Mit einem blau-weiß-roten Alpine-Renault A521 wird Fernando Alonso sein Comeback feiern. Das sind die Details des neuen Formel-1-Rennwagens.
Neuer Look für die Formel 1: Der Alpine-Renault A521, das erste Formel-1-Auto der Renault-Sportwagenmarke, kommt blau-weiß-rot daher – also in den französischen Nationalfarben. Mit diesem Auto wird Fernando Alonso nach zwei Jahren Abwesenheit sein Formel-1-Comeback feiern.
Allein: Alonso fehlte beim Teamlaunch. Anfang Februar hatte sich der zweimalige Weltmeister bei einem Fahrradunfall Gesichtsverletzungen zugezogen. Erst für die am 12. März in Bahrain beginnenden Wintertestfahrten soll der 39-Jährige wieder fit sein.
Teamkollege Esteban Ocon war vor Ort. Das neue Farbschema gefällt ihm: „Ich hoffe, der Wagen ist so schnell wie er aussieht. Und ich könnte nicht glücklicher sein mit diesem Team, das französische Leidenschaft und britisches Know-how verbindet.“
Aus der Renault-Technikabteilung um Pat Fry ist zu hören, dass alle Bereiche am Fahrzeug, an denen Entwicklungen erlaubt waren, auf Basis des letztjährigen Renault weiterentwickelt wurden. Dennoch sagt Renndirektor Marcin Budkowski: „Dieses Auto ist eine Evolution des 2020er Autos. Aber wir werden im ersten Teil der Saison aggressiv entwickeln, um auf die zwei grössten Änderungen zu reagieren.“
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Bereits morgen soll in Silverstone der Shakedown erfolgen, also die erste Ausfahrt.
Der Alpine-Renault A521 ist nicht der erste und auch nicht der zweite Formel-1-Rennwagen des Konzerns. 1968 hat Mauro Bianchi, Großvater des tödlich verunglückten F1-Piloten Jules Bianchi, den Alpine-Gordini A350 auf Herz und Nieren getestet. Weil der V8-Motor von Gordini aber 100 PS schwächer war als die Konkurrenz, sagte Alpine den Formel-1-Einstieg ab.
Ein zweiter Alpine, der A500, wurde 1975 gebaut – um die Turbomotoren für den Renault-Einstieg 1977 zu testen. Seit 1973 befindet sich die Sportwagenmarke nämlich in den Händen des Renault-Konzerns. 1978 erzielten Jean-Pierre Jaussaud und Didier Pironi in einem Alpine-Renault den Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans.
Derzeit verkauft Alpine rund 8000 Serien-Sportwagen jährlich. Jetzt soll die Marke wieder populärer werden. Neben dem Formel-1-Projekt wird Alpine 2021 auch wieder in Le Mans in der Topklasse starten – mit einem ausrangierten Rebellion-LMP1-Prototyp. Als Fahrer sind dort Nicolas Lapierre, Matthieu Vaxivière und André Negrão dabei.
Als Geschäftsführer hat Renault-Nissan-Konzernchef Luca de Meo kürzlich Laurent Rossi verpflichtet. Cyril Abiteboul scheidet aus dem Formel-1-Team und dem Renault-Konzern aus. Das Formel-1-Projekt sollen Ex-Renault-Technikchef Marcin Budkowski und Moto-GP-Erfolgsteamboss Davide Brivio (kommt von Suzuki) leiten.
Die Marke Alpine bekannter zu machen, ist aber nur die halbe Wahrheit hinter dem Namenswechsel. Tatsache ist, dass Renault sparen muss. In der Corona-Pandemie brachen die Umsätze ein. Im ersten Halbjahr betrug der Nettoverlust des Renault-Nissan-Konzerns mehr als sieben Milliarden Dollar. Mit der Streichung jedes zehnten Arbeitsplatzes in Frankreich soll Renault bis Ende 2022 zwei Milliarden Euro sparen und wieder auf Kurs kommen. Da ist ein paralleles Formel-1-Projekt nur schwer zu rechtfertigen.
Zumal die Erfolge von Renault bisher überschaubar waren – es ging nur langsam bergauf.
2016: 8 Punkte, Rang neun in der Konstrukteurs-WM
2017: 57 Punkte, Rang sechs
2018: 122 Punkte, Rang vier
2019: 91 Punkte, Rang fünf
2020: 181 Punkte, Rang fünf
Alpine ist bereits der fünfte Namensgeber des Rennstalls aus Enstone. 1981 begann alles als Toleman, 1986 wurde das Team in Benetton umbenannt und feierte mit Michael Schumacher große Erfolge. 2001 griff Renault zu, holte zwei WM-Titel mit Fernando Alonso und verkaufte 2012 bis 2015 an an Genii Capital. Die nannten den Rennstall Lotus. 2016 kaufte Renault das Team zurück. 2021 geht man unter dem Namen Alpine an den Start.
Daniil Kvyat, zuvor bei Alpha Tauri, heuert als Test- und Ersatzfahrer bei Alpine an.
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