Erst Senkrechtstarter, nun abgehängt? Teamchef Mike Krack erklärt die Schwierigkeiten bei Aston Martin und warum das Team zuletzt zurückgefallen ist.
Sie waren das Überraschungsteam der ersten Formel-1-Saisonhälfte: Als Siebter der Konstrukteurs-WM im Vorjahr, kämpfte Aston Martin 2023 mit Fernando Alonso plötzlich regelmäßig um Podestplätze, präsentierte sich nicht selten sogar als zweite Kraft hinter Red Bull. Allein: Die Frühform der Grünen hielt nicht lange an, zu Saisonmitte scheint die starke Performance des Teams von Milliardär Lawrence Stroll verpufft.
Für Teamchef Mike Krack keine Überraschung: „Ich habe schon zu Jahresbeginn, als wir Podium für Podium eingefahren haben, gesagt: Schwierigere Zeiten werden bald auf uns zukommen. Diese kamen sehr viel schneller, als wir wollten. Aber das ist eben die Formel 1“, erklärt der Luxemburger bei seinem Fazit zur Sommerpause.
Doch woran liegt der jüngste Leistungsabfall: Sind die anderen Teams so viel besser geworden oder Aston Martin so viel langsamer? Für Krack ist es eine Kombination aus beidem: „Diese Autos sind sehr komplex. Man verbessert sie konstant, bringt Upgrades, aber damit kreiert man manchmal auch Nebeneffekte und verändert dadurch etwas die Balance. Auf einmal ist das Auto nicht mehr so einfach zu fahren wie davor“, verrät der Teamchef.
„Zeitgleich muss man auch sagen, dass einige unserer Konkurrenten große Fortschritte erzielt haben. In Summe führt das dazu, dass man in der Rangordnung zurückfällt“, räumt Krack ein, wohlwissend: „Es braucht dann auch einfach ein paar Events Zeit, um das zu analysieren, zu verstehen und sich selbst wieder zu helfen.“
Was den Aston-Martin-Teamchef aber positiv stimmt, ist das starke Ergebnis in Spa mit Platz fünf für Alonso: „Ich denke, dieses Wochenende war der erste Schritt, um den Trend zu stoppen. Wir haben ein paar ungeplante Last-Minute-Upgrades gebracht und es scheint, als hätte das schon bisschen was gebracht, also Hut ab vorm Team. Das ist ein guter Boost vor der Pause und nach ihr haben wir viel auf dem Tisch. Wir werden versuchen, das Auto weiter zu verbessern und haben für Zandvoort einige Dinge geplant“, so Krack.
Superstar Alonso hört das mit Sicherheit gerne, war der erfolgshungrige Spanier doch zuletzt mit seinem Material nicht mehr in der Lage, an die starken Resultate vom Saisonbeginn anzuknüpfen: „Nach den letzten Ergebnissen, vor allem in Silverstone, haben wir uns schon etwas Sorgen über unsere Pace gemacht. Aber Spa war auch eine Strecke, die hohe Effizienz erfordert und dort waren wir wieder im Mix mit allen Top-Teams, das war sehr wichtig für uns.“
Alonso lobt: „Das Team hat das Setup des Autos etwas verändert und auch die Charakteristik, wie wir das Wochenende angehen. Das hat sich wirklich ausgezahlt und das Auto war viel schneller. Wir verstehen manche Dinge jetzt einfach besser“, freut sich der Spanier und sagt: „Ich hoffe, alle laden die Batterien jetzt über die Sommerpause auf und danach greifen wir wieder an.“
Mit Blick auf die Konstrukteurswertung muss Aston Martin das auch, denn die Briten liegen nur noch fünf Punkte vor Ferrari. „Wir können ganz zufrieden damit sein, zur Pause immer noch Dritter in der Meisterschaft zu sein“, meint Teamchef Krack, „aber die Erwartungen kommen mit den Ergebnissen“. Soll heißen: Aston Martin hat im Kampf der Großen dieses Jahr Blut geleckt.
„Wir wollten uns verbessern, das haben wir geschafft“, erklärt Krack mit Blick auf den Mega-Aufschwung im Vergleich zum Vorjahr. „Man darf nicht vergessen: Wir haben zehnmal mehr Punkte als letztes Jahr um diese Zeit (196 statt 19 Punkte nach zwölf Rennen; d. Red.). Aber das reicht noch nicht! Wir wollen mehr, wollen den Anschluss nicht verlieren und die Lücke nach vorne schließen.“ Damit Alonso bald wieder so jubeln darf wie zu Saisonbeginn.
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1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:22:30,450 Std.
2. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +22,305 Sek.
3. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +32,259
4. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +49,671
5. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +56,184
6. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +1:03,101 Min.
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +1:13,719
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1:14,719
9. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1:19,340
10. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +1:20,221
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 314 Pkt.
2. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 189
3. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin 149
4. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 148
5. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 99
6. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 99
7. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 92
8. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 69
9. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 47
10. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 35
1. Red Bull 503 Pkt.
2. Mercedes 247
3. Aston Martin 196
4. Ferrari 191
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