Lewis Hamilton verabschiedete sich bereits in Runde drei aus dem US-GP. Teamchef Wolff stellt sich hinter seinen Starpiloten
Der Große Preis der USA war für Mercedes eine Achterbahnfahrt der Emotionen, die mit einem Tiefpunkte endete: „Es sind keine gemischten Gefühle, es war einfach nicht gut“, resümierte Teamchef Toto Wolff am Sonntagabend in Austin ernüchtert.
Dabei war das deutsche Team mit Sitz in England mit hohen Ansprüchen und großen Hoffnungen nach Texas gereist. An Bord: ein neues Aerodynamikpaket. Das zunächst auch positiv einschlug. Im Sprint-Qualifying am Freitag verpasste George Russell die Pole nur um zwölf Tausendstelsekunden. Lewis Hamilton war zwischenzeitlich sogar noch schneller, wurde aber von gelben Flaggen ausgebremst.
Doch schon im Sprint warf hoher Reifenverschleiß die Silberpfeile zurück. Im anschließenden Qualifying dann das erste Drama: Hamilton kam über Rang 19 nicht hinaus, Russell rauschte im dritten Quali-Abschnitt in die Bande. An gleicher Stelle übrigens, an der sich der siebenmalige Weltmeister in Runde drei des Hauptrennens ins Kiesbett verabschiedete. Das zweite Drama…
„Es ist definitiv etwas mit dem Auto“, nimmt Toto Wolff bei der Ursachenforschung seinen Starpiloten in Schutz. „Lewis verliert ein Formel 1 Auto nicht so nach ein paar Runden. Er hat es auf sich genommen, was Größe zeigt, aber es war nicht sein Fehler.“
Warum der Silberpfeil so urplötzlich die Haftung verliert, weiß das Team selbst nicht. Wolff: „Es war Wind, es waren vielleicht auch ein paar Verwirbelungen von vorne, aber das kann kein Grund sein, warum man abfliegt. Vielleicht ist etwas mit unserem Auto, was einfach nicht gut ist.“
Dass Russell mit dem reparierten Mercedes Sechster wurde, geschenkt. Denn das Auto wurde nach dem Unfall auf Stand Juli zurückgerüstet. Für Mercedes ein Debakel und ein Tappen im Dunkeln auf der Entwicklungsreise zurück an die Spitze der Formel 1. „Wir waren das schnellste Team vor der Sommerpause und haben uns dann verloren und bei Ferrari ist es genau umgekehrt“, fasst Wolff die Situation zusammen und konstatiert: „Es ist für mich eines der schlimmsten Wochenenden.“
Das große Problem: die Unberechenbarkeit des Silberpfeils. Der Wiener: „Wir waren am Freitag die schnellsten und haben dann gestern alles verloren. Es war ein sportlicher Tiefpunkt.“
Allein: Aufgeben gibt’s nicht im Wortschatz des Österreichers. Deshalb blickte er bereits am Sonntag wieder nach vorn. „Sowas macht uns und macht mich stärker“, betont Wolff. „Ich bin heute morgen aufgewacht und wir schauen nur vorwärts. Wir müssen uns aufraffen und viel besser werden.“
Die gute Nachricht: Auf Platz vier der Konstrukteurs-WM hat Mercedes mit 258 Zählern vor Aston Martin nichts zu befürchten. Ferrari ist mit 152 Punkten Vorsprung bereits enteilt. Soll heißen: Das ehemalige Weltmeisterteam hat jetzt noch fünf Rennen Zeit, um dem Geheimnis um den Silberpfeil auf die Schliche zu kommen.
Fünf Rennen, die zur Testfahrt für 2025 werden, wenn mit Kimi Antonelli ein neuer Stern im Mercedes-Cockpit aufgeht.
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1. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 1:35:09,639 Std.
2. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +8,562 Sek.
3. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +19,412
4. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +20,354
5. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +21,921
6. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +56,295
7. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +59,072
8. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas +1:02,957 Min.
9. Liam Lawson (Neuseeland) – Racing Bulls +1:10,563
10. Franco Colapinto (Argentinien) – Williams +1:11,979
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 354 Pkt.
2. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 297
3. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 275
4. Oscar Piastri (Australien) – McLaren 247
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 215
6. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 177
7. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 167
8. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 150
9. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin 62
10. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas 29
1. McLaren 544 Pkt.
2. Red Bull 504
3. Ferrari 496
4. Mercedes 344
5. Aston Martin 86
6. Haas 38
7. Racing Bulls 36
8. Williams 17
9. Alpine 13
10. Sauber 0