Charles Leclerc startet in den GP Monaco von der Pole. Er hat Michael Schumachers Ferrari-Erfolge im Visier.
Er fährt einem Fluch davon, der wie ein Schatten über ihm schwebt. Noch. Denn zum zweiten Mal nach 2021 nimmt Charles Leclerc sein Heimrennen von der Poleposition aus unter die Räder. Allein: Im Vorjahr kam er nicht mal bis in die Startaufstellung. Nach einem Crash im Qualifiying (nach der Bestzeit!) streikte seine Antriebswelle. Leclerc war untröstlich.
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Überhaupt: Noch nie kam er zu Hause in Monaco ins Ziel. Selbst in seinem Meisterjahr in der Formel 2 stehen zwei Ausfälle im Fürstentum zu Buche.
2022 soll alles besser werden. Mit einer Traumrunde zirkelte der WM-Führende seinen F1-75 durch die Gassen der Monegassen. „Das ist schon etwas Besonderes“, freut er sich. „Ich wusste, dass die Pace ist im Auto ist und ich nur meinen Job erledigen muss.“
Nach dem Sieg von Max Verstappen in Barcelona und Leclercs Ausfall mit einem Defekt im Hybridsystem (MGU-H, in Führung liegend!) hat Ferrari die Hackordnung beim Saisonhighlight der Formel 1 wieder umgedreht. Enge Kurven, kurze Geraden: Die Streckencharakteristik kommt der roten Göttin dabei entgegen.
Hintergrund: Während der Red Bull seine Stärken im bisherigen Saisonverlauf beim Geradeausfahren hat, profitiert Ferrari offenbar von einem kleineren Turbolader, der beim Beschleunigen schneller anspricht. Außerdem soll der Wärme-Generator im Hybridantrieb (MGU-H) so ausgelegt sein, dass er bei 100.000 Umdrehungen pro Minute läuft (statt der erlaubten 125.000). Das bringt zusätzliche Leistung bei niedrigen Drehzahlen und verbessert die Beschleunigung aus den Kurven heraus.
Und noch ein Clou: Das Team hat Medienberichten aus Italien zufolge eine überarbeitete Vorderradaufhängungaus Maranello nach Monaco gebracht. Sie soll einen größeren Lenkeinschlag in der Fairmont-Haarnadel ermöglichen und so den Kurvenradius verringern.
Den Rest erledigt der hochmotivierte Pilot im Cockpit des Wagens mit der Startnummer 16. „Monaco ist der Ort, an dem ich aufgewachsen bin“, erläutert Leclerc. „An diesem Wochenende werden meine Familie und Freunde hier sein, um das Rennen von den Balkonen aus zu verfolgen. Der Sieg wäre speziell.“
Doch der Druck ist hoch: Als Tabellenzweiter in einem Ferrari kommt der 24-Jährige zum legendärsten GP-Rennen der Welt. Mehr noch: Leclerc schickt sich an, der erste Ferrari-Champion seit Kimi Räikkönen 2007 zu werden. Dabei orientiert er sich an dem Fahrer, von dessen Vorarbeit auch der fliegende Finne einst profitiert hat.
Leclerc in der L‘Equipe: „Diesen Winter hat Mattia (Binotto, Teamchef; d. Red.) mir von Michael Schumacher erzählt. Darüber, wie er das Team beeinflusst und zur Professionalität ermutigt hat. Man kann immer noch die Spuren spüren, die er bei Ferrari hinterlassen hat. Er hat uns alle zum Träumen gebracht. Ich wollte in die Formel 1, um so zu werden wie er.“
Ein Satz, der die Tifosi allein schon in kollektives Schwärmen versetzen dürfte. Doch Leclerc geht verbal auch noch auf die Überholspur: „In Michaels Team zu sein, bedeutet mir sehr viel. Vor allem, wenn ich es schaffe, Titel zu gewinnen wie er.“
Die WM-Trophäe würde dabei sogar den Monaco-Sieg ausstechen. „Ich liebe Monaco, aber wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich die Meisterschaft wählen“, gibt Leclerc zu, um dann aber doch wieder das Maximum anzustreben: „Ich werde versuchen, beides der Reihe nach zu machen. Erst hier zu gewinnen und dann die Meisterschaft. Das scheint mir der richtige Kompromiss zu sein.“
Die Voraussetzungen für Schritt eins sind gut. Red Bull hofft auf Regen, damit Max Verstappen überhaupt eine Chance hat, sich von Platz vier aus nach vorne zu kämpfen. Das Wetter allerdings dürfte auch Ferrari entgegenkommen. Der Barcelona-Defekt wird auf zu hohe Temperaturen zurückgeführt. Die drohen an der Cote d‘Azur nicht.
Selbst ein kleines Missgeschick an der Waage konnte Leclercs Pole nicht verhindern. Da übersah der Monegasse die Aufforderung zum Abbiegen in Richtung FIA-Garage. Doch Ferrari-Chefingenieur Laurent Mekies gibt Entwarnung: „Charles hat ja 15, 20 Meter danach noch angehalten. Wir haben mit der FIA gesprochen, dann hieß es: ‚Schiebt das Auto halt zurück.‘ Da gibt es also kein Problem.“
Fest steht: Es müsste schon mit dem (Defekt-)Teufel zugehen, wenn Leclerc den Monaco-Fluch morgen nicht besiegen kann.
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