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Darum sind Hamiltons Rekorde für die Ewigkeit

Lewis Hamilton Credit: Mercedes

Lewis Hamilton Credit: Mercedes

Lewis Hamilton hat jetzt 91 Siege wie Rekordsieger Michael Schumacher. Die 100er Marke könnte er noch schaffen. Sind das Rekorde für die Ewigkeit?

Die Formel 1 hat am Wochenende ein großes Stück Rennsportgeschichte erlebt. Lewis Hamilton hat die 91 Siege von Michael Schumacher geknackt. Es wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht bei 91 Siegen bleiben. Allein: Schon die Schumacher-Marke schien für die Ewigkeit zu sein. Jetzt stellt sich wieder die Frage: Sind Hamiltons Rekorde überhaupt noch zu brechen?

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In der Theorie ist das natürlich möglich, aber in der Praxis dürfte das sehr, sehr schwierig werden.

Hamilton mag für 2021 noch keinen Vertrag in der Tasche haben, trotzdem gilt es als höchst wahrscheinlich: Der 35-Jährige wird drei weitere Jahre bei Mercedes fahren. Sechs Rennen stehen 2021 noch aus, in jedem ist Hamilton Favorit. Ob Mercedes die Dominanz auch 2021 halten kann, muss sich erst zeigen. Honda will Red Bull mit einem neuen Motor 2021 endlich WM-fähige Flügel verleihen. Aber Hamilton dürfte weiterhin Siegchancen haben und die Marke von 100 GP-Siegen knacken.

Ab 2022 kommt ein völlig neues Reglement, bei dem sich die Karten neu mischen. Trotzdem: Mercedes wird sicher nicht von heute auf morgen zum Loser-Team. Heißt also: Hamilton wird die Rekorde weiter ausbauen – und die Hürden, diese zu brechen, noch höher legen. 

Zahl der Rennen am Limit 

Seit dem 91. Sieg von Michael Schumacher hat es 14 Jahre gedauert, bis Hamilton die Marke egalisieren konnte. Schumacher schaffte es acht Jahre nach Alain Prosts 51. Sieg in Deutschland 1993 den Bestwert zu knacken. Und Prost glich 14 Jahre nach Jackie Stewarts 27. Triumph mit dessen Rekordmarke aus. Die Rekorde hatten also nie 15 Jahre oder länger Bestand.

Aber jetzt ändern sich die Voraussetzungen. Was Prost, was Schumacher und was letztlich auch Hamilton in die Hände gespielt hat, war die immer weiter steigende Anzahl von WM-Rennen. Doch hier ist irgendwann Schluss. Derzeit besteht eine Saison – ohne Corona – aus 22 Rennen. Für die Teams ist das schon fast das Limit. Mehr als 25 GP pro Jahr sind absolut unwahrscheinlich. 

Dominanzen soll es nicht mehr geben 

Prost, Schumacher und Hamilton profitierten auch jeweils von Formel-1-Teams, die über Jahre dominiert haben. Zwischen 1961 und 1985 hat kein Fahrer den Titel zwei Mal in Folge gewinnen können. Doch ab den 1980er Jahren nahmen Dominanzen im GP-Sport zu: Prost fuhr für McLaren, als das britische Traditionsteam über Jahre vorneweg fuhr. Bei Schumachers Ferrari-Ära war es ähnlich, bei Hamilton erleben wir gerade die historische Mercedes-Dominanz, die es in der Form noch nie gegeben hat. 

Der neue Formel-1-Besitzer Liberty Media will Dominanzen in Zukunft aber verhindern. Ein neues technisches Regelwerk ab 2022, vor allem aber auch eine Budgetobergrenze schon ab 2021 soll die Überlegenheit eines einzelnen Teams verhindern. Gewiss wird es immer wieder Teams geben, die besser sind als andere. Aber dass eine Mannschaft wie Mercedes seit 2014 98 von 132 Rennen gewinnt (74,24 Prozent) soll in Zukunft nicht mehr vorkommen. Damit ist es für einen Fahrer auch schwieriger, so viele Grands Prix zu gewinnen.

Dazu kommt, dass Fahrer keine Raketen-Karriere mehr in den Nachwuchsserien hinlegen können. Ein Formel-1-Debüt schon mit 17 Jahren wie bei Max Verstappen ist per Reglement verboten. Ein Fahrer muss in Nachwuchsserien außerdem festgelegte Resultate liefern, ehe er einen F1-Führerschein bekommt. Das dauert. Hamilton gewann sein erstes Rennen schon mit 22 Jahren. So etwas dürfte es in Zukunft immer seltener geben. Den Fahrern bleibt damit weniger Zeit, so viele Siege zu feiern. 

Fazit: Schon Schumachers Rekorde sollten eigentlich Ewigkeits-Charakter haben. Aber die von Hamilton dürften zumindest über viele, viele Jahre Bestand haben. 

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