Mick Schumacher


Mick Schumacher wagt den Neuanfang in den USA – und folgt damit einem Weg, den vor ihm schon Fernando Alonso eingeschlagen hat. Der IndyCar-Deal könnte seine Karriere komplett neu sortieren.
Mick Schumacher (26) freut sich tierisch auf seine nächste Herausforderung. Sein Lächeln beim Videocall anlässlich seiner Bekanntgabe, im nächsten Jahr in der legendären IndyCar-Serie in den USA anzutreten, sagt mehr als tausend Worte. Da ist einer wieder mit sich und dem Leben im Reinen. Die Formel-1-Pläne sind erst einmal verschoben – der Sohn der deutschen Motorsportlegende hat eine neue Liebe entdeckt. Er kann es kaum erwarten, für das Rahal-Letterman-Lanigan-Team (RLL) sein erstes Rennen zu fahren.
Bereits im Herbst hatte er dort auf dem Indianapolis Road Course einen überzeugenden Test absolviert. Er fühlte sich vom Team begehrt, das Auto gab seine Liebe zurück. Das war in der Formel 1 nicht so. Sein Ende nach zwei Jahren bei Haas hatte für viele Experten mehr mit persönlichen Gründen des damaligen Teamchefs Günther Steiner zu tun als mit Leistung.

17 Rennen warten jetzt auf ihn, sechs davon auf Ovalen – darunter das legendäre Indy 500 am 24. Mai 2026. Sein Arbeitsgerät ist ein 900-PS-Dallara-Honda, darauf prangt die Startnummer #47. Passend für die Amerikaner, die gern mit Mythen arbeiten, erklärt er: „4 und 7 sind meine Lieblingsnummern – und wenn man alle Geburtstage in der Familie addiert, kommt man auch auf 47.“
Er wandelt damit auch auf den Spuren von Spaniens „Schumi“ Fernando Alonso (44). Und das gleich doppelt: Auch der mittlerweile wieder in der Formel 1 aktive Doppelweltmeister von 2005 und 2006 wagte einen Ausflug in die IndyCar-Serie. Anders als Schumacher trat er aber nur zweimal beim Indy 500 an. 2017 qualifizierte sich Alonso bei seinem Debüt auf Platz fünf, führte den Klassiker sogar 27 Runden lang an, bevor er 21 Runden vor Schluss mit Motorschaden ausfiel – mit realistischen Siegchancen. 2019 passte nichts mehr zusammen, Alonso scheiterte bereits in der Qualifikation.
Eine weitere Parallele: Schumachers Teamkollegen werden Louis Foster, amtierender Rookie des Jahres, und US-Routinier Graham Rahal sein. Rahal ist der Sohn des Teambosses Bobby Rahal – US-Rennsportlegende und Indy-500-Sieger. Alonsos Teamkollege in der Formel 1 ist aktuell Lance Stroll, Sohn des Aston-Martin-Teambesitzers Lawrence Stroll.
Für Weggefährten Schumachers ist der Wechsel der richtige Schritt. Franz Tost (69), Ex-Teamchef der Red-Bull-Juniorteams Toro Rosso, Alpha Tauri und Racing Bulls, begrüßt Micks neues Kapitel. Der Tiroler zu F1-Insider: „Abgesehen davon, dass er von seinen Fähigkeiten immer noch in der Formel 1 sein müsste, finde ich seine Entscheidung gut. Er machte in den zwei Jahren bei Alpine in der Langstrecken-WM einen guten Job, aber ich denke, Formel-Autos, bei denen sich Mick das Cockpit nicht mit zwei anderen Kollegen teilen muss, sind für ihn besser. Da hat er die Verantwortung alleine in der eigenen Hand.“
Tost warnt aber auch: „Ein Selbstläufer wird es nicht. Gerade auf den Ovals tritt er gegen absolute Spezialisten an. Da ist er absoluter Neuling, der das spezielle Fahren dort so schnell wie möglich lernen muss. Wenn Mick aber alles hinbekommt, hat er die große Chance, Motorsportgeschichte in Deutschland zu schreiben.“
Was der Tiroler meint: Mick Schumacher könnte der erste Deutsche werden, der die legendären Indy 500 gewinnt. Jochen Rindt – gebürtiger Hamburger und deutscher Passinhaber – fuhr mit österreichischer Rennlizenz. Deshalb verbuchen die Österreicher nicht nur Rindts Indy-Sieg 1968 für sich, sondern auch seinen Formel-1-WM-Titel 1970, den der in Graz lebende Rindt nach seinem tödlichen Unfall im Monza-Qualifying am 5. September 1970 postum erhielt.
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