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Darum ist F1 2019 keine realistische Simulation

Schon seit elf Jahren entwickelt Codemasters die Formel-1-Rennspiele. Bei Gamern ist das Spiel beliebt. Doch eine realistische Motorsport-Simulation ist es nicht.

Wer Rennspiele und die Formel 1 liebt, legt sich jedes Jahr das neue Formel-1-Spiel von Codemasters zu. Seit 2009 entwickelt die britische Truppe aus Birmingham das Game der Königsklasse – jede Saison ein Spiel. Doch wie realistisch ist es mittlerweile?

Die meiste Kritik erntet F1 2019 im Bereich Fahrphysik. In Bahrain beispielsweise können wir problemlos auf dem Sand fahren, ohne jeglichen Grip-Verlust. Außerdem ist der Grip mit kalten Reifen viel zu gut. Zwar spüren wir einen Unterschied zwischen warm gefahrenen und kalten Pneus, doch der ist viel zu gering.

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Generell verhält sich das Fahrzeug anders als ein realer Formel-1-Renner. In einem echten Formel-Flitzer ist Driften Gift für die Hinterachse. Doch in F1 2019 bringt ein leichter Drift die entscheidenden Extra-Zehntelsekunden. Die Hinterreifen überhitzen kaum. Stattdessen können wir bedenkenlos Kurven ein bis zwei Gänge niedriger fahren als die echten Formel-1-Piloten. Das kräftige Drehmoment wuchtet den Videospiel-Flitzer exzellent um die Kurven.

Virtual Bahrain GP

Aber nicht nur auf der Strecke, auch in der Box warten ein paar Störpunkte. In der Boxengasse ist der Spieler nur Passagier. Der Autopilot steuert. Lediglich die Boxenein- und ausfahrt durchfahren wir selbst.

Überarbeiten sollte Codemasters zudem das Schadensmodell. Frontflügel und Reifen können kaputt gefahren werden. Die anderen Fahrzeugteile, bis auf kurzzeitige Ausfälle von DRS und ERS, sind unzerstörbar. Heckflügel, Seitenkasten und Co. halten auch bei einer Aufprallgeschwindigkeit von 300 km/h. Unpassend, dass Codemasters die empfindlichste Schadeneinstellung „Simulation“ nennt. Die Entwickler sollten das Schadensmodell vom Haus-eigenen Spiel Dirt Rallye 2.0 übernehmen. Der ist sehr detailreich und realistisch.

ABER: F1 2019 ist nichtsdestotrotz ein herausragendes Rennspiel, nur eben keine realistische Simulation, wie iRacing oder Assetto Corsa. Das ist auch nicht der Anspruch von Codemasters. Sie wollen das Spiel möglichst viele Formel-1-Fans schmackhaft machen, nicht nur den Hardcore-Simracern. Deshalb ist das Game an so vielen Stellen eher einfach gehalten.

Außerdem ist Codemasters auf einem sehr guten Weg. Jedes Jahr wird das Game in sämtlichen Bereichen verbessert, sie gehen auf die Wünsche der Fans ein. Das zeigt allein der aktuelle Teil, in dem Formel-2-Renner und Fahrerwechsel in der Karriere integriert sind.

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