Mercedes-Pilot kassiert Max Verstappen (Red Bull/Medium-Reifen) am Start und kann die Führung trotz weicher Gummis bis ins Ziel verteidigen. Damit startet er ins Sonntagsrennen von der Pole.
Bottas lässt sich feiern: „Wir haben mit den weichen Reifen gepokert, das war ein Vorteil am Start. Danach musste ich nur noch überleben.“ Dritter wird Ferrari-Pilot Carlos Sainz (ebenfalls weiche Reifen), der mit einem harten Manöver in Kurve vier bis auf Rang zwei vorkommt, später aber wieder von Verstappen geschluckt wird.
Eine ganz starke Aufholjagd vom Ende des Feldes brennt Mercedes-Star Lewis Hamilton nach seiner Disqualifikation im Qualifying in den Asphalt, fährt an Vettel, Leclerc, Norris und Co. vorbei bis auf Rang fünf. Wegen einer Motorstrafe geht er trotzdem nur von Rang zehn in den GP am Sonntag. Seine Leistung zeigt aber, was auch auch morgen möglich ist.
„Das war Schadensbegrenzung“, lobt Teamchef Toto Wolff am Boxenfunk. Besonders stark: das letzte Manöver eine Runde vor Schluss mit einem superspäten Bremsmanöver vorbei an McLaren-Pilot Lando Norris.
„Platz zehn war mein Ziel“, erklärt Hamilton. „Dann bin ich doch ziemlich schnell an den Jungs vorbei gekommen.“ Die Disqualifikation nach dem Qualifying war dennoch nicht leicht für ihn zu verdauen. „Es war hart. Ich habe versucht ruhig zu bleiben und mich auf meinen Job zu konzentrieren. Die Entscheidung war schlimm, aber ich habe einfach gesagt: Kopf runter, da musst du durch.“
In der WM führt Verstappen jetzt mit 21 Punkten Vorsprung auf den Briten. „Überraschenderweise ist Bottas‘ Poker mit den weichen Reifen aufgegangen“, analysiert Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko das WM-Duell gegen Mercedes. „Im Mittelsektor haben unsere Reifen überhitzt, das haben wir eigentlich von den Softs erwartet.“
Hamiltons Speed auf den Geraden bleibt dem Red Bull-Doc suspekt. „Atemberaubend, wie Hamilton auf der Geraden den Norris schnappt“, sagt er. „Ich habe gedacht, der hat einen Gang weniger. Beeindruckend.“
Red Bulls Losung für Sonntag: „Wir müssen an Bottas vorbei, sonst bestimmt der so das Tempo, dass Lewis aufholen kann.“ Eine WM-entscheidendes Rennen erwartet der Österreicher nicht. „Ich bin überzeugt, dass Hamilton es wieder bis auf Platz vier schafft, vielleicht noch weiter vor. Dann ist der GP noch nicht WM-entscheidend.“
Sebastian Vettel verbessert sich im Aston Martin von Platz elf auf Rang zehn. Vettel: „Für uns war es das Maximum. Lewis war zu schnell, den konnten wir nicht halten. Nach dem Start waren wir nicht wirklich schnell, aber schnell genug, um im DRS-Zug zu bleiben. Wir sind auf der Geraden einfach zu langsam.“
Mick Schumacher belegt wie ein Uhrwerk den 19. Platz vor seinem Haas-Teamkollegen Nikita Mazepin. „Wir haben heute viel gelernt. Der weiche Reifen war die falsche Wahl, zum Schluss war es schwierig sie am Leben zu halten“, gibt er zu. Das Start-Duell mit Hamilton war dagegen schnell vorbei. Mick: „Mit Lewis war es keine lange Begegnung, der ist ja schon in Kurve eins vorbeigeflogen.“
1. Valtteri Bottas (Finnland) – Mercedes 29:09,559 Min.
2. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +1,170 Sek.
3. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +18,723
4. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +19,787
5. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +20,872
6. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +22,558
7. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +25,056
8. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +34,158
9. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +34,632
10. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +34,867
11. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +35,869
12. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +36,578
13. Antonio Giovinazzi (Italien) – Alfa Romeo +41,880
14. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +44,037
15. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +46,150
16. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams +46,760
17. George Russell (Großbritannien) – Williams +47,739
18. Kimi Räikkönen (Finnland) – Alfa Romeo +50,014
19. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas +1:01,680 Min.
20. Nikita Masepin (Russland) – Haas +1:07,474
WM-Spitzenreiter Max Verstappen ist nach seinem Verstoß gegen die Parc-ferme-Regeln nach dem Qualifying zum Sprint des GP Brasilien in Sao Paulo am Formel-1-Wochenende in Brasilien mit einem Klaps auf die Finger davongekommen.
Der Red-Bull-Pilot wurde von den Stewards mit einer Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro belegt, nachdem er nach dem Qualifying sowohl seinen Rennwagen als auch den seines Rivalen Lewis Hamilton angefasst hatte. Die Rennkommissare betonten außerdem, dass er den Heckflügel von Rivale Lewis Hamilton mit seiner Berührung nicht beschädigt habe, wie von Mercedes behauptet.
Mercedes-Star Lewis Hamilton dagegen wird für das nicht regelkonforme DRS-System an seinem Heckflügel disqualifiziert und muss in den Sprint von ganz hinten starten. Kurios: Damit fährt er im Windschatten von Mick Schumacher los.
+++ Mehr Infos zu Heckflügel-Gate lest Ihr hier
Überraschung im zweiten freien Training zum GP Brasilien: Fernando Alonso (Alpine) beendet das finale Training vorm Sprint (20.30 Uhr live auf Sky) als Schnellster vor Max Verstappen und Valtteri Bottas (Mercedes).
Lewis Hamilton darf mit einem Ersatz-Heckflügel ebenfalls teilnehmen, wird Fünfter. Die Deutschen finden sich dagegen im unteren Drittel der Tabelle wieder: Sebastian Vettel (Aston Martin) landet auf Platz 17, Mick Schumacher wird vor seinem Haas-Teamkollegen Nikita Mazepin 19.
1. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine 1:11,238 Min.
2. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,864 Sek.
3. Valtteri Bottas (Finnland) – Mercedes +1,117
4. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1,169
5. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +1,503
6. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +1,665
7. Antonio Giovinazzi (Italien) – Alfa Romeo +1,759
8. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +1,840
9. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +1,861
10. Kimi Räikkönen (Finnland) – Alfa Romeo +2,117
11. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +2,188
12. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +2,210
13. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +2,343
14. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +2,370
15. George Russell (Großbritannien) – Williams +2,377
16. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +2,488
17. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +2,509
18. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams +2,787
19. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas +2,828
20. Nikita Masepin (Russland) – Haas +3,671
Update Samstag 16.30: Das zweite freie Training hat begonnen, eine Entscheidung bezüglich Hamilton oder Verstappen gibt es noch nicht. Der Brite fährt mit einem Ersatzflügel, will der Original-Heckflügel noch bei den Regelwächtern der FIA ist.
Kostet dieser Fehler Lewis Hamilton den WM-Titel? Irrer Skandal beim Formel-1-Qualifying zum Brasilien GP: Die Stewards stellen nach Hamiltons Pole-Position am Samstag Ungereimtheiten bei der technischen Abnahme des W12 fest. Konkret geht es um den verstellbaren Heckflügel.
Der Abstand der beiden Heckflügelprofile überschreitet in geöffnetem DRS-Zustand den in Artikel 3.6.3. des Technischen Reglements festgelegten zulässigen Wert von 85 Millimetern. Das verringert den Luftwiderstand stärker als erlaubt und bringt damit sogar einen Vorteil.
Hamiltons Auto fällt anders als das von Teamkollege Valtteri Bottas bei der Probe nach dem Qualifying durch!
Die Stewards zitieren danach Mercedes-Teammanager Ron Meadows und Ingenieur Simon Cole zu einer 50-minütigen Anhörung zu sich – und vertagen die Entscheidung anschließend gegen 22 Uhr brasilianischer Zeit auf den Samstagmorgen, um weitere Beweise zu sammeln. Hamiltons Heckflügel wird unterdessen unter Aufsicht des Technischen Delegierten Jo Bauer abgebaut und beschlagnahmt.
Bestätigt sich der Verdacht, droht dem Briten die Disqualifikation vom Qualifying! Statt von der Pole müsste Hamilton den Sprint am Samstag vom letzten Startplatz oder sogar der Box aus in Angriff nehmen. Im Grand Prix am Sonntag kommt dann ohnehin noch die Rückversetzung um fünf Startplätze für den Wechsel seines Verbrennungsmotors obendrauf.
WM-Widersacher Verstappen kann sich über Mercedes‘ Missgeschick erstmal gar nicht freuen, denn der Holländer steht durch die Heckflügel-Causa selbst im Mittelpunkt von Ermittlungen! Nach dem Qualifying tauchen Zuschauervideos auf, die zeigen, dass Verstappen nach dem Aussteigen im Parc fermé den Heckflügel des Mercedes inspiziert und dabei auch berührt. Das ist per Reglement verboten und ein Bruch von Artikel 2.5.1 des International Sporting Codes.
Dass Verstappens Berührungen etwas mit dem durchgefallenen Test des Mercedes-Flügels zu tun haben, ist zwar mehr als unwahrscheinlich – der Red-Bull-Star steht durch sein Verhalten nun aber selbst am Pranger und die Formel 1 damit vor einem handfesten Skandal. Verstappen droht für die kuriose Aktion eine Strafe, die je nach Ermessen der Stewards ausfallen kann: Auch er ist für Samstag, 9.30 Uhr Ortszeit zur Anhörung bestellt.
Fest steht schon jetzt: Der Sprint-Tag in Brasilien liefert nicht nur auf der Strecke Hochspannung!
Nach der Niederlage von Mexiko schlägt Lewis Hamilton (36) im Qualifying zum Sprintrennen des GP Brasilien in Sao Paulo zurück. Und wie! Auf der Strecke, auf der er 2008 seinen ersten WM-Titel holte, fährt der Mercedes-Star etwas mehr als 0,3 Sekunden schneller als WM-Rivale Max Verstappen im Red Bull. Der Brite dominiert das gesamte Zeittraining und meldet sich damit im WM-Kampf beeindruckend zurück.
Dritter wird Hamiltons Teamkollege Valtteri Bottas vor Verstappens Flügelmann Sergio Perez und Alpha Tauri-Pilot Pierre Gasly. Der Sprint startet am Samstag um 20.30 Uhr.
„Ich sollte die Senna-Hommage auf meinem Helm öfter verwenden“, macht Hamilton auch die brasilianischen Farben von Formel-1-Legende Ayrton Senna für seinen Erfolg verantwortlich. „Das ist die erste Pole, die ich seit langem geholt habe und sie fühlt sich an wie die erste.“
Dabei profitiert der amtierende Champion zunächst auch von einem Nachteil für den GP am Sonntag. Wegen Verschleißerscheinungen und nachlassender Leistung musste Mercedes ihm erneut einen neuen Verbrennungsmotor einbauen. Mit dem fünften Aggregat im Heck geht’s im Hauptrennen zwar fünf Startplätze zurück. Allerdings hat der frische 1,6-Liter-V6 auch ein paar PS mehr.
Das weiß auch Verstappen: „Mit einem neuen Motor hat Lewis mehr Leistung. Deshalb ist das für mich kein Schock. Manchmal muss man realistisch sein.“ Mercedes-Teamchef Toto Wolff räumt ein: „Es ist nicht nur der Motor, wir waren auch in den Ecken schneller. Wir haben jetzt Performance gesehen, damit ist alles möglich.“
Zumindest am Samstag im Sprintrennen. „Hamilton war unheimlich stark, Max hatte keine optimale Runde“, analysiert Red Bull-Berater Helmut Marko. „Normalerweise ist unser Rennspeed besser als im Qualifying. Noch ist nichts verloren. Sollten wir Platz zwei ins Ziel bringen, starten wir am Sonntag aus der ersten Position. Mehr konnten wir nicht erwarten.“
Für Sebastian Vettel ist nach dem zweiten Qualifying-Abschnitt Schluss: Der Aston Martin-Star schafft es nur bis auf Platz zwölf, schlägt aber immerhin seinen Teamkollegen. Schwere Schlappe für Lance Stroll: Der Kanadier scheidet auf Platz 16 ebenfalls bereits in Q1 aus.
Vettel: „Es stimmt, dass es eine kurze Strecke ist und die Abstände gering sind. Aber wir waren dann doch relativ deutlich draußen, also uns hat einfach zu viel gefehlt. Es waren zwei Zehntel, womöglich wäre ein halbes Zehntel drin gewesen. Ich habe sehr attackiert und bei der letzten Runde etwas verloren. Aber es hätte trotzdem nicht gereicht.“ Sein Ziel für den Sprint am Samstag. „Die erste Runde überstehen, durchkommen und ein paar Plätze gut machen.“
Mick Schumacher landet auf Platz 19 knapp 0,25 Sekunden vor seinem Haas-Teamkollegen Nikita Mazepin, der mal wieder die rote Laterne trägt. Auch der zukünftige Mercedes-Pilot George Russell kommt über Platz 18 nicht hinaus.
Schumacher: „Das Gefühl für das Auto war fantastisch. Deshalb bin ich ein bisschen enttäuscht, dass wir nicht in Q2 gekommen sind. Ich denke, es liegt daran, dass alle so dicht beieinander liegen. Vielleicht hat das Auto ein winziges Defizit, das ich diesmal nicht ausgleichen konnte. Aber wir lernen stetig dazu. Es ist nichts, worüber man frustriert sein müsste.“
1. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 1:07,934 Min.
2. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,438 Sek.
3. Valtteri Bottas (Finnland) – Mercedes +0,535
4. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +0,549
5. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +0,843
6. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +0,892
7. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +1,026
8. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +1,046
9. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +1,105
10. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +1,179
11. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 1:09,189
12. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 1:09,399
13. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 1:09,483
14. Kimi Räikkönen (Finnland) – Alfa Romeo 1:09,503
15. Antonio Giovinazzi (Italien) – Alfa Romeo 1:10,227
16. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 1:09,663
17. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams 1:09,897
18. George Russell (Großbritannien) – Williams 1:09,953
19. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas 1:10,329
20. Nikita Masepin (Russland) – Haas 1:10,589
Erst die Hiobsbotschaft, dann die Bestzeit! Lewis Hamilton hat nach der Nachricht vom Wechsel seines Motors und einer Rückversetzung um fünf Platze am Start des GP Brasilien (Sonntag, 18 Uhr, live auf Sky) im ersten freien Training die Bestzeit hingelegt.
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Der Mercedes-Pilot verwies seinen WM-Rivalen Max Verstappen und dessen Teamkollegen Sergio Perez auf die Plätze. Ins Qualifying heute um 20 Uhr geht der siebenmalige Weltmeister damit als Favorit, zumal er mit einem neuen Antrieb im Heck startet.
Grund für den bereits fünften Motor, den Hamilton 2021 bekommt, ist nachlassende Leistung, verrät Teamchef Toto Wolff bei Sky. Diese Verschleißerscheinung sei bis zu einem gewissen Maß normal, in diesem Jahr aber „viel mehr“ als in den Vorjahren. Ohne einen neuen Motor wäre Hamilton demnach „nicht konkurrenzfähig“ gewesen.
Platz vier belegte Valtteri Bottas (Mercedes) mit einem Rückstand von einer halben Sekunde.
Die Deutschen kamen außerhalb der Top Ten ins Ziel. Sebastian Vettel (Aston Martin) landete auf Platz zwölf, knapp hinter seinem Teamkollegen Lance Stroll. Haas-Pilot Mick Schumacher (Haas) wurde 16., fast eine halbe Sekunde vor Nikita Mazepin.
1. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 1:09,050 Min.
2. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,367 Sek.
3. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +0,442
4. Valtteri Bottas (Finnland) – Mercedes +0,517
5. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +0,830
6. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +1,074
7. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +1,092
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1,095
9. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +1,151
10. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1,302
11. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +1,324
12. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +1,363
13. Kimi Räikkönen (Finnland) – Alfa Romeo +1,393
14. Antonio Giovinazzi (Italien) – Alfa Romeo +1,537
15. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +1,560
16. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas +1,835
17. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams +1,852
18. George Russell (Großbritannien) – Williams +1,888
19. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +1,940
20. Nikita Masepin (Russland) – Haas +2,292
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