Titelverteidiger Michael Ammermüller gewann das zweite Saisonrennen des ADAC GT Masters in Oschersleben durch eine richtige Reifenstrategie.
Dank einer geschickten Reifenstrategie sicherten sich Titelverteidiger Michael Ammermüller (35) und Teamkollege Mathieu Jaminet (26/beide SSR Performance) den Sieg im verregneten Sonntagsrennen des ADAC GT Masters in Oschersleben. Die Porsche-Piloten, die auch von der Pole-Position gestartet waren, lagen in der ersten Rennhälfte auf Platz zwei, wechselten aber während des Pflichtboxenstopps als einzige Piloten aus der Spitzengruppe auf Slicks. Das zahlte sich aus: Auf abtrocknender Strecke übernahmen sie die Führung und sahen schließlich mit 22,640 Sekunden Vorsprung als Erste die Zielflagge.
Rang zwei ging an den BMW der Lokalmatadore Schubert Motorsport, der von den Werksfahrern Nick Yelloly (29) und Jesse Krohn (30) pilotiert wurde. Rang drei holten Maximilian Hackländer (31/Rüthen) und Mick Wishofer (21/A, beide MRS GT-Racing) in einem weiteren Porsche.
Am Start verteidigte Matthieu Jaminet mit seinem Porsche 911 GT3 R (Vierliter-Sechszylinder-Boxer) die Führung. Wie auf regennasser Fahrbahn zu erwarten, gab es dahinter allerdings einige Kollisionen. Frank Perera strandete in Kurve zwei, wenig später kollidierten Marvin Kirchhöfer und Markus Winkelhock miteinander. Das Safety-Car musste auf die Bahn.
In der ersten Runde nach dem Restart machte Maro Engel mit dem führenden Jaminet kurzen Prozess und überholte ihn. „Es war schwierig, aber hat super geklappt. Wir haben uns berührt, aber das war hartes und faires Racing – genau das wollen wir sehen“, erklärte Engel.
Nachdem der Vortagessieger Maximilian Buhk etwa zur Rennhalbzeit mit Albert Costa kollidierte, wurde eine Full-Course-Yellow-Phase ausgerufen. Auf der gesamten Piste durften die Fahrer also nicht schneller als 80 km/h fahren. Logisch, dass fast alle diese Chance zum Boxenstopp inklusive Fahrerwechsel nutzten, denn dadurch verloren sie weniger Zeit, als wenn auf der Strecke richtig Gas gegeben werden wäre.
Nur: Auf welchen Reifensatz sollte die zweite Rennhalbzeit absolviert werden? Das führende Toksport WRT-Team schickte Engel-Kollegen Luca Stolz auf Regenreifen raus, SSR Performance wechselte am Porsche aber auf Slicks. Michael Ammermüller, der das Cockpit von Jaminet übernommen hat, fiel damit anfangs zurück. Doch auf abtrocknender Piste wurde der Vorjahresmeister immer schneller. 13 Minuten vor Rennende überholte Ammermüller Stolz. Danach war sein Sieg nicht mehr in Gefahr.
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Michael Ammermüller: „Den Grundstein hat Matthieu mit der Pole-Position gelegt, denn bei diesen Bedingungen ist es immer einfacher, vorneweg zu fahren. Es war natürlich eine super Teamleistung, auf Slicks rauszugehen. Danach war es für mich ein langweiliges Rennen.“
Für Stolz ging es dagegen noch weiter zurück. Nick Yelloly und Jesse Krohn kamen im BMW M6 GT3 auf Rang zwei ins Ziel, vor dem Porsche-Duo Maximilian Hackländer und Mick Wishofer.
In der Tabelle führen jetzt Ammermüller und Jaminet mit einem Punkt Vorsprung auf Yelloly und Krohn.
Am 12./13. Juni geht es mit dem Lauf in Spielberg weiter.
1. Matthieu Jaminet/Michael Ammermüller (SSR Performance Porsche)
2. Jesse Krohn/Nick Yelloly (Schubert BMW)
3. Mick Wishofer/Maximilian Hackländer (MSR Porsche)
4. Jules Gounon/Igor Walilko (Zakspeed Mercedes)
5. Christopher Mies/Ricardo Feller (Land Audi)
6. Simona de Silvestro/Klaus Bachler (Herberth Porsche)
7. Thomas Preining/Christian Engelhart (Bernhard Porsche)
8. Sven Müller/Robert Renauer (Herberth Porsche)
9. Marco Holzer/David Jahn (Joos Porsche)
10. Dries Vanthoor/Charles Weerts (WRT Audi)
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