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Abt-Cupra: Lob für Fahrer, Wunsch ans Auto

Extreme E Jutta Kleinschmidt ABT Cupra 2021

Jutta Kleinschmidt. Credit: Extreme E

Abt-Cupra wird auch 2022 wieder in der Extreme E an den Start gehen. Über die Saison 2022 zieht man eine durchwachsene Bilanz.

Mit dem Team Rosberg könnte am Wochenende in Südengland ein deutsches Team erster Meister der Extreme E werden. Aber es mischt ja auch noch ein zweiter deutscher Rennstall mit – Abt Sportsline, mit Unterstützung des Seat-Ablegers Cupra. Und mit einer deutschen Fahrerin am Start.

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Jutta Kleinschmidt. Credit: Extreme E

Jutta Kleinschmidt (59), bis heute die einzige Siegerin der Rallye Dakar, ist Teamkollegin von Mattias Ekström (43). Schon beim ersten Einsatz im Senegal hat sie überzeugt: „Da waren wir voll in ihrem Terrain, im Sand, in dem sie schon so viele Kilometer abgespult hat“, erinnert sich Abt-CEO Thomas Biermaier. „Aber wir waren trotzdem überrascht, weil sie gleich auf Anhieb richtig schnell war. Im ersten Qualifying hat sie in Runde eins 15 Meter später gebremst als Mattias. Dafür braucht man Mut. Wir sind froh, dass sie bei uns dabei ist, sie bringt viel Erfahrung ins Team ein – und auch viel Freude.“

Gemeinsam schafften Kleinschmidt und Ekström beim letzten Rennen auf  Sardinien denn auch den Sprung aufs Podest– jetzt ist noch Rang drei in der Gesamtwertung möglich. Dabei kämpft Abt Cupra (83 Punkte) gegen Andretti United (93 Zähler) und das JBXE-Team (92 Zähler) von Ex-Formel-1-Weltmeister Jenson Button. Biermaier: „Der Sieg im Finale ist unser Ziel!“

Hürtgen-Unfall zu Saisonbeginn ein Schock 

Extreme E Crash von Claudia Hürtgen. Credit: Extreme E

Die Saisonbilanz fällt vor dem letzten Rennen dennoch gemischt aus: „Es war das erwartete große Abenteuer, auf das sich alle eingelassen haben“, resümiert Biermaier. „Für uns als Team war es ein durchwachsenes Jahr mit Problemen an den ersten drei Rennwochenenden, die wir uns nicht gewünscht hatten. Zunächst der Unfall von Claudia Hürtgen, dann haben wir als Team Fehler gemacht und im dritten Rennen hatten wir technische Probleme. Das erste Mal, wo wir ohne Probleme durchgekommen sind, war Sardinien – und da kamen wir dann aufs Podium.“ 

Der Aufreger des Jahres: der Mega-Crash von Claudia Hürtgen, Kleinschmidts Vorgängerin, beim Auftakt in Saudi-Arabien. Biermaier: „Zuerst einmal waren wir froh, dass Claudia nichts passiert ist – das war das Wichtigste. Sie ist relativ glimpflich davongekommen. Das hat gezeigt, dass die Autos sicher sind. Aber es waren am Samstag und Sonntag zwei riesige Schäden – da haben wir schon gesagt: Wenn das so weiter geht, wird uns das Geld ausgehen. Für die Extreme E war das allerdings positive Action. Das Video ist immer noch das mit den meisten Klicks.“

2022 will Abt-Cupra in ruhigere Fahrwasser eintauchen. „Wir haben sportlich noch nicht den Erfolg, den wir uns gewünscht haben. Da einfach aufzuhören, ist nicht unsere Mentalität“, so Biermaier. „Wir möchten definitiv gemeinsam ein zweites Jahr angehen und natürlich glauben wir auch an die Fähigkeiten von Alejandro Agag (Serienchef, die Red.). Deshalb möchten wir das Projekt gemeinsam vorantreiben und ein schönes Produkt entwickeln.“

Jutta Kleinschmidt. Credit: Extreme E Foto: Extreme E

Bleibt das Duo Kleinschmidt/Ekström hinterm Steuer? Biermeier: „Zu den Fahrern werden wir im Januar etwas sagen und ich denke, dass wir da wieder gut aufgestellt sein werden.“

Abt-Cupra bekennt sich zur Extreme E 

Biermaier aber schätzt die Qualitäten des Schweden: „Mattias ist unglaublich wichtig. Er ist immer einer, der das Team pusht, das Team nach vorne bringt, das Team auch herausfordert, den Finger in die Wunde legt. Da ist er grandios, deswegen war er von Anfang an ein wichtiger Teamplayer in diesem Projekt.“

Einen Wunsch für 2022 hat Biermaier auf jeden Fall: „Das Fahrzeug müsste robuster sein. Jeder hat seine Probleme damit gehabt, egal ob Rosberg oder Ganassi – und das muss abgestellt werden. Aber das ist normal. Ich erinnere mich noch an die Formel E, da gab es im ersten Jahr auch einige Schwachstellen an den Einheitsautos. Das ist ein Lernprozess, den wir gemeinsam mit der Extreme E gehen müssen.“

Technische Daten des Extreme-E-Einheits-Fahrzeugs „Odyssey 21“

Maximale Leistung: 400kW/544 PS
Topspeed: 200 km/h
Antrieb: 2 Elektromotoren (je einer an Vorder- und Hinterachse)
Beschleunigung 0-100 km/h: 4,5 Sekunden
Drehmoment: 920 NM
Batteriekapazität: 55 kWh
Gewicht: 1650 kg

Meisterschaftsstand:

RosbergXRacing (Johan Kristofferson, Molly Taylor): 129 Punkte
X44 (Sébastien Loeb, Cristina Gutierrez): 113 Punkte
Andretti United Extreme E (Timmy Hansen, Catie Munnings): 93 Punkte
JBXE Racing (Mikaela Ahlin-Kottulinsky, Kevin Hansen): 92 Punkte
Abt Cupra XE (Jutta Kleinschmidt, Mattias Ekström): 83 Punkte
Acciona Sainz XE Team (Carlos Sainz, Laia Sanz): 78 Punkte
Segi TV Chip Ganassi Racing (Kyle Le Duc, Sara Price): 63 Punkte
Veloce Racing (Jamie Chadwick, Lance Woolridge): 60 Punkte
Xite Energy Racing (Oliver Bennett, Christine Giampaoli Zonca): 55 Punkte

TV-Tipp

ProSieben Maxx und ran.de übertragen das Finale der Extreme E am 19. Dezember live ab 13 Uhr.

Von: Bianca Garloff, Michael Zeitler 

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