Neuer Rennleiter, neue Autos, neue Reifen: Die Formel 1 startet runderneuert in die Saison 2022
Am Sonntag startet die Formel 1 in ihre 73. Saison. Und diesmal ist vieles neu: Rennwagen, Regeln, Rennleiter. F1-Insider.com gibt einen Überblick, woran Sie sich in diesem Formel-1-Jahr gewöhnen müssen:
Ein deutscher Rennleiter: Michael Masi geht, gleich drei neue Chefaufseher über die GP-Rennen folgen. Der Australier verlor seinen Posten im Zuge des umstrittenen Finales in Abu Dhabi. Ab sofort wechseln sich der ehemalige deutsche DTM-Rennleiter Niels Wittich und Sportwagen-WM-Renndirektor Eduardo Freitas im Race Control-Tower ab. Im Hintergrund als Senior-Berater tätig: Herbie Blash (73), von 1996 bis 2016 Stellvertreter von Charlie Whiting und ein echter Spezi von Bernie Ecclestone. Zudem soll es künftig eine Art Videobeweis aus einem Remote-Race-Control bei der FIA in Genf geben. Der Funkverkehr zwischen Teams und Rennleitung soll dagegen nicht mehr ins TV übertragen werden. Ein direkter Draht zwischen Teamchefs und Rennleitung wurde ebenso gekappt, um ein Unter-Druck-Setzen des Rennleiters zu verhindern.
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Aufgewertete Sprintrennen: Auch 2022 gibt es wieder drei Sprintrennen, diesmal in Imola, Österreich und Brasilien. Die Sprints werden sogar aufgewertet. Punkte gibt es jetzt für die ersten Acht. Der Sieger bekommt acht Zähler, der Achte immer noch einen. Für die Statistik gilt als Pole-Position wieder die schnellste Zeit aus dem klassischen Qualifying am Freitag.
Größere Räder und Reifen: Statt mit 13-Zoll-Ballonreifen wird 2022 mit 18-Zoll-Niederquerschnittsreifen gefahren. Der Außendurchmesser der Walzen steigt dadurch von 670 auf 725 Millimeter. Dabei feiern auch Radkappen ein Comeback, um Luftverwirbelungen zu verhindern. Über den Vorderreifen wurde sogar eine Art Kotflügel angedeutet. Die Pneus kommen weiter von Einheitsreifen-Lieferant Pirelli und werden in jeweils drei Mischungen (weich, mittel, hart) an die Strecke geliefert.
Einfachere Aerodynamik: Das technische Regelwerk wurde für 2022 komplett überarbeitet. Ziel: mehr Überholmanöver. Dafür wurden alle unnötigen Aufbauten und Flügelchen, die störende Luftverwirbelungen verursachen, verboten. Ein Großteil des Abtriebs wird nun über zwei Tunnel am Unterboden generiert. Erstmals seit den frühen 80er Jahren kehrt so der sogenannte Ground-Effect zurück, der die Autos durch Unterdruck auf die Straße presst. Das erhöht den Speed in schnellen Kurven, macht die Autos in langsamen Ecken aber diffiziler zu fahren. Insgesamt sinkt der Abtrieb um bis zu 20 Prozent. Das soll die Rennwagen bis zu drei Sekunden langsamer machen. Das Wichtigste aber: Der Verfolger kann seinem Vordermann besser auf den Fersen bleiben, da die „schmutzige Luft“ hinterm Auto reduziert wird.
Nachhaltiger Sprit: Der 1,6-Liter-V6-Turbo-Hybrid bleibt gleich, doch der Anteil von Biosprit wird erhöht. Die Formel 1 tankt ab 2022 E-10-Benzin. Heißt: Zehn Prozent müssen aus regenerativen Ressourcen gewonnen werden. Dafür mussten der V6-Verbrenner angepasst werden. In der Theorie ergibt sich auch ein geringes PS-Minus, das die Teams aber längst wieder aufgeholt haben dürften.
Höheres Gewicht: Die Autos haben zugelegt! Eigentlich waren aufgrund der rund zwölf Kilo schwereren Reifen und des überarbeiteten Motors sowie anderer Einheitsteile 43 Kilo mehr als im Vorjahr geplant. Das hätte das Gewicht auf 795 Kilo angehoben. Doch für die meisten Teams war das nicht genug. Sie kamen mit Übergewicht zum ersten Test und forderten, das Mindestgewicht auf 800 Kilo anzuheben. Am Ende einigte man sich auf 798 Kilo. Als einziges Team hat Alfa Romeo nun offenbar Untergewicht.
Geringeres Budget: Seit 2021 müssen sich die Teams an eine Budget-Obergrenze halten. Im Vorjahr betrug der Grenzwert noch 145 Millionen Euro (bezogen auf 21 GP). Jetzt sinkt das maximale Budget auf 140 Millionen Dollar. Für jedes Rennen, das 21 GP übersteigt, dürfen 1,2 Millionen Dollar extra ausgegeben werden. Macht bei 22 GP 141,2 Millionen Dollar.
Angepasstes Safetycar: Das umstrittene Saisonfinale von Abu Dhabi 2021 hat folgen. Im Artikel 55.13 des sportlichen Reglements wurde ein entscheidendes Wörtchen geändert. Nach einem Safety-Car-Einsatz sollen nun „alle“ überrundeten Autos vor dem Restart auf ihre Positionen zurückkehren, zuvor hieß es deutlich ungenauer „any cars“. Pikant: Die Änderung ist auch ein Eingeständnis der FIA, dass die Regel zuvor individuell ausgelegt werden konnte, wie Rennleiter Michael Masi das tat. Als Safetycar ist ein Mercedes AMG GT Black Series im Einsatz. Mit 730 PS und einem Top-Speed von 325 km/h ist es das stärkste und schnellste Safety-Car aller Zeiten.
Verdichtetes Wochenendformat: Durch 23 geplante Rennen steigt die Belastung für Teams und Angestellte., Im Gegenzug hat die Formel 1 deshalb das Wochenend-Format gestutzt. An allen GP-Wochenenden ohne Sprint wird der Medien-Donnerstag weggekürzt. Stattdessen müssen die Piloten jetzt am Freitagvormittag mit der Presse sprechen. Beide Training finden dann am Nachmittag statt.
Spektakuläres neues Rennen: Die Königsklasse goes America! Neben Austin (Texas) gibt es jetzt auch einen GP in Florida. Am 8. Mai rast die Formel 1 erstmals durch Miami. Der Kurs wird 5,41 km lang sein und rund um das Hard Rock Stadium führen, das die Heimstätte des American-Football-Teams Miami Dolphins ist.
Chinesischer Fahrer: Mit Guanyu Zhou geht erstmals ein Chinese als Stammfahrer in der Formel 1 an den Start. Zhou folgt bei Alfa Romeo auf Antonio Giovinazzi. 2021 belegte der 22-Jährige aus Shanghai Rang drei in der Formel 2. Sein Einsatz wird durch eine üppige Mitgift chinesischer Sponsoren finanziert. Die Rede ist von bis zu 30 Millionen Dollar.
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2022 läuft die Formel 1 bei Sky. Der Sender hat bereits letztes Jahr eigens für die Königsklasse einen neuen TV-Sender eingeführt: Sky Formel 1. Hier gibt es 24 Stunden am Tag Motorsport. Alle Trainingssitzungen, alle Qualifyings, alle Rennen immer live und ohne Werbeunterbrechung. Auf dem Programm stehen zudem historische Rennen und Sondersendungen.
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