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Zandvoort: Die DTM geht steil

DTM Start 2023

Credit: Gruppe C Photography

Die DTM ist nach fünf Jahren wieder auf dem Kultkurs in den Niederlanden am Start.

Spektakuläre Steilkurven, Bergauf- und Bergab-Passagen, breite Kiesbetten – die DTM kehrt an diesem Wochenende (Sa/So live ab 13 Uhr auf ProSieben) nach Zandvoort zurück. Zum letzten Mal machte die Rennserie 2018 auf dem niederländischen Dünenkurs Halt. Seitdem wurde die Formel-1-Strecke modifiziert, markantester Punkt ist der finale Turn 14, der zu einer Steilkurve mit einer Neigung von 18 Grad umgebaut wurde. Beste Voraussetzungen für ein rauschendes Comeback der DTM-Boliden auf dem Circuit Zandvoort, das die Zuschauer von den Tribünen aus perfekt verfolgen können.

Neuling Tim Heinemann als Tabellenführer der Gejagte

Der Start in Oschersleben bewies eindrucksvoll, dass in der DTM alles möglich ist. Keiner hätte mit dem starken Auftritt von Tim Heinemann (25/Essen) im Porsche 911 GT3 R gerechnet, der nach zwei zweiten Plätzen beim Auftakt als Spitzenreiter nach Zandvoort kommt. Dort ist Tim Heinemann vom Team Toksport WRT nicht mehr irgendein DTM-Neuling, sondern der Gejagte, den die starke Konkurrenz fest im Blick haben wird. „Ich mag diese Old-School-Strecken, genauso wie der Porsche. Vor allem die erste Steilkurve macht Spaß, weil man sich an das Limit herantasten muss. Am meisten Spaß macht es aber, zu gewinnen.“

Tim Heinemann. Credit: Gruppe C Photography

Besonders als Neuling. Heinemann weiter: „Vor der Saison war es das Ziel, in die Punkte und einmal aufs Treppchen zu fahren. Das haben wir bereits übererfüllt. Aber wenn man gut angefangen hat, will man auch so weitermachen. Deshalb bin ich zwiegespalten. Auf der einen Seite darf man als DTM-Neuling nicht zu viel erwarten, andererseits bin ich Tabellenführer und möchte schon konstant vorn mitfahren.“

Sein Teamkollege Christian Engelhart aus Starnberg feierte in Oschersleben den ersten DTM-Sieg seiner Karriere. Der 36-Jährige geht als Tabellenzweiter mit viel Selbstvertrauen in den Niederlanden an den Start und ist wieder für einen Spitzenplatz gut. Das gilt auch für den Gesamtdritten Franck Perera (FR) im Lamborghini Huracán GT3 Evo2. Der Franzose schrieb in Oschersleben Geschichte und feierte mit SSR Performance den ersten Erfolg des italienischen Autobauers in der DTM.

Thomas Preining (AT) vom Team Manthey EMA zeigte in Oschersleben im Porsche 911 GT3 R ebenfalls eine starke Leistung und wurde im Sonntagsrennen Dritter. Mit vier Fahrzeugen unter den ersten Sechs gilt Porsche in Zandvoort als die Marke, die es zu schlagen gilt. Ricardo Feller (CH) war und ist im Audi R8 LMS GT3 Evo2 einer der Piloten, die den Neunelfern Paroli bieten können.

Der aktuelle DTM-Champion Sheldon van der Linde (ZA) steht schon ein wenig unter Zugzwang. Sein Punktekonto von fünf Zählern muss der Südafrikaner mit dem BMW M4 GT3 von Schubert Motorsport in Zandvoort erheblich aufstocken, wenn die Titelverteidigung ein realistisches Ziel bleiben soll.

René Rast. Credit: Gruppe C Photography

Sein Teamkollege René Rast (Minden), der 2018 das letzte DTM-Rennen auf dem Dünenkurs gewann, ist nicht am Start. Der dreifache DTM-Meister wird von dem Belgier Dries Vanthoor (BE) ersetzt, der 2021 beim ADAC GT Masters in Zandvoort erfolgreich war. Auch Jack Aitken (GB) von Emil Frey Racing kann im Ferrari 296 GT3 wegen Terminüberschneidungen mit der Formel E nicht antreten. Als sein Ersatzmann kommt der Spanier Albert Costa Balboa (ES) zu seinem DTM-Debüt.

Lokalmatador Vermeulen

Thierry Vermeulen (NL) ist jüngster Starter im DTM-Feld und will den Fans auf seinem Lieblingskurs als einziger Niederländer eine tolle Show bieten. Der 20-jährige Ferrari-Pilot, dessen Vater Manager von Formel-1-Weltmeister Max Verstappen ist, hat auch neben der Strecke viel zu tun. Rund 80 Personen stehen auf seiner Gästeliste und wie ein Mann hinter ihm. „Die Atmosphäre in Zandvoort ist einmalig. Natürlich will ein Rennfahrer immer gewinnen, aber in der DTM gibt es viele starke Fahrer, die eine unglaubliche Erfahrung mitbringen und die Strecke ebenfalls gut kennen“, bleibt der Lokalmatador vom Team Emil Frey Racing realistisch.

Ein Kultkurs in den Dünen

Der Circuit Zandvoort liegt direkt an der Nordseeküste und genießt als Rennstrecke der alten Schule Kultstatus. Wer von der Fahrbahn abkommt, macht mit einer Mauer Bekanntschaft oder landet in einem der Kiesbetten, die auf über 2500 Metern neben dem Asphaltband verteilt sind. Der Dünensand auf der Fahrbahn ist ebenfalls ein Markenzeichen des Circuits an der Nordseeküste. Große Höhenunterschiede und „blinde“ Kuppen“ sorgen beim Ritt durch die Dünen zusätzlich für eine hohe Belastung der Fahrer und ihres Materials. Prunkstücke in Zandvoort sind die beiden um 18 Grad überhöhten Steilkurven „Hugenholtzbocht“ hinter dem Fahrerlager und der letzte Turn „Arie Luyendykbocht“ vor Start und Ziel. Sie können von den Piloten nebeneinander mit hoher Geschwindigkeit durchfahren werden und sind häufig Schauplatz von spektakulären Duellen.

F1 Academy feiert Premiere auf der Plattform DTM

Auf dem niederländischen Dünenkurs können DTM-Fans zum ersten Mal die F1 Academy in Aktion erleben. In der Formel-1-Nachwuchsklasse gehen ausschließlich Frauen mit einem Tatuus F4-T421- Boliden an den Start. Zandvoort ist bereits die vierte Station der fünf Teams und 15 Fahrerinnen, die drei Rennen austragen werden. Auch der Porsche Carrera Cup Deutschland gibt zum ersten Mal in dieser Saison seine Visitenkarte im Rahmen der DTM ab.

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