Lewis Hamiltons emotionalster Sieg: Der Brite gewinnt das erste Rennen nach dem Tod seines Mentors Niki Lauda. Sebastian Vettel Zweiter in Monaco.
Sechster Mercedes-Sieg in Folge! Lewis Hamilton gewinnt den Großen Preis von Monaco in feuerrotem Lauda-Helm. „Das war ein Sieg im Stile von Niki“, jubelt Mercedes-Teamchef Toto Wolff am Boxenfunk.
Was der Österreicher meint: Der Brite fuhr die Hälfte des Rennens auf abgefahrenen, weicheren Reifen als die Konkurrenz und musste seinen Vorsprung clever verwalten.Das
Im Ziel zeigt ein emotionaler Hamilton auf seinen im Lauda-Design lackierten Helm und sagt: „Ich hab‘ gekämpft mit dem gleichen Geist wie Niki. Heute hätte er sicher die Kappe gezogen. Ich wollte, dass er stolz sein kann auf uns.“
Zweiter wird am Sonntag Sebastian Vettel, der von einer Strafe Max Verstappens profitiert. Vettel: „Ein schönes Ergebnis fürs Team. Wir haben aber noch viel Arbeit vor uns, sind noch nicht schnell genug. Niki wäre heute sicher zufrieden gewesen. Meine Gedanken sind bei seiner Familie und bei ihm.“
Valtteri Bottas komplettiert im zweiten Mercedes das Podium.
Hamilton nutzt die Monaco-Pole zur Führung am StartWenig spektakulär noch der Start im Fürstentum: Hamilton setzt seine Pole in die Führung um. Dahinter wie gehabt Bottas, Verstappen, Vettel, Ricciardo, Magnussen, Gasly. Leclerc ist nach drei Runden und einem schönen Überholmanöver an Lando Norris (McLaren) von Startplatz 16 aus schon 13.
In Runde neun zwängt er sich in der Rascasse vorbei an Grosjean.Leclerc ist extrem aggressiv unterwegs, das kann aber nicht ewig gut gehen. Bereits einen Umlauf später misslingt die Attacke auf Nico Hülkenberg (Renault), Leclerc dreht sich fast und Grosjean schlüpft wieder durch.
Wenig später: Plattfuß bei Leclerc. Weil der junge Monegasse viel zu ungestüm und schnell an die Box fährt, beschädigt er mit den Reifenfetzen auch noch seinen Unterboden. Weil zu viele Teile im Tunnel liegen, kommt das Safetycar raus. Die vier Führenden biegen in die Box ab. Dabei wird Verstappen unsicher losgelassen, fährt Bottas, der von hinten kommt, in die Seite.
Der Finne muss eine Runde später zur Reparatur einer defekten Felge und eines Plattfußes noch mal an die Box, fällt hinter Vettel auf Platz vier zurück. Leclerc ist nur noch 20.
Runde 16: Stau in der Rascasse. Antonio Giovinazzi (Sauber) dreht Williams-Pilot George Russell um. Hülkenberg und Leclerc müssen warten, bis sich der Stau aufgelöst hat.
In Rund 19 steigt der Ferrari-Shootingstar in der Garage stinksauer aus seinem roten Renner aus. Inzwischen ist auch klar: Verstappen bekommt eine 5-Sekunden-Zeitstrafe für seine Aktion in der Boxengasse.
Hamilton hatte am Ende viel Druck von VerstappenAn der Spitze wird’s indes spannend: Hamilton ist auf Medium-Reifen unterwegs, muss deshalb langsamer fahren, um seine Pneus zu schonen, und hält Verstappen hinter sich auf. Auch Vettel ist dran.
In Runde 43 schwant dem Mercedes-Star Böses: „Ich glaube, ich habe den falschen Reifen drauf.“ Sein Renningenieur Peter Bonnington gibt Entwarnung: „Grosjean hat weiche Reifen und fährt damit schon 43 Runden.“ Und das pro Runde eine Sekunde schneller als Hamilton an der Spitze.
Runde 57: Hamiltons Reifen fangen an sich aufzulösen. Der Brite meint in mehreren Funksprüchen: „Ich kann die Jungs nicht mehr lange hinter mir halten. Meine Reifen sind tot. Ich weiß nicht, was Ihr Euch dabei gedacht, mir diese Reifen aufzuziehen. Wir müssen jetzt auf ein Wunder hoffen.“Antwort Mercedes-Chefstratege James Vowles: „Du kannst das schaffen, wir bauen auf Dich.“
Ab Runde 70 bekommt Verstappen mehr Power. Hamilton darf aber den Overtake-Knopf drücken. Spannung pur, auch wenn keiner überholt. Denn Hamilton, Verstappen, Vettel und Bottas fahren aufgereiht wie an einer Perlenschnur hintereinander.
Aber: Verstappen bekommt noch die Fünf-Sekunden-Zeitstrafe. Zwei Runden vor Schluss greift Verstappen in der Hafenschikane an, Hamilton lenkt ein, Verstappen berührt den Briten hinten links. Hamilton lässt die Schikane aus, bleibt vorn.
Und das bis zum Ende. Verstappen gibt die Attacke auf die Spitze auf – Vettel erbt nach der Zeitstrafe gegen den Holländer Platz zwei, Bottas wird Dritter.
POS | DRIVER | CAR | LAPS | GAP |
---|---|---|---|---|
1 | Lewis Hamilton | Mercedes | 78 | 1h43m28.437s |
2 | Sebastian Vettel | Ferrari | 78 | 2.602s |
3 | Valtteri Bottas | Mercedes | 78 | 3.162s |
4 | Max Verstappen | Red Bull/Honda | 78 | 5.537s |
5 | Pierre Gasly | Red Bull/Honda | 78 | 9.946s |
6 | Carlos Sainz Jr. | McLaren/Renault | 78 | 53.454s |
7 | Daniil Kvyat | Toro Rosso/Honda | 78 | 54.574s |
8 | Alexander Albon | Toro Rosso/Honda | 78 | 55.200s |
9 | Daniel Ricciardo | Renault | 78 | 1m00.894s |
10 | Romain Grosjean | Haas/Ferrari | 78 | 1m01.034s |
11 | Lando Norris | McLaren/Renault | 78 | 1m06.801s |
12 | Sergio Perez | Racing Point/Mercedes | 77 | 1 Lap |
13 | Nico Hulkenberg | Renault | 77 | 1 Lap |
14 | Kevin Magnussen | Haas/Ferrari | 77 | 1 Lap |
15 | George Russell | Williams/Mercedes | 77 | 1 Lap |
16 | Lance Stroll | Racing Point/Mercedes | 77 | 1 Lap |
17 | Kimi Raikkonen | Alfa Romeo/Ferrari | 77 | 1 Lap |
18 | Robert Kubica | Williams/Mercedes | 77 | 1 Lap |
19 | Antonio Giovinazzi | Alfa Romeo/Ferrari | 76 | 2 Laps |
– | Charles Leclerc | Ferrari | 16 | Accident damage |
POS | DRIVER | POINTS |
---|---|---|
1 | Lewis Hamilton | 137 |
2 | Valtteri Bottas | 120 |
3 | Sebastian Vettel | 82 |
4 | Max Verstappen | 78 |
5 | Charles Leclerc | 57 |
6 | Pierre Gasly | 32 |
7 | Carlos Sainz Jr. | 18 |
8 | Kevin Magnussen | 14 |
9 | Sergio Perez | 13 |
10 | Kimi Raikkonen | 13 |
11 | Lando Norris | 12 |
12 | Daniil Kvyat | 9 |
13 | Daniel Ricciardo | 8 |
14 | Alexander Albon | 7 |
15 | Nico Hulkenberg | 6 |
16 | Lance Stroll | 4 |
17 | Romain Grosjean | 2 |
18 | Antonio Giovinazzi | 0 |
19 | George Russell | 0 |
20 | Robert Kubica | 0 |
POS | CONSTRUCTOR | POINTS |
---|---|---|
1 | Mercedes | 257 |
2 | Ferrari | 139 |
3 | Red Bull/Honda | 110 |
4 | McLaren/Renault | 30 |
5 | Racing Point/Mercedes | 17 |
6 | Haas/Ferrari | 16 |
7 | Toro Rosso/Honda | 16 |
8 | Renault | 14 |
9 | Alfa Romeo/Ferrari | 13 |
10 | Williams/Mercedes | 0 |
*Dieser Artikel ist als Erstes in AUTO BILD MOTORSPORT (ABMS) erschienen.