Die Budget-Saga 2021 ist beendet: FIA und Red Bull einigen sich auf eine Strafe.
Nach wochenlangem Hin und Her steht die Strafe für Red Bull im Budget-Zoff rund um die Saison 2021 endlich fest. Das Team von Weltmeister Max Verstappen muss sieben Millionen Dollar Strafe berappen und muss in den kommenden zwölf Monaten auf zehn Prozent der Entwicklungszeit im Windkanal verzichten. Das gab der Automobil-Weltverband FIA am Freitag vor dem Großen Preis von Mexiko bekannt.
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Zudem habe Red Bull Verfahrensfehler begangen, die auch Aston Martin nachgewiesen wurden. Der Rennstall von Sebastian Vettel muss deshalb eine Geldstrafe von 450.000 Dollar zahlen.
Zuvor hatten sich beide Teams mit der FIA geeinigt. Das sogenannte Accepted Breach Agreement kommt einem Schuldeingeständnis gleich und schützt vor noch härteren Sanktionen.
Laut finanziellem Regelwerk unterscheidet die FIA bei den Budget-Vergehen zwischen geringfügigen und deutlichen Überschreitungen. Die Grenze liegt bei fünf Prozent der erlaubten Summe, 2021 also bei etwa 7,5 Millionen Dollar. Der Verstoß von Red Bull belief sich laut Erklärung des Weltverbandes auf 1,6 Prozent.
Das sind 2,2 Millionen Dollar mehr als die ursprünglich angesetzten 148 Millionen Dollar. Kosten für Ersatzteile und Catering sollen zur Überschreitung ebenso beigetragen haben wie Abfindungen, Lohnfortzahlungen für erkrankte Mitarbeiter und Steuer-Nachzahlungen. Interessant: Hätte der britische Staat eine eingeplante Steuerentlastung erlaubt, hätte Red Bull „nur“ um rund 500.000 Dollar überzogen.
Die Einschränkung der ohnehin knappen Windkanal-Zeit hat durchaus einen negativen Effekt auf Red Bull. Ein Grund: Je erfolgreicher ein Team ist, desto weniger Zeit hat es im Windkanal. Als Konstrukteurs-Weltmeister 2022 ist das Team in der Hinsicht also ohnehin schon im Nachteil.
„Das ist ein enormer Wettbewerbsnachteil“, sagt Red Bull-Chefberater Helmut Marko bei Sky. „Noch dazu ist unser Windkanal einer der ältesten und braucht lange, um die richtige Temperatur zu haben. Das heißt, wie dürfen keinen Fehlschuss machen. Dennoch ist eine unglaubliche Motivation im Team spürbar, dass wir trotz dieses Handicaps angreifen werden.“
Teamchef Christian Horner spricht von 0,25 bis 0,5 Sekunden Rundenzeitverlust für 2023. Konkret bedeutet die Strafe 22 statt 28 Windkanal-Einsätze im kommenden Jahr.
Ganz einverstanden mit dem Urteil ist das Team nicht, obwohl man im schiedsgerichtlichen Verfahren der Strafe zugestimmt hat. Marko: „Die relevante Summe ist laut unseren Berechnungen nur 0,37 Prozent über dem Limit. Es sind diverse relevante Punkte nicht berücksichtigt worden, wie Catering-Ausgaben, geänderte Regeln, erkrankte Mitarbeiter und Steuergutschriften.“
Der Grazer nennt ein konkretes Beispiel: „Es geht um eine Million für eine Mitarbeiterin, die eine Operation am offenen Herzen hatte. Sie war nicht in der Firma und in unserer Berechnung nicht relevant für die Budgetgrenze.“
Insbesondere eine Frage stellt sich dem Juristen aus Österreich. „Warum hat Antwort von der FIA so lange gedauert? Wir hatten in unserer Kalkulation eine Sicherheitsmarge von drei Millionen Dollar – lagen am Ende aber 400 000 drüber. Wir haben das von anerkannten Wirtschaftsprüfern checken lassen. Man wollte ein Exempel statuieren. Das 2022 wird aber noch schwieriger, weil Pandemie und Energiekosten durchdringen werden.“
Dass man das Urteil akzeptiere, liege vor allem daran, „dass die Regeln neu sind. Wir haben zugestimmt, damit das Kapitel geschlossen wird. Die Strafe ist hart, aber gerade noch am Limit, wo wir glauben, dass wir wettbewerbsfähig sein können.“ Eine Kritik am Automobilweltverband kann sich der Red Bull-Doc aber nicht verkneifen. „Es kann nicht sein, dass zwei Teams mit detailliertem Wissen an die Öffentlichkeit gegangen sind, bevor wir informiert waren.“
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Das ist F1-Insider.com
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 391 Pkt.
2. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 267
3. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 265
4. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 218
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 202
6. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 198
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 109
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 78
9. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine 71
10. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 46
11. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 36
12. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 29
13. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 24
14. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri 23
15. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 13
16. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas 12
17. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 12
18. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 6
19. Alexander Albon (Thailand) – Williams 4
20. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams 2
21. Nyck de Vries (Niederlande) – Mercedes-Benz 2
1. Red Bull 656 Pkt.
2. Ferrari 469
3. Mercedes 416
4. Alpine 149
5. McLaren 138
6. Alfa Romeo 52
7. Aston Martin 49
8. Haas 36
9. Alpha Tauri 35
10. Williams 8